Meine eigene Entscheidung

Gefahr

Katers Sicht

Bitte lass das nicht wahr sein. Mein Körper bebt, während mein Blick auf das Krankenbett gerichtet ist. Seit nicht einmal zehn Stunden ist Sie nun wieder hier. Sieben Stunden davon, wurde Sie operiert und wieder her gerichtet. Vier gebrochene Rippen auf der linken Seite, welche fast komplett zertrümmert sind. Ein Teil ihres Dünndarms und Dickdarms musste entfernt werden, genauso wie eine ihrer Nieren. Dazu auch noch einen Teil der Milz, in welchem eine Kugel gesteckt hat. Außerdem hatte Yui einen Riss in dem rechten Lungenflügel, welcher durch einen Teil einer Rippe entstanden ist, welche zum Teil in dieser steckte.

Die Schusswunde an ihren Oberarm wurde genäht, genauso auch wie die Wunde an ihrem Oberschenkel. Mein Blick mustert ihr halb verbundenes Gesicht. Außerdem auch noch eine große Brandwunde, welche über ihre rechte, obere Körper Hälfte geht. Ein normaler Mensch hätte das nicht über lebt. Das hatte mir ein Arzt gesagt, nachdem er aus dem OP gekommen ist. Sie sagen auch, dass es nicht vorhersehbar ist, wann Yui wieder aufwacht. Allerdings wird es nicht in absehbarer Zeit sein. Aber niemand kennt meine Yui.

"Sie dürfen jetzt zu ihr", mein Blick legt sich auf den Arzt, welcher sich langsam die Handschuhe von den Händen streift. Mein Herz setzt einige Schläge aus, bevor ich langsam auf den Arzt zu gehe. Doch die Hand des Arztes legt sich noch einmal auf meine Schulter. "Sei nicht all zu enttäuscht. Aber ich weiß nicht wirklich ob das Mädchen da drin Menschlich ist. Viele hätten schon bei einer Schusswunde aufgegeben, aber das Mädchen hat sich durch gekämpft", er stoppt und sieht durch das kleine Fenster zu ihr.

"Sie hat noch nie ein versprechen oder einen Schwur gebrochen", die Augen des Arztes weiten sich, während ich endlich das Krankenzimmer betrete. Ohne zu zögern, setze ich mich auf den Stuhl an ihrem Bett und nehme ihre rechte Hand in meine. Das hat Sie nicht verdient. Meine Lippen berühren sanft ihre rauen Fingerknöchel, welche eine leichte Kruste zieren. Du hast schon so viel durchgemacht und trotzdem bist du jetzt wieder hier.

"Komm wieder zu mir zurück", es ist nur ein leises Flüstern was meine Lippen verlässt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich Sie jemals wieder sehe. Wie viele schlaflose Nächte ich verbracht habe, nur weil ich mir sorgen um Sie gemacht habe. Das haben wir alle. Jeden zieren dunkle Augenringe und nicht nur einmal habe ich zusammen mit meiner Einheit in der Cafeteria gesessen. Wir haben Schnaps getrunken und uns an geschwiegen oder haben uns in alten Geschichten verloren. "Zu uns zurück", der Griff um Ihre Hand festigt sich.

"Wie geht es Ihr?", ich schrecke auf. Langsam drehe ich mich zu der Stimme um, welche hinter mir gesprochen hat. Der General steht in der Tür und sieht auf die Verbundene Gestalt meiner Kameradin. Seine Stimme ist nicht mehr so kräftig wie sonst. Seit dem verschwinden von Yui habe ich ihn generell weniger gesehen. Die Sache hat ihn wohl mehr mitgenommen, als er uns wirklich zeigen will.

"Den Umständen entsprechend. Aber Sie wird wohl noch nicht aufwachen", antworte ich ihm ruhig und wende mich wieder der siebzehnjährigen zu. Auch als sich der General einen Stuhl heran zieht und sich neben mich setzt, blicke ich nur zu Yui. In diesem Moment sieht Sie so friedlich aus.

"Ich habe einen Anruf bekommen", fängt er schließlich an. Seine Hand legt sich kurz auf ihren Oberarm, doch nimmt er sie schnell wieder weg. "Von Agent Tadaomi Karasuma", ich zucke leicht zusammen. Warum hat er angerufen? Ich habe doch noch niemanden etwas davon erzählt, das Yui wieder in Japan ist. Nur meine Einheit weiß darüber bescheid. Alle sind erleichtert und haben endlich wieder etwas Ruhe gefunden.

"Was ist passiert? Ich habe ihm nicht bescheid gegeben", warum hat er jetzt mit diesen Thema angefangen? Das einzige was jetzt zählt, ist die braun haarige vor mir. Ein leichtes zucken an meiner Hand, lässt mich meine Stirn runzeln. Hab ich mir das nur eingebildet? Wahrscheinlich. Immerhin wünsche ich mir seit Wochen, das Sie wieder zu mir zurück kehrt.