Plan

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Yuis Sicht

Schon wieder sitze ich an meinem Tisch und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Es ist wieder so weit und dieses mal werde ich meine Antwort nicht wiederholen. Das ich nur zum Dienen lebe und keine Chance habe etwas anderes zu sein, als eine Waffe. Doch trotzdem werde ich beim Militär bleiben.

Mein Blick richtet sich auf den blau haarigen, welcher nervös auf mich zukommt. Die meisten unserer Klassenkameraden, welche sich schon für einen Beruf entschieden haben, sind auf dem Weg Nachhause.

"Darf ich?", Nagisa deutet auf den Platz vor mir. Leicht Nicke ich, bevor er den Stuhl umdreht und seine Hände auf meinem Tisch verschränkt. Wir mustern uns einen Moment lang und seufzen dann beide einmal laut. Eigentlich sind wir die einzigen die hier zu verdonnert wurden.

"Und wofür hast du dich entschieden?", ich sehe aus dem Fenster. Mein Kopf wird von meiner Hand gestützt, wobei ich die raue Haut von meiner Wange spüre. Verbrennungen sind doch echt scheiße.

"Ich werde Lehrer", meine Augen richten sich auf ihn. Er sieht schüchtern auf den Tisch, aber erkenne ich das Funkeln seiner Augen. Er wird Spaß an der Arbeit haben. "Weißt du, ich will ein genauso guter Lehrer wie Koro-Sensei werden", Nagisa sieht mich beim Sprechen nicht an. Hat er Angst davor, was ich denke oder ist er sich seiner Entscheidung noch nicht gewiss? "U-Und wie sieht es bei dir aus?", er reißt den Kopf hoch, als wäre es ihm unangenehm gesagt zu haben, das er so werden will wie der Oktopus. Ein kleines Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Er ist so unschuldig und rein. Dagegen bin ich das komplette Gegenteil.

"Ich werde mich nicht vom Militär trennen", antworte ich schließlich. Mein Gegenüber schaut mich geschockt an und atmet nur langsam aus. Sein Körper zittert leicht. Er hatte mit einer anderen Antwort gerechnet.

"Aber reicht es dir nicht? Was ist wenn du das nächste Mal nicht lebendig zurück kommst?", leichte Tränen sammeln sich in seinen Augen. Sachte lege ich meine Hände auf seine rechte, während ihm eine Träne über die Wange rinnt. "Was wird aus unserer Freundschaft?", seine Stimme zittert.

"Du hast zu viel Zeit mit Karma verbracht", nuschel ich leise und streiche ihm mit meiner rechten Hand eine Träne von der Wange. Karma hört auch nie bis zum Ende zu und hat gleich Vorurteile. "Ich hab die Einheit aufgelöst. Besser gesagt wird sie zu unserem Abschluss aufgelöst", nun weiten sich seine Augen vor Schock. Vier Treffen mit dem General waren von Nöten, damit er einwilligt. Doch zuerst wollte er wissen wofür er die Einheit auflöst und was sich daraus für Ihn ergibt.

"U-und was ist mit deiner Einheit? Was wird mit ihnen passieren?", er macht sich wieder sorgen. Aber nicht um irgendjemanden, sondern um die Jungs aus meiner Einheit. Nagisa ist ein guter Junge mit einem reinen Herzen. Ich bin froh, das ich Ihn kennenlernen durfte.

"Sie können in eine andere Einheit gehen oder sie folgen mir", antworte ich ihm ehrlich und hole darauf hin einen Laptop aus meiner Schultasche. Verwirrt sieht mich Nagisa an, als ich den Rechner starte und ihm das Zeichen gebe, sich neben mich zu setzen. "Ihr habt mir gezeigt, das es etwas gibt worin ich besonders gut bin", murmel ich, während ich auf einen Ordner gehe und ein Passwort eingebe. Bilder öffnen sich automatisch auf dem Bildschirm, so wie einige Kostenkalkulationen.

"Was ist das?", Nagisa sieht irritiert auf die Bilder und klickt ab und an auf eines drauf. Ich höre wie sich leise die Tür auf schiebt, doch blicke ich nicht auf. Viel zu fasziniert bin ich von der Reaktion von Nagisa, welcher nur noch verwirrter auf den Bildschirm schaut, als einige Skizzen auftauchen.

"Das ist der Grund, warum Yui einige male gefehlt hat", der junge neben mir zuckt zusammen, bevor wir beiden zur Tür sehen. Die Zielperson und mein Freund stehen vor dem hölzernen Eingang und sehen uns aufmerksam an. "Yui hat das Grundstück und die Gebäude darauf gekauft und musste dafür noch einige Gespräche führen", langsam kommt Tadaomi auf mich zu. Der Oktopus folgt ihm und blickt schlussendlich auch auf den Bildschirm.

Meine eigene EntscheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt