Prüfungen

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Yuis Sicht

Müde sitze ich unter dem Baum unter welchem Karasuma immer ist. Meine Augen sind auf den dichten Wald vor mir gerichtet. Meine Mitschüler sitzen jetzt in ihren Prüfungen und ich kann mich nicht aufraffen etwas zu tun. Es ist komisch. Normalerweise würde ich die Zeit zum Sport machen nutzen, aber jetzt habe ich kein Interesse dazu.

Die letzten zwei Wochen waren hart. Morgens Sport, bis meine Klassenkameraden Schluss hatten und dann bis spät abends Nachhilfe. Tadaomi habe ich in der Zeit fast gar nicht gesehen, auch wenn er nicht unterrichten musste. Er hatte die ganze Zeit Arbeit zu erledigen und so ist es ihm auch nicht mal aufgefallen, dass ein Großteil meiner Sachen nicht mehr in seiner Wohnung ist. Aniki ist endlich aus meiner Wohnung ausgezogen und ich wieder ein. Nur die Nächte habe ich meist in Karasumas Wohnung verbracht, auch wenn es unnötig war. Er war geistig nicht einmal wirklich anwesend gewesen und es hat ihn nicht einmal gestört, dass ich meist auf der Couch genächtigt habe.

Es fehlt mir Tadaomi in meiner Nähe zu haben und es schmerzt ihn mit Irina zu sehen. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum ich die Schule meide. Ich Vertraue Karasuma voll und ganz, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass wir nicht für einander bestimmt sind. Vielleicht kommt das aber auch nur daher, weil wir momentan keine Zeit für einander haben. Die Schüler gehen vor und erst irgendwann anders kommen wir. Auch wenn meine Mitschüler Karasuma und Irina zusammen bringen wollen. Ob ich wohl sagen sollte, das ich Gefühle für den Anzug Träger hege und es wahrscheinlich auf Gegenseitigkeit beruht? Besser nicht.

"Hier bist du", ich schrecke auf. Meine blauen Augen treffen auf die dunklen von Tadaomi, welcher mich nur leicht an lächelt. Er drückt mir eine Tasse voll schwarzer Flüssigkeit in die Hand, bevor er sich neben mir nieder lässt. Sein rechter Arm legt sich um meine Schultern und ich werde an seine starke Brust gezogen. Einen Moment, welchen wir schon lange nicht mehr hatten.

"Du hast mir gefehlt", es ist nur ein Flüstern in das weiß seines Hemdes, aber ich bin sicher das er es verstanden hat. Er drückt mir einen Kuss auf den Haaransatz und streichelt mir ein paar mal über meinen Rücken.

"Läuft da eigentlich etwas zwischen dir und dem Sohn des Vorsitzenden oder auch mit Karma oder Terasaka?", ich horche auf. Das hat er doch jetzt nicht ernsthaft gefragt, oder? Ich löse mich leicht von ihm und blicke ihm in seine dunklen Augen. Er meint es ernst.

"Für mich gibt es nur einen in meinem Leben und wie schaut es bei dir aus? Läuft da etwas mit Irina?", ich komme nicht drum herum das zu fragen. Mein Herz zieht sich etwas zusammen, bevor ich mein Gesicht weg drehe. Für was hält er mich überhaupt.

"Tut mir leid", er zieht mich wieder an sich. Seine linke Hand positioniert sich unter meinen Kinn, bevor er meinen Kopf wieder zu sich dreht und seine Lippen auf meine legt. Es ist als würde die Zeit still stehen, als er den Kuss etwas vertieft. Doch so schnell er begonnen hat, so abrupt endet er. "Für mich gibt es auch nur dich", das waren die Worte, welche ich von ihm hören wollte. Mein Heiß geliebter Kaffee findet seinen Platz neben mir, bevor ich mich an die Brust des Regierungsangestellten Kuschel. Seine Arme schlingen sich dabei beschützerisch um mich.

"Wir haben die letzten Wochen nicht viel Zeit miteinander verbracht", Murmel ich leise, während ich seinen herben Männer Duft einatme. Wie ich seine Nähe vermisst habe.

"Dann sollten wir das ändern. Gehst du am Freitag mit mir aus?", verwirrt sehe ich auf. Hat er mich gerade nach einem Date gefragt? Das wäre die erste Verabredung in meinem Leben. Ein Kribbeln durch zuckt meinen Körper, bevor ich leicht Nicke. Seine Hand schlingt sich um meine und für einen Moment umgibt uns die Stille. Es sind die kleinen Momente welche im Leben zählen.

"Ich hab meine Wohnung wieder", seine Hand drückt meine stärker zusammen. Das waren wohl die Worte die er nicht hören wollte. "Die meisten meiner Sachen stehen schon drüben", noch einen Satz, welchen er nicht hören wollte. "Ich brauche Platz zum Arbeiten, wenn wir wieder mit den Anschlägen anfangen", versuche ich mich zu erklären. Immerhin kann ich jetzt auch auf meine Werkzeuge zugreifen, ohne das ich in das Keller Abteil muss.

Meine eigene EntscheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt