Zwölf.

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Es war beinahe halb Eins, als Cecilia zusammen mit Adam, Joan und Aleyna am Tisch in ihrem Garten saß, das Spiel UNO vor ihnen auf dem Tisch. Aleyna hatte Cecilia zu diesem Spiel gezwungen, als sie herausfand, dass sie nicht die Klamotten trug, die Aleyna ihr herausgelegt hatte. Cecilia hatte nach der dritten Runde UNO ihre Beine auf den Schoß des großen Schwarzhaarigen gelegt, ein Kissen schützte ihre Kniekehlen vor der Härte der Stuhllehne. Adam nutzte dies und hatte sein alkoholfreies Bier zwischen ihre Knöchel geklemmt, seine Arme lagen auf ihren Beinen, einen riesigen Stapel an Spielkarten in der Hand.

Seufzend griff er nach einer Karte, um diese auf den Stapel zu legen. "Ich hasse dieses Spiel." Cecilia stimmte in sein Seufzen mit ein. "Da sind wir schon zwei." Dann legte auch sie eine Karte ab, was Joan leise fluchen ließ, da er zwei Karten ziehen musste. "Und genau deswegen, nutze ich dieses Spiel auch als Bestrafung", mischte sich Aleyna mit ein und legte ebenfalls eine Karte. "Ich wünsche mir rot." Mit einem siegessicheren Grinsen, legte Adam eine rote zwei-ziehen-Karte auf den Stapel. Cecilia legte den Kopf schräg und warf Adam einen vielsagenden Blick zu, ehe sie ebenfalls eine Karte auf dem Stapel platzierte. Joan schnalzte mit hochgezogenen Augenbrauen mit der Zunge. "Das Spiel mag mich zur Abwechslung mal." Auch er legte eine zieh-Karte auf den Stapel. Aleyna schnaubte. "Das ist doch nicht euer Ernst." Und nach kurzem Suchen deponierte sie ebenfalls eine Karte auf dem Stapel. Leise begannen die beiden Mädchen zu kichern, als sie Adam's fassungslosen Gesichtsausdruck warnahmen.

"Ihr wollt mich doch verarschen."
"Nun ja. Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein", amüsiert biss sich die Brünette auf die Lippe. "Cilly, die Poetin", grinste Aleyna und nahm einen Schluck von ihrem Bier. Adam, der zwischen den beiden Mädchen saß, legte seinen Stapel beiseite und begann sich seine acht Karten abzuzählen. "Ich hasse euch. Ich hasse euch alle."

"Armes Baby", gab Cecilia mit spottendem Unterton von sich und strich über die leichten Bartstoppeln an Adams Kinn. Spitzbübisch grinsend drehte Adam seinen Kopf zu Cecilia herum und kniff ihr kurzerhand in den Oberschenkel, was sie überrascht kreischen ließ. Als wäre nichts gewesen, lachte Adam rau in sich hinein, griff nach seinen Karten und legte eine vier-ziehen-Karte auf den Stapel. "Und? Was wünscht du dir?" fragte Cecilia, mit den Augen rollend. Noch immer mit diesem bestimmten Lächeln auf den Lippen, legte Adam erneut seine Hand auf ihren Oberschenkel. "Vieles, M'Lady." Versuchend ihre innere Unruhe zu verstecken, lehnte sie sich auf ihre Knie, dem jungen Mann entgegen. "Das ließe sich einrichten, mein Herr."

Mit hochgezogenen Augenbrauen sahen sich Aleyna und Joan auf der anderen Seite des Tisches, überfordert an. "Hab ich was verpasst?", versuchte Joan seine Freundin so leise wie möglich zu fragen. Schuldbewusst verzog Aleyna den Mund. "Ich fürchte, die Cola die ich ihr vorhin eingegossen habe, war mit Alkohol versetzt." Als die junge brünette Studentin dies hörte, grinste sie, riss den Kopf hoch und deutete mit dem Zeigefinger auf Adam, dessen Gesichtausdruck sich von flirtend zu komplett überfordert, änderte. "Adam is' n' großer Riese", versuchte Cecilia Ayla's lallende Stimme von vorhin bestmöglich nachzuahmen. Aleyna ihrerseits, verschluckte sich, auf Grund des aufkommenden Lachens, an ihrem Getränk und spuckte den Teil, den sie bereits im Mund hatte, neben sich ins Gras. Joan, führte stumm sein Bier an seinen Mund. "Na lecker."

Während Aleyna, ihm gegenüber, noch immer mit ihren Hustenanfall zu kämpfen hatte, fixierte Adam Cecilia's Zeigefinger, der noch immer vor seinem Mund schwebte. Und dann, ohne länger darüber nachzudenken, schnellte Adam nach vorne und biss in Cecilia's Finger.

"Au!" Cecilia zuckte zurück und sah verstört auf die leichten Zahnabdrücke, die sich auf ihren Finger abzeichneten. "Hast du mich gerade gebissen?"

"Jup", grinste Adam und nahm einen Schluck von seinem Getränk. Noch bevor Cecilia erneut etwas sagen konnte, wurde eine fast leere Flasche neben Adam auf den Tisch geknallt. Als ihre braunen Augen der Hand, die die Flasche hielt, folgten, erblickte sie Violet. Ihre platinblonden Haare waren zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden und ihr Botoxkörper steckte in einem viel zu engen und viel zu kurzem schwarzen Kleid, noch dazu konnte man ihr Gesicht vor lauter MakeUp kaum noch erkennen. "Wir spielen jetzt Flaschendrehen. Und zwar nach meinen Regeln."

I want youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt