Zwei.

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Blutüberströmt saß der Mann auf dem Stuhl, sein Blick starr auf den   Tisch vor sich gerichtet, während der dunkelhaarige Mann vor dem Tisch  auf und ab Schritt. Blut lief ihm aus der Wunde an seiner Stirn und  vermischte sich mit dem Blut, das aus seiner Nase tropfte. Bei jedem   rasselnden Atemzug, schmerzte ihm die Brust, doch er ließ sich seine   Schwäche nicht anmerken. Denn das wäre genau das, was der Mann vor ihm   wollte. Er brauchte seine Schwäche - brauchte die Informationen, die er   dann von ihm bekommen würde.

Tief durchatmend, blieb der große  Mann stehen und drehte sich zu  seinem Opfer um, stemmte die großen  Hände auf die Tischplatte, als er  sich zu ihm herunter beugte.

„Ich frage nicht noch einmal. Wo ist er? Wo ist Jonathan?"

Röchelnd  begann der Mann zu lachen. „Ich dachte du fragst nur  einmal?" Wut  bahnte sich im Körper des Mannes an und er wollte schon zu  einem  weiteren Schlag ausholen, wurde aber von einer weiteren großen  Hand  aufgehalten. „Er wird nicht reden, wenn du weiter auf ihn  einprügelst,  Luke." Schnaubend entriss der Schwarzhaarige Joan seinen  Arm und schlug  mit der flachen Hand auf den Tisch, was den Mann  zusammenzucken ließ.  „Du kannst verdammt froh sein, dass er hier ist.  Andererseits hätte ich  schon längst dafür gesorgt, dass man dein Gesicht  nicht  wiedererkennt." Ein erneutes ersticktes Lachen war von dem Mann  zu  hören, ehe er sagte: „So, wie wir es bei Lana gemacht haben?"

Das  war der ausschlaggebende Punkt, der Luke zum ausrasten brachte.  Er  wirbelte herum, stieß Joan grob von sich, als er erneut versuchte,  ihn  aufzuhalten und zog den Mann vom Stuhl. So schnell, dass niemand   reagieren konnte, hatte er bereits seine Pistole hervorgeholt und   drückte sie ihm bereits an die Schläfe. Leise knurrend hob Luke den Mann   am Kragen an. „Wag es nicht nochmal ihren Namen in den Mund zu nehmen.   Andererseits bring.ich.dich.um." Ein spöttisches Lächeln auf den   blutverschmierten Lippen, legte der Mann seine - ebenfalls   blutverschmierte - Hand auf Luke's. „Also wirklich Luke... man sollte   meinen, dass du langsam über Lana hinweg bist. Immerhin ist es doch   schon drei Jahre her."

Seine Hand um den Abzug verkrampfte sich. Er würde schießen. Er wusste es.

„Luke,  nicht", vernahm er nun wieder Joan's Stimme hinter sich. „Wenn  du ihn  umbringst, dann wars das. Wir brauchen ihn, er weiß wo Jonathan  sich  aufhält. Wenn du ihn jetzt und hier erschießt, dann tust du ihm  einen  Gefallen."

Schnaubend, warf Luke Joan einen Blick zu. Er musste  sich  eingestehen, dass er recht hatte. Er war wichtig für sie. Wichtig,  dass  sie Jonathan finden und ausschalten konnten.

Tief atmete  er durch und senkte sein Opfer, bis es wieder auf seinen  Füßen stand.  Dann holte er aus und schlug dem Mann seinen Revolver gegen  den  Schädel, worauf er bewusstlos zusammensackte.

Von dem lauten  Klingeln  ihres Weckers geweckt, riss Cecilia die  braunen Augen auf und  wischte  sich die braunen Haare aus dem Gesicht.  Noch total  verschlafen und mit  dem Gefühl, jeden Moment wieder  einzuschlafen,  tastete Cecilia nach  ihrem Handy und versuchte  verzweifelt den  Klingelton auszustellen.  Endlich geschafft - drehte sie  sich grummelnd  wieder auf den Bauch. Doch  bevor sie wieder einschlafen  konnte, wurde  ihre Tür aufgerissen. „Na  das kannst du gleich wieder  vergessen,  Fräulein!." Und wenig später  bekam Cecilia eines der vielen  Kissen ab,  die auf der Couch, die neben  ihrer Zimmertür stand, gegen  den Kopf.  Seufzend drückte sie sich hoch  und warf Amy, welche mit einer  blauen  Kaffeetasse in der Hand im  Türrahmen stand, das Kissen  entgegen.  Erschrocken wich sie zurück, was  ihr Kaffee ihr damit dankte,  indem  gut ein Viertel aus der Tasse  schwappte und sich auf dem Laminat  im  Flur ausbreitete. „Damit eines  klar ist: Das machst du weg", meinte   die Grünhaarige, ihren Blick auf  den großen Kaffeefleck geheftet.

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