Drace

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Yuis Sicht

Wieder bin ich hier. Gefangen in dem schwarzen Metall welcher uns in die Nähe einer Stadt bringt, unweit von unserem Missionsgebiet entfernt. Kein Wunder warum meine Jungs Probleme mit dieser Mission hatten. Immerhin kennt unsere Zielperson unsere Einheit oder besser gesagt nur drei Leute von ihr. Kater, Brown und mich. Der Mann welcher unser Ziel ist, war für einige Jahre vom Erdboden verschwunden. Kein Wunder das die beiden sich nicht mehr daran erinnern. Zumindest an seinen Namen.

Drace Körangar

Dieser Name halt wie ein Mantra durch meinen Kopf. Ich habe mich nicht mals mehr bei Tadaomi gemeldet oder bei sonst wem, seitdem ich unser Ziel kenne. Die kleinste Ablenkung könnte mich alles kosten und den Plan, welchen ich gemacht habe, gefällt keinem aus meiner Einheit. An sich besteht die Gruppe nur aus zehn man und selbst die werden kaum in die Nähe des Gebietes kommen. Auch wenn es bedeutet, das ich sterben werde, werde ich diesen Auftrag erfüllen. Ohne das einer von ihnen zu Schaden kommt. Nicht so wie bei dem letzten mal.

"Taka, Taka Nein!", Tränen rennen über das Blut befleckte Gesicht eines kleinen Mädchens, welche man glatt als Jungen verwechseln könnte. Vor ihr ein blonder Mann, der sich vor Schmerz kaum rühren kann. Ihre kleinen Hände pressen sich auf die Wunde an seiner Brust.

"Hau ab kleine", ihr Blick wendet sich zu einem dunkelhäutigen Mann. Er liegt mit dem Bauch im nassen Schlamm und streckt seine Hand nach ihr aus. Blut rinnt über seine dunkle Haut und perlt auf das dunkle braun. In seinen Augen sammeln sich Tränen und vermischen sich mit der metallenen Flüssigkeit. Auch wenn er nicht sehr Freundlich zu dem jungen Mädchen war, wollte er das Sie stark wird. Damit Sie leben kann.

Ein lauter Schuss ertönt. Seine Augen drehen sich hoch. Weiße Augen, welche von roten Striemen durchzogen sind, blicken dem Mädchen entgegen bevor der Kopf leblos in den Schlamm fällt.

Eine große Gestalt thront über dem Leichnam des Soldaten. Die Waffe noch immer im Anschlag. Erst auf den dunkelhäutigen und dann auf den Kopf des jungen Mädchens. Seine Lippen schürzen sich bei ihrem Anblick. Zwei Reihen von schneeweißen Zähnen werden entblößt und blitzen ihr wie Sterne entgegen. Doch anstelle zu rennen bleibt sie vor dem halb toten Körper ihres Leutnants sitzen. Ihre Hände drücken noch immer auf die Wunden des Mannes. Sie denkt gar nicht dran los zu lassen.

"Wen haben wir denn da", der Mann tritt näher. Drückt den Lauf seiner Waffe gegen ihre Stirn, doch zuckt die Soldatin nicht einmal mit den Wimpern. Der Mann kniet sich vor Sie. Seine freie Hand streicht über ihre blutverschmierte Wange, bevor ein leises lachen über seine Lippen kommt. "Du bist eine tapfere junge Dame und dazu noch so Pflichtbewusst. Eine bemerkenswerte Eigenschaft", der Lauf der Waffe fährt über ihre andere Wange und drückt sich dann an ihre Kehle.

Die Dunklen Haare des Mannes sind leicht zerzaust. Eine lange Narbe liegt über seinem rechten Auge und eine Kugel hat sich in seinen rechten Arm gefressen. Viele würden seinen Anblick als beängstigend beschreiben. Der verwundete Körper, welcher von fremden und eigenen Blut beschmiert ist, die zerfledderte Kleidung und die große Statur.

"Wir verschonen eure Nachhut. Die beiden Jungen und die Frau", die Mimik des Mädchens ändert sich nicht. Ihre dunkelblauen Augen liegen fest auf den braunen ihres Gegenübers. Sie wundert es nicht im entferntesten, dass der Mann vor ihr das alles wusste. "Und das Leben von der kleinen hier. Du wirst irgendwann zu mir zurückkehren", er sagt das mit einer Zuversicht, die Sie bis jetzt noch nie vernommen hat. Eine Gänsehaut jagt über den kleinen Körper, doch löst Sie sich noch immer nicht von ihren vorgesetztem. Sie würde alles tun, damit er am leben bleibt. "Mein Name ist Drace Körangar und wie heißt du", es war eine Forderung und keine Frage. Ihre Lippen öffnen sich einen Spalt. Eine plötzliche Trockenheit breitet sich in ihrem Mund aus. Der Mann hatte etwas beängstigendes an sich. "Sag es mir und ich lasse deinen Leutnant am Leben", diese Worte flüsterte er in das Ohr. Die Waffe wandert von ihrer Kehle zu dem Körper des blonden Soldatens vor ihm. Ihre einzige Schwachstelle.

Meine eigene EntscheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt