Kapitel 12 - ''A Thunderbirds Feather''

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L I N

''Sicher, dass du nicht nach Hause willst?'' Fragte Lasley mich während sie ihren gepackten Koffer neben ihr Bett stellte. Weihnachten stand vor der Tür und alle fuhren bald nach Hause. Jedenfalls alle die ich kannte.

''Ja sicher.'' Antwortete ich.
''Mom wird eh bloß auf Arbeit sein, Lou wird sich 24/7 über irgend etwas beschweren und ich werde mir das ganze mit May anhören müssen. Wenn sie Glück hat kann sie zu den Nachbarn. Und außerdem Weihnachten mit Filch ist doch auch toll.''

''Ja fabelhaft. Hast recht. Ich würde ja vorschlagen, dass du zu uns kommst, aber meine Eltern haben wieder etwas Stress und das will ich dir echt nicht antun. Am Ende lassen die alles an uns aus.'' Sie lachte zwar beim erzählen aber an ihrer Stimmenlage erkannte man, dass sie das bedrückte.

''Dann bleib doch auch hier.'' Tröstete ich sie und nahm sie fest in die Arme. ''Ich glaub nicht, dass es das besser machen würde, Lin. '' Flüsterte sie und ihr stiegen Tränen in die Augen, die sie unmittelbar danach mit einem Schnaufen wegwischte.

''Alles bestens, kein Problem. Mir geht's super und ich bin mir sicher meine Eltern werden wie normale Menschen reden.'' Nickte sie hektisch und drehte mir den Rücken zu um ungestört weiter zu schnaufen.

''Ich hab dich noch nie weinen gesehen. Warum?'' Fragte sie nun und setze sich auf ihr Bett.
''Keine Ahnung, Las. Weinen ist anstrengend. Halsschmerzen, die Nase läuft, man wird rot unter den Augen und fängt an zu zittern. Und am aller wichtigsten, der Schmerz verschwindet nicht, nur durch's weinen.''

''Hmm'' ertönte es noch von ihrer Seite bevor sie auf mein Bett zulief und sich neben mir hinsetze um sich gleich danach mit dem Kopf auf's Kissen zu legen, was ich ihr nachtat.

''Weißt du was...'' fing Lasley gähnend an zu erzählen und wir drehten und auf die Seite, so, dass wir uns gegenüber lagen mit angewinkelten Beinen und den Armen am Hals.

''Ich hatte heute morgen Wahrsagen bei Trelawney und wir haben Kaffeetassen gelesen. Jedenfalls sagte sie, dass etwas was ich mir schon sehr lange erhoffe noch vor dem Sommer in Erfüllung gehen wird'' erzählte sie nun weiter.

''Hast du eine Idee was es sein könnte?'' Gähnte ich zurück und versuchte meine Augen offen zu halten.
''Dein Dad.'' Antwortete sie genau so müde.

''Huh''

''Ich will dass du deinen Dad kennenlernst, oder wenigstens die Erinnerung zurück kehren. Vielleicht sogar beides. Wollte ich schon immer. Weißt du, jedes Jahr wenn ich Geburtstagskerzen auspuste, wünsche ich mir das selbe.'' Grunzte Lasley mittlerweile fast und wischte sich schonwieder hektisch die Tränen aus dem Gesicht.

Sie war normalerweise nicht wirklich emotional, aber das schien ihr ordentlich auf die Seele zugehen. Außerdem sagte sie sie könnte nur bei mir weinen und sich öffnen. Ich wusste um ehrlich zusein gar nicht was ich machen sollte. Normaler Weise nahm ich sie in den Arm und tröstet sie, aber gerade ging es um mich. Um etwas, was mich beeinträchtigte.

War jetzt ein guter Moment zu weinen? Naja also Tränen sind schon im Anmarsch, aber gewissermaßen ging es eher um Las. Schließlich könnte sie sich alles mögliche wünschen, aber wünschte sich ausgerechnet das. Für mich?

Klar bin ich immer für sie da gewesen und würde mich auch als gute Freundin bezeichnen, aber, dass sie von all den Dingen die sie will am meisten mein Glück möchte überrascht mich doch schon etwas.

''Das wäre toll'' hauchte ich und hexte eine Servierte bei um ihr die Tränen weg zu wischen.

Ein paar Minuten später hatte sie sich die Tränen weg gewischt und wir redeten als wäre nie was gewesen.

(Abgebrochen) Nur durch dich...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt