Prolog.

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In regelmäßigen Abständen hallte der Knall des Donners durch die Lüfte und die Umgebung wurde erhellt von Blitzen, welche Sekunden voher das Donnergrollen ankündigten.

Der Regen prasselte gnadenlos auf die Dächer und Straßen der Welt hinab und hinterließ tiefe Echos auf dem dünnen Dach der Scheune, die neben einem normalen Bauernhaus mitten im Sherwood Forest stand. Doch eine Person gab es, die nichts davon mitbekam.

Diese Person war, versteckt hinter einer geheimen Tür, im Keller unter der Scheune. Mit einem alten Stoffsack über dem Kopf, saß die Person verängstigt auf einem Stuhl, ein Seil, welches um sie und die Stuhllehne gebunden war, fraß sich in ihre Haut.

Vor ihr standen drei Männer, von denen einer ein Messer in den Händen drehte und langsam um die Person herum schritt. Er begutachtete sie. Sah sie genauestens an, labte sich an ihrer Angst und dem dicken blauen Fleck, der sich über ihren rechten Arm zog. Er mochte was er sah.

Er liebte es, dass sie sichtliche Angst und Schmerzen empfand. Und das nur, weil sie nichts sah, sondern nur seine Schritte hörte, dessen Echo von den kahlen Kellerwänden widerhallte und das leise Getuschel der zwei breit gebauten Männer, die bedrohlich in der Ecke standen und sich leise über irgendwas austauschten.

Der große Mann, der um das Opfer herum schritt, wischte sich nun seine blonden Haare aus der Stirn, die von dem ganzen Regen draußen noch immer in dieser klebten und ließ seinen Blick weiterhin über die zierliche Person wandern.

Ihm gefiel was er sah, denn er wusste, dass er bereits verrückt war vor Wut. Ein diabolisches Lächeln stahl sich auf seine schmalen Lippen, doch dieses verlor sogleich an Intensität, als sein Blick auf ihren linken Arm fiel.

Die Augen verengt, beugte er sich zu der Person herunter und fuhr einmal über die vielen Schnittwunden, die ihre linke Schulter schmückten. Die Person zischte auf und versuchte merklich von ihm weg zu kommen, doch statt auf ihre Ausbruchsversuche einzugehen, packte er sie nur grob am Kopf und zog sogleich, noch immer mit verengten Augen, eine Glasscherbe aus dem Arm.

Wütend drehte er sich zu den beiden Männern um, welche so schnell wie möglich ihr Gespräch einstellten und ihn mit aufgerissen Augen ansahen. Wütend, trat er auf die Männer in ebenso schwarzen Klamotten, wie die seinigen, zu.

"Was ist das?" Beide Männer zuckten zusammen, als ihnen der pure Hass des großgewachsenen Mannes entgegen schlug. Eingeschüchtert begann einer der beiden zu sprechen.

"Das ist nicht unsere Schuld. Sie hat sich gewehrt und im Versuch abzuhauen, hat sie festgestellt, dass die Türen verschlossen waren und ist kurzerhand durch die Glastür der Terrasse gesprungen." Abwehrend hob er die Hände. Der Blick des blonden Mannes wanderte nun zu dem anderen Mann, von welchem er wusste, dass er schon immer mehr Respekt vor ihm hatte, als der dunkelhaarige.

Abwartend hob er eine seiner Brauen, an denen man noch immer erkennen konnte, dass er mal schwarze Haare hatte. "Ist das wahr?" fragte er erneut mit tiefer Stimme. Kalkweiß sah er zu seinem Kumpanen, welcher nur bedrohlich mit dem Kopf schüttelte.

Doch schließlich atmete der andere tief durch und begann zu erzählen.
"Es stimmt, dass sie sich gewehrt hatte, doch.. Sie ist niemals durch die Terrassentür gesprungen. Ich hatte sie schon, doch sie hatte sich befreit und als sie dann auch noch nach Dan getreten hat, hat er die Kontrolle verloren und-"

"Ich warne dich Kyle", knurrte Dan nun bedrohlich, doch Kyle sprach einfach weiter. "Er hat sie gepackt und kurzerhand gegen die Wand geschleudert. Dabei ist sie in einem Bild gelandet und hat das Glas des Rahmens zerstört. Daher hat sie all diese Schnittwunden." Beschämt senkte Kyle den Kopf. "Tut mir leid, sie angelogen zu haben, Sir."

In der Stille des Kellers war deutlich das tiefe Durchatmen des Mannes zu vernehmen, ehe er blitzschnell in seinen Gürtel griff und seine Pistole hinauszog. "Ich habe gesagt: KEINER KRÜMMT IHR EIN HAAR!" Danach folgte ein so lauter Schuss, dass es der verängstigten Person noch Sekunden danach in den Ohren piepte.

Dann fiel Dan tot zu Boden.


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Bin selbst noch nicht zu hundert Prozent zufrieden mit dem Prolog. Werde ihn also nochmal ein wenig abändern. Der Inhalt bleibt aber der Selbe.


Hoffe das hat gerade Sinn ergeben...


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