Unkreativ V

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"Da bist du endlich."

Mit schnellen Schritten lief ich zu Kyoko. Letzte Nacht hatte ich nach langem Warten endlich etwas Schlaf gefunden. Was aber auch dazu führte, dass ich verschlafen hatte.

Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals meinen Wecker vermissen werde.

"Tut mir leid!", entschuldigte ich mich schnell.

"Ist gut.", meinte sie. "Wir haben etwas zu besprechen. Komm mit."

Besprechen? Okay...

Ich folgte ihr nach hinten.

Als wir in den Raum eintraten, warteten schon Makoto und Togami auf uns.

Kyoko schloss die Tür hinter uns. Ich hatte immer noch keinen Plan, was hier vorging.

"Also...", fing Kyoko an. Sie schien zu zögern, was ich bisher selten bei ihr erlebt hatte.

"Wir wissen wer der Täter ist."

"Äh, was?" Irritiert sah ich sie an.

"Wir. Wissen. Wer. Der. Täter. Ist.", wiederholte sie langsamer.

"D-das habe ich schon verstanden, aber-"

Als ich in ihre Gesichter sah, merkte ich, dass etwas los war. Keiner von den Dreien schien froh zu sein, das Mysterium gelüftet zu haben.

Ich sah zu Kyoko, die etwas enttäuscht zu Boden sah.

"Was ist passiert?", fragte ich misstrauisch.

Kyoko sah zu Makoto, der ihr kurz zunickte.

"Der Täter hat gestern Nacht gestanden."

Ungläubig sah ich sie an. "Gestanden?"

"Jap..."

Ich verstand die Welt nicht mehr. Sollte ich mich jetzt freuen?

Ich kam mir wie ein Idiot vor, hier so zu stehen und nichts zu raffen.

"Uhm."

"Wolltet ihr es ihm jetzt sagen, oder wird er hier jetzt die ganze Zeit nur rumstammeln? Ich vergeude hier nur meine Zeit."

Makoto warf ihm einen wütenden Blick zu.

In der Zeit, in der ich hier war, habe ich festgestellt, dass es wirklich schwer war, ihn wütend zu machen. Was auch immer hier passiert ist, es war mit Sicherheit nichts Gutes.

"Er hat Recht, Makoto. Wir sollten keine Zeit verschwenden.", sagte Kyoko ruhig. "Aber vielleicht sollte er es selber herausfinden."

"Wie?" Meine Verwirrung wurde immer größer.

"Ich will, dass du mir sagst, wer der Täter war. Es gibt einen Tipp." Sie hielt kurz inne.

"Der Täter ist hier."

Ich sah mich um. Es konnte doch nicht...

Doch, konnte es. Hier war niemand, außer uns.

Ich schluckte. Es war einer der Drei.

Ich dachte nach. Ich musste das durchziehen.

Makoto würde das nicht tun, ich kannte ihn mittlerweile gut genug um das sicher sagen zu können.

Kyoko? Ich weiß aus Erfahrung, dass ich hier nicht unbedingt auf unsere Beziehung(nicht falsch nehmen bitte) zählen kann. Aber es wäre zu offensichtlich gewesen, auch wenn es sich komisch anhört, sie hätte das Opfer, Kaito, nicht erstickt und einen Abdruck hinterlassen. Sie hätte es wahrscheinlich sauber und ohne Spuren geschehen lassen.

Trues and Lies [Saioma]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt