Sieben.

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Seufzend schrubbte Cecilia mit der Bürste über ihren Hals und hoffte endlich die restlichen Farbsprenkel loszuwerden. Die an ihrer Hand war sie bereits losgeworden, doch die von ihrem Hals aufwärts schienen noch hartnäckiger zu sein. So stark, dass sich ihr Hals bereits rot färbte und langsam begann zu schmerzen. Seit gefühlten zwanzig Minuten stand sie nun schon im Bad neben der Küche und versuchte ihre Haut von der Farbe zu befreien, während Adam nebenan in der Küche allerhand an Snacks in einem Korb verstaute. Nach weiteren zehn Minuten trat Cecilia endlich aus dem Bad und beinahe zeitgleich stellte Adam den Picknickkorb auf den Boden und gab dunkle Schokolade in einen Topf, wo auch schon Milch vor sich hinköchelte. "Ich glaube ich hab jetzt alles.." meinte die junge Brünette und stellte sich neben Adam an den Herd. "Ich auch fast." Lächelnd lehnte sich Cecilia gegen einen der Schränke und zog ihr Handy aus ihrer Hosentasche um zu überprüfen, ob ihr jemand geschrieben hatte. Doch die einzige Nachricht war eine im Gruppenchat von ihr und ihren Freunden. Amy hatte geschrieben.

Hey Cilly! also erstens, hättest du ruhig sagen können, dass das Adam's Wagen war und zweitens, wünschen wir dir alle ganz viel Spaß! Will auch, selbst wenn er die ganze Zeit böse vor sich hinstarrt und immer wieder murmelt, dass er Adam umbringen wird, sollte er dir weh tun.

Amüsiert mit dem Kopf schüttelnd tippte sie schnell ein Danke und steckte es dann zurück in ihre Tasche. Gerade rechtzeitig, denn als sie erneut aufsah, deutete gerade Adam auf einen dunklen Schrank in der Ecke. "Magst du mir da mal die rote Termoskanne rausgeben?" Nickend stieß sie sich von der Ablage ab und ging auf den Schrank zu, dessen Türen sie auch gleich öffnete. Suchend wanderten ihre schokobraunen Augen über den Inhalt und blieben schließlich an etwas rotem glänzendem hängen. Die Kanne.
Doch musste sie schnell mit einem kleinen Schnauben feststellen, dass sich die Kanna auf einer der obersten Regale befand, an welche sie nicht rankam. Nicht mal wenn sie sich auf Zehenspitzen stellen würde. Überlegend strich sie sich ein paar ihrer dunkelbraunen Strähnen, die ihr wie üblich im Gesicht hingen, hinters Ohr und begann zu überlegen.

Jedoch war die einzige Möglichkeit, die ihr noch einfiel eine, der sie unter keinen Umständen nachgehen konnte. Denn diese beinhaltete, dass sie auf die Ablage neben dem Schrank kletterte und dann das rote Behältnis zu greifen bekam. Beinahe schon frustriert sah sie sich nach einem Hocker oder ähnlichem um. Aber gerade als sie nach einem der Stühle greifen wollte, spürte sie eine große Gestalt hinter sich. Wie sonst auch ging von ihm eine angenehme Wärme und dieser Geruch aus, der immer wieder dafür sorgte, dass sich eine Gänsehaut auf ihrem Körper ausbreitete. Ein muskulöser Arm erstreckte sich über ihrem Kopf und Cecilia konnte gerade noch einen kleinen Blick auf die Spitzen der Flügel erhaschen, die an seinem Oberarm endeten, da war der Arm auch schon wieder verschwunden. Wie auf einen Schlag wieder nervös, drehte sie sich herum, hob den Kopf und sah in Adams blaue Augen. Schnell wand sie den Blick ab und starrte stattdessen auf das kleine Tattoo an seiner Kehle.

Dann ertönte seine tiefe Stimme, die ebenfalls ihre Wirkung auf das junge Mädchen nicht verfehlte. "Tut mir leid. Ich habe vergessen, wie klein du bist." Empört schnappte sie nach Luft und schlug ihm geradewegs gegen die Brust. Ein Zischen unterdrückend ließ sie die Hand wieder sinken. Mit ungeheurer Sicherheit, hatte ihr dieser reflexartige Schlag gerade mehr weh getan als Adam- Auch wenn dieser jetzt, schief grinsend über die Stille strich, die sie eben erwischt hatte und ein kleines "Au.." murmelte.
"Auch wenn du für einen so kleinen Zwerg gar nicht mal so schwach bist." Lachend verdrehte sie die Augen und sah Adam dabei zu, wie er zurück zum Herd ging und den Inhalt des Topfes ein weiteres mal umrührte, die Kanne stellte er daneben. Kurz atmete Cecilia tief durch und zwang ihren Herzschlag sich zu normalisieren, denn dieser tanzte gerade Tango. Schließlich stellte sie sich wieder neben ihn und half ihm anschließend den Kakao in die Kanne umzufüllen.
Fünf Minuten später saßen sie erneut in Adam's Wagen und waren auf dem Weg zu den Pavilion Gardens. Spike saß auf dem Rücksitz seines Wagens, ein schwarzes Halsband um seinen Hals.

I want youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt