Ich erreichte meinen Flug pünktlich und setzte mich auf meinen Platz. Dann zog ich neugierig die schwarze Mappe aus meinem Handgepäck, welche Maylen mir gestern gegeben hatte. Ich schob die beiden Gummis nach hinten, welche die Mappe zugehalten hatten und öffnete sie. Ich war überrascht und konnte meinen Augen kaum trauen. Darin befand sich ein schwarz-weißes gezeichnetes Portrait von mir. Es war perfekt getroffen und ich war erstaunt darüber, wie talentiert Maylen im Zeichnen war. Ich betrachtete es eine Weile und sah es mir genau an. Bei meinen Augen hatte sie sich offenbar sehr viel Mühe gegeben. Es wirkte auf mich, als würde ich mir selbst in die Augen schauen. Es gefiel mir wirklich sehr gut. Ich verschloss die Mappe wieder und verstaute sie sicher in meinem Handgepäck.
Nach dem Flug holte ich meinen Koffer ab und nahm mir ein Taxi nach Hause. Ich betrat meine Wohnung und rollte meinen Koffer in mein Schlafzimmer. Dann zog ich mir etwas anderes an und beschloss erstmal einkaufen zu gehen, da mein Kühlschrank genau wie nach meiner anderen Reise nicht mehr viel her gab.
Maylens Sicht:
Tom war erst seit gestern weg und trotzdem fehlte er mir jetzt schon so unendlich doll. Die Woche mit ihm war wirklich die schönste Woche meines Lebens und der Abschied hatte mich wirklich mitgenommen. Mein Arzt war vorhin bei mir gewesen und hatte mir gesagt, dass ich morgen erstmal nach Hause dürfte und immer nur für Behandlungen kurzzeitig kommen müsste. Darüber freute ich mich natürlich sehr, aber meine Traurigkeit über den Abschied gestern überwog die Freude bei Weitem. Das Vibrieren meines Handys holte mich aus meinen Gedanken. Ich öffnete die Nachricht, die Tom mir gerade geschickt hatte: "Hey Sonnenschein. Dein Bild ist unfassbar schön. Es gefällt mir richtig richtig gut. Ich hab mich sehr darüber gefreut. Dankeschön. Das bekommt auf jeden Fall einen Ehrenplatz in meiner Wohnung. Ich bin gut gelandet und gehe jetzt erstmal einkaufen. In meinem Kühlschrank herrscht traurige Leere." sofort musste ich wieder lächeln und antwortete ihm: "Freut mich, dass du gut zu Hause angekommen bist und auch, dass dir mein Bild so gut gefällt. Hab versucht, dich so gut wie möglich zu treffen. Mein Arzt hat mir vorhin gesagt, dass ich morgen nach Hause darf." Es dauerte gar nicht lange, bis noch eine Antwort von ihm kam: "Wow, das sind tolle Neuigkeiten. Ich freue mich für dich. Ich bin heute Abend zu Hause, wenn du magst, darfst du mich gerne anrufen." Meine Laune wurde schlagartig besser und ich schrieb zurück: "Auf jeden Fall. Ich melde mich gerne. Bis später." Der Gedanke daran, ihn später zumindest per Video sehen zu können löste wahnsinnige Glücksgefühle in mir aus. Ich bin mir sicher, er hatte einen großen Beitrag dazu geleistet, dass es mir in den wenigen Tagen deutlich besser ging. Er hat jeden Tag der vergangenen Woche unvergesslich gemacht.
Abends:
Es war endlich 19:00 Uhr und ich nahm mein Handy in die Hand. Ich hatte extra ein wenig länger gewartet, da es in London ja eine Stunde früher ist, als hier in Deutschland. Bei Tom war es nun also 18:00 Uhr und ich beschloss ihn anzurufen. Leicht nervös startete ich den Videoanruf, der auch kurz darauf von ihm angenommen wurde. Er lächelte mich an und winkte fröhlich in die Kamera. Sein Lächeln steckte mich an und ich winkte ihm zurück. "Hey, na hast du deinen Kühlschrank wieder aufgefüllt?" begann ich das Gespräch. "Hey. Ja hab ich. Sieht jetzt nicht mehr so traurig aus, wenn ich ihn aufmache." antwortete er lachend. "Und was hat mein Lieblingsfan den ganzen Tag gemacht?" fragte er mich. "Ich hab gewartet, dass es Abend wurde." lächelte ich. "Ich hab mich auch auf unser Gespräch gefreut. Du fehlst mir jetzt schon." gab er zu. "Wirklich? Du mir auch." antwortete ich und war froh, dass es ihm genau so ging. "Sag mal? Würdest du mir vielleicht auch deine Wohnung zeigen? So wie im Hotel." fragte ich ihn und war etwas verdutzt als er mit "Nein." antwortete. "Oh, okay, schade. Aber du musst ja nicht. Ist nicht schlimm." antwortete ich etwas traurig. Er fing an zu lachen und sagte: "Ich hab mir überlegt, dich eventuell mal nach London zu holen. Nachdem du mir erzählt hast, dass du bei deiner Abschlussfahrt nicht mit konntest, dachte ich, vielleicht kann ich dir die Stadt zeigen. Dann kannst du dir meine Wohnung selber anschauen." Ich sah in verdattert an und war mir nicht sicher, ob ich das jetzt richtig verstanden hatte. "Du.. du willst mich ..nach London einladen?" stammelte ich. "Ja genau. Ich würde dir echt gern zeigen wo ich wohne. Aber nur, wenn du das möchtest natürlich." antwortete er grinsend. "Machst du Witze? Natürlich will ich das. Unbedingt!" platze es aus mir heraus. "Das hab ich mir schon gedacht. Wir müssen es aber mit deiner Mama und deinem Arzt abklären." sagte er. "Ja ich weiß, aber das muss einfach klappen! Es wäre zu schön! Wir könnten so viel unternehmen! Ich wollte zum Beispiel schon immer mal mit dem London Eye fahren oder über die Tower Bridge laufen oder den Big Ben hören!" antwortete ich ihm so voller Vorfreude, als würde es schon feststehen, dass wir all diese Dinge zusammen machen könnten. Er lachte nur und wir unterhielten uns noch ganze zwei Stunden. Ich hatte mich irgendwann schon richtig ins Bett gekuschelt und das Handy gegen mein Bettgestell gelehnt, sodass ich es nicht mehr festhalten musste. Tom hatte es mir gleich getan und so lagen wir beide im Bett und redeten immer noch miteinander. Uns ging der Gesprächsstoff einfach nicht aus.
Nächster Morgen:
Mir schien die Sonne durch das Fenster ins Gesicht, wodurch ich aufgewacht war. Ich öffnete meine Augen langsam und sofort viel mein Blick auf mein Handy. Der Videoanruf lief zu meinem Erstaunen immer noch und ich konnte auf meinem Display einen schlafenden Tom sehen. Ich war wohl gestern irgendwann eingeschlafen aber er hatte offenbar nicht aufgelegt. Ein kleines Lächeln schlich sich in mein Gesicht und ich beobachtete ihn beim Schlafen. Der Timer auf meinem Handy zeigte mittlerweile über 13 Stunden an. Mein Akku hatte das auch nur ausgehalten, weil ich mein Handy am Abend zuvor an den Strom gesteckt hatte. Ich denke bei ihm wird es nicht anders sein. Dann sah ich wie seine Augenlider anfingen leicht zu zucken und er schließlich seine Augen öffnete. Auch er sah direkt auf sein Handy und lächelte mich an, als er mich sah. "Hmm Morgen." murmelte er. "Guten Morgen." antwortete ich. Er rieb sich einmal kurz mit seiner Hand über das Gesicht und sah mich wieder an. "Wir sind wohl eingeschlafen" sagte er belustigt. "Ja scheint wohl so." sagte ich lachend. "Du darfst heute wieder nach Hause hast du gesagt, oder?" erinnerte er mich. "Ja du hast Recht, das hatte ich schon fast wieder vergessen." gab ich zu. Es hatte mich so aus der Fassung gebracht, mehr oder weniger neben ihm aufzuwachen, dass ich das wirklich schon fast vergessen hatte. Kurz darauf verabschiedete ich mich erstmal, weil meine Mum zusammen mit meinem Arzt ins Zimmer kam. "Na ihr seit aber früh am telefonieren." sagte meine Mum lächelnd. "Naja um ehrlich zu sein telefonieren wir seit gestern Abend. Wir sind beide irgendwann eingeschlafen." gab ich ehrlich zu und wir lachten beide etwas. Mein Arzt untersuchte mich nochmal, nachdem ich mich von Tom verabschiedet hatte und entließ mich dann wirklich nach Hause. Ich packte mit meiner Mum zusammen meine Sachen ein und konnte endlich das Krankenhaus verlassen. Ein Bus brachte uns in unser Dorf nahe der Stadt und als wir zu Hause ankamen ließ ich mich erstmal auf mein Bett fallen. Es strenge mich immer noch an so lange auf den Beinen zu sein. Ich nahm mein Handy in die Hand, drehte mich auf den Bauch und stütze mich auf meine Ellbogen. Dann schrieb ich Tom, dass ich endlich zu Hause war und bekam auch prompt eine Antwort: "Juhuuu!!"
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Das letzte halbe Jahr. (Tom Hiddleston FF)
FanfictionMaylen ist 23 Jahre alt, als sie ihre Diagnose erhält: Krebs! Laut der Ärzte bleibt ihr nicht mehr viel Zeit. Weil sie in ihrem Leben bisher immer zurückstecken musste, wendet sich ihre Mutter an eine Organisation, die jungen Leuten mit einer unheil...