Zimtherzen ₂₀₂₁ | ✓

v i e r u n d z w a n z i g - 01

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Lächelnd ziehe ich die kleine Schleife zurecht und stelle das Geschenktütchen neben all die anderen.

„Denkst du, die reichen für heute? Nach dem Ansturm in den letzten Tagen kann ich nicht einschätzen, wie viele Kunden heute noch kommen werden." Ich hebe den Korb auf den freien Platz neben der Kaffeemaschine und drehe mich zu Brianna. Sie ist gerade damit beschäftigt, Waffeln auf einem Teller zu drapieren und Puderzucker auf sie rieseln zu lassen.

„Das hoffe ich doch. Aber wie viel mehr Menschen sollen in zwei Stunden noch kommen? Der Tag neigt sich dem Ende zu, ich denke, dass der Betrieb jetzt ziemlich zügig abflauen wird", entgegne ich. Ein wenig Hoffnung schwingt in meiner Stimme mit. Ich habe drei Körbe mit kleinen Präsenten vorbereitet, die wir jedem Gast beim Verlassen des Cafés als kleines Weihnachtsgeschenk mitgeben. Mittlerweile ist nur noch der kleinste von ihnen übrig.

Brie nickt und reicht Leah die Teller, die ein Tablett mit schmutzigen Geschirr auf dem Tresen abstellt. Lächelnd nehme ich es ihr ab.

„Hat sich der Verkauf eigentlich für euch gelohnt, Leah?", frage ich sie neugierig. Heute ist der letzte Tag des Weihnachtsmarktes, die letzte Möglichkeit für ihre Stufe, Geld einzunehmen. Nach der Menge, die ich für sie gebacken habe, müsste eine große Summe zusammengekommen sein. Ich hoffe es jedenfalls für sie.

Die Blondine nickt und streicht sich ihren Pony aus dem Gesicht. „Wir haben noch nicht nachgezählt, nur überschlagen, da die Einnahmen von heute noch fehlen. Aber es sieht danach aus, als müssten wir im nächsten Jahr keine große Veranstaltung mehr planen, um genügend Geld zu sammeln", berichtet sie stolz.

Sie wirft Brie einen kurzen Blick zu und als sie erkennt, dass diese noch damit beschäftigt ist, den zweiten Teller herzurichten, stellt sie den ersten wieder ab und kommt zu uns hinter den Tresen. Sie schiebt eine der Schranktüren auf und nimmt ihre Handtasche hervor.

„Eigentlich wollte ich dir das erst geben, wenn wir geschlossen haben und es ein wenig ruhiger ist. Aber wo wir schon beim Thema sind, kann ich es dir auch jetzt überreichen." Sie kramt in ihrer Tasche herum und ich hebe neugierig eine Augenbraue. Auch Brie hat inzwischen aufgehört, das Waffeleisen mit Teig zu beladen. Stattdessen dreht sie sich zu uns um und beobachtet mit funkelnden Augen, was Leah aus ihrer Tasche hervorholt.

„Das ist von meiner Stufe. Als Dankeschön. Wir dachten uns, dass nur die Werbung nicht genug Dank für dich ist. Schließlich hast du uns mehr Plätzchen zur Verfügung gestellt, als abgesprochen war. Trotz deiner Krise hast du so viel Zeit investiert um uns zu helfen." Sie reicht mir einen hellen Umschlag und zwei schwarze Einladungskarten mit dem Logo der Highschool und dem Thema der Abschlussballparty.

„Wir wollten dir etwas zurückgeben, und würden uns außerdem freuen, wenn du zu unserem Abschluss im Sommer kommen würdest. Schließlich hast du einen großen Beitrag dazu geleistet." Ich nehme das Geschenk entgegen und spüre, wie meine Nasenflügel zu kribbeln beginnen.

„In dem Umschlag ist ein Essensgutschein von dem Thailänder hier in der Stadt", erklärt sie. Sie räumt ihre Tasche wieder in den Schrank und als sie wieder aufsieht, hat sich eine sanfte Röte auf ihre Wangen gelegt.

Ich zögere nicht lange, mache einen Schritt auf sie zu und ziehe sie in die Arme. „Ich danke euch, und ganz besonders dir, Leah. Es war mir eine Ehre, euch zu unterstützen." Ich drücke sie an mich und es dauert nicht lange, bis sie meine Umarmung erwidert. Ich glaube, dass die Werbung die sie für mich gemacht haben, Wirkung gezeigt hat. Die Wintermonate bringen meinem Café viele Einnahmen, aber in diesem Jahr sind es besonders viele Menschen, die es hierhin verschlägt. Deswegen habe ich nicht mehr mit einem weiteren Dankeschön gerechnet, sie haben mir bereits so viel gegeben.