Wiedersehen

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5 Jahre später

Seufzend lehne ich mich auf meinem Stuhl zurück und blicke auf die Akte welche ich gerade bearbeite. Es geht um die Ausbildung der neuen Kadetten. Die Zimmer Einteilung, der Trainingsplan und ob sie es überhaupt hier rein geschafft haben. Immerhin ist unser Einstellungsverfahren nicht leicht.

Ein leises Klopfen lässt mich Aufsehen. Noch bevor ich herein sagen kann, wird meine schwarz lackierte Eichentür aufgerissen. Groß thront die Gestalt eines braun haarigen Mannes im Türrahmen, welcher ein kleines Kind auf den Armen trägt. Die kleine Hand des Kindes zerrt an seinen Haarsträhnen wobei der Mann sein Gesicht leicht lächelnd verzieht.

"Mama", ein kleiner Junge wirft sich an meinen rechten Arm und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Leicht lachend schiebe ich meinen Stuhl zurück und hebe den Jungen auf meinen Schoß. Seine braunen Haare sind leicht zerzaust nach oben gestylt und seine dunkel blauen Augen funkeln mich aufmerksam an.

"Tut mir leid, ich konnte Taka nicht mehr aufhalten", ich drücke dem kleinen einen Kuss auf seine Stirn und lege meine Arme um ihn. Nur langsam nähert sich Kater mir und bleibt vor dem hölzernen Tisch stehen. "Außerdem muss ich jetzt auch an die Arbeit. Koro muss ich dann auch bei dir lassen", ich wuschel noch einmal durch Takas Haar, bevor ich Ihn von meinem Schoß hebe und Kater das kleine Kind abnehme. Leicht lacht der kleine auf und greift mir seiner linken Hand in mein Haar. Er ist gerade in der Greif Phase und zieht an allem was ihm in die Quere kommt.

"Dann mach ich jetzt Schluss und wir machen uns schon mal fertig", mit einer flüssigen Bewegung schließe ich die noch offene Akte und stehe mit Koro auf den Armen auf. Wir haben unsere Jungs nach zwei Männern benannt die wir wirklich schätzen und die unserer Meinung nach unser Leben geprägt haben. "Werdet Ihr hier alles unter Kontrolle haben?", mein Blick richtet sich auf Kater während ich mich hinstelle und Takas Hand leicht in meine nehme.

"Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt das dir die Mutterrolle hervorragend steht?", ein leises Lachen verlässt meine Kehle, während ich langsam um meinen Tisch herum gehe. Taka, welcher mir schon bis zum Bauch geht, schlingt seine Arme um mich, als ich vor Kater zum stehen komme. Meine linke Hand legt sich an den Kopf meines ältesten und mit meiner rechten halte ich Koro auf den Armen. Leicht lege ich den Kopf in den Nacken und Muster meinen langjährigen Kameraden.

"Hör ich nur eine Klage, dann kannst du solange den Parkour laufen, bis du unter der Last zusammen brichst", er weicht ein paar Schritte zurück und hebt seine Hände. Ein leises Lachen lässt Kater zusammen zucken und wir blicken beide unisono zu der Tür, in welcher ein weiterer braun haariger lehnt. Das schwarze Shirt spannt sich über seinen leicht gebräunten Körper und die grüne Camouflage Hose schmiegt sich um seine Beine.

"Aber das schwerste war wohl eher Ihn aus dem Anzug zu bekommen", da hatte Kater recht. Nach der Abschlussfeier habe ich Ihn immer weiter aus seiner Komfort zone bekommen und das haben auch unsere beiden Knirpse zu verantworten. Spätestens nachdem Taka immer auf seine weißen Hemden gesabbert hat, hat der frühere Regierungsangestellte aufgegeben.

"Papa", die helle Stimme von meinem ältesten hallt in meinem kleinen Büro wieder, während er los läuft und sich in die Arme meiner besseren Hälfte wirft. Hinter ihm taucht die blonde Russin auf die sich an Karasuma vorbei drängelt und sich vor Kater bedrohlich aufbaut.

"Wenn wir wieder da sind und du das Buch nicht gelesen hast, dann kannst du was erleben freundchen", mit dem Zeigefinger Ihrer rechten Hand berührt Sie fast die Nasenspitze des Soldaten. Dieser schluckt deutlich sichtbar, bevor er sich aus meinem Büro verkrümelt. Irina hat sich hier schon einen gewissen Ruf verschafft und sich hier richtig eingelebt. Spätestens seitdem Sie mit Rayan zusammen gekommen ist. Zum Glück hat mein alter bekannter genug Disziplin um Irina mit rumgeturtel im Zaun zu halten. Sonst würden wir echt ein Problem miteinander bekommen. Nicht um sonst gibt es die Regel, das man nicht jedem seine Beziehung auf die Nase binden soll. Vor allem nicht beim Training oder vor den Rekruten. Ausnahme sind bei Beziehungen oder Ehen wo Kinder vorhanden sind.

Meine eigene EntscheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt