~20~ Winterwalk

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Copyright: Kawai-Girl_04

Shippings: Leopika

Leorio und Kurapika sind spät am Abend auf dem Weg nach Hause, wobei Leorio nun endlich seine Gefühle für Kurapika offenbart...


Winterwalk

Auf den Straßen von Yorknew City war es eisig und glatt und glücklicherweise schien es nicht den Anschein zu haben, als würde ein Schneesturm toben. Sanft rieselten einige Schneeflocken hinab und gesellten sich zu etlichen ihres Gleichen. Es war eine bewölkte Nacht und nur selten fuhr ein Auto noch um diese Zeit, bei solch problematischen Bedingungen. Wer jedoch noch bei dieser späten Uhrzeit unterwegs war, waren die beiden jungen Männer, welche soeben von einer Dienstbesprechung entlassen wurden. Leorio und Kurapika waren die Jüngsten unter den 12 Zwölf Tierkreiszeichen, dennoch wurden ihre Fähigkeiten und Beiträge dort sehr geschätzt.

Dem 22-Jährigen entfiel ein Seufzen, wobei man seine Atemwolke deutlich vernehmen konnte. Kurz fiel sein Blick auf seinen jüngeren Kollegen, welcher schweigend neben ihm durch den Schnee stapfte. Unwillkürlich wurde Leorio bei seinem Anblick rot um die Ohren. Aus Beschämen wandte er sich von ihm ab und versuchte sich auch nur nicht das Geringste anmerken zu lassen. Erneut kamen in Leorio unmittelbar Gedanken hoch. // Warum werde ich jedes Mal, wenn ich mit Kurapika alleine bin, und ihn ansehe rot?! Es gibt nichts, wofür ich mich schämen müsste. Oder doch?! // 

" Nein!!! ", rutschte es dem Medizinstudenten heraus, womit er jedoch nur die Aufmerksamkeit des Blonden, zu seiner Linken auf sich zog. Leicht irritiert sah Kurapika zu seinem größeren Freund auf und hob fragend eine Braue. Nur wenige Worte entkamen seinen Lippen, wobei man beim Reden kleine Atemwolken erkennen konnte. " Erläutere dein »Nein«. Was von Arten für Gedanken belasten deinen Verstand? " Leorio musste sich zuerst über diese zwei Sätze den Kopf zerbrechen, um darauf eine anständige Antwort zu geben. Der 20-Jährige wartete geduldig geduldig auf eine Erklärung ab, nach der der auszubildende Hilfsarzt verzweifelt suchte. Doch anstatt etwas Gescheites zu sagen, fragte er verwirrt: " Hast du mich etwas gerade als unfähig zu denken bezeichnet?! " 

Dem Jüngeren entfiel ein Seufzen, welcher voller Gedrücktheit klang. Sein warmer Atem mischte sich mit der frischen, eisigen Winterluft und die Atemwolke, die dabei entstand, verschwand auch so schnell wieder, wie sie entstanden war. Kurz schloss er die Lider, öffnete sie jedoch erneut, als er zu seiner Erklärung kam. " Mitnichten. Um es noch einmal simpel auszudrücken, damit auch Menschen, wie du es sind es verstehen – ich fragte dich, was dich bedrückt. " 

Innerlich kochte Leorio nur so vor Wut, was auch sein Äußeres deutlich zeigte. Die aufeinander gepressten Zähne und sein gereizter Blick, verrieten Kurapika, wie beleidigt und zornig sein Freund nun wegen dieser Aussage war. // Dieser ... respektlose Klugscheißer! Wie kann er nur auf die unverschämte Idee kommen, mich als dumm zu bezeichnen?! // Mit einem Brummen wandte er sich von dem Blondhaarigen ab und nuschelte eingeschnappt: " Du hättest mich nicht dumm nennen müssen! " Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, erhöhte der Dunkelhaarige seine Ganggeschwindigkeit, wobei Kurapika den Abstand zwischen ihnen wieder aufholte und mit ihm Schritttempo hielt. 

" Leorio? ", sprach der 20-Jährige behutsam seinen Namen aus und riss Leorio somit aus seinen Gedankenfluss, der grundsätzlich nur aus wilden Flüchen und Diskussionen über Kurapika bestand. Der Medizinstudent blieb stehen und sammelte alle seine Nerven zusammen. Danach blickte er auf den jüngeren Mann hinab, welcher ihn erwartungsvoll ansah. 

Kurapikas Wangen waren durch die Kälte rosig und die gelb-leuchtende Straßenlaterne sorgte dafür, dass seine haselnussbraunen Augen diesen gewissen Glanz, den das Licht reflektierte, aufwiesen. Einige Schneeflocken hatten sich auf seinen Kopf niedergelassen und glitzerten im Schein der Laterne. All das ließ den Blondhaarigen so unschuldig wirken und verlieh ihm diesen liebreizenden Ausdruck. Leorio konnte nicht anders und errötete erneut. Wiederholt wandte er sich von Kurapika ab, welcher ihm nur einen hinterfragenden Blick zuwarf. // Wie kann er nur- ?! Reiß dich zusammen, verdammt! Es ist nur Kurapika. Dieser kleine nervige Giftpilz, der dich bei jeder, sich anbietenden Gelegenheit, tadelt... und doch... sich gerade um dein Wohlbefinden sorgt. //

Leorio richtete braunen Schal und räusperte sich, wobei er versuchte normal zu wirken. " Um auf deine Frage zurück zu kommen... na ja, ich habe über nichts Wichtiges nachgedacht. " // Eine einfältige Lüge. er wird sicherlich diese Aussage durchschauen, er ist schließlich nicht dumm. // Nervös blickte der Medizinstudent auf seinen jüngeren Freund hinab und hoffte sehnsüchtig darauf, dass Kurapika es dabei belassen würde. Mitnichten. " Nichts Wichtiges? ", hakte der Blonde nach und sein Blick wies Misstrauen auf. Leorio konnte nicht anders, als in dieser Situation einfach nervös zu grinsen. Dies wurde von Kurapika jedoch nur noch mehr hinterfragt. Der Klang in seiner Stimme wirkte ernst und er fixierte sich auf den Größeren. Es herrschte Stille zwischen den beiden und nur reiner Blickkontakt bestand. 

Ein warmes Lächeln machte sich auf Leorios Lippen breit und vorsichtig, zugleich auch sanft, hob er Kurapikas Kinn an. Dieser sah ihn nur perplex an und wollte sich ursprünglich gegen die Handlung des Dunkelhaarigen wehren. Doch ein Teil von ihm entschied sich unerklärlicherweise dagegen. Kurapika öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Leorio nahm ihm den Atem und drückte seine Lippen behutsam auf dessen des Blondhaarigen. Seine Augen waren geschlossen und langsam zog er ihn an an den Schultern zu sich. Kurapikas Wangen glühten regelrecht und die Wärme, die von ihm ausging, machte sich in einem gesamten Körper breit.

Als Leorio sich wieder löste, herrschte immer noch Stille. Für den 20-Jährigen war das gerade so viel Emotion zugleich, sodass er kaum in dem Zustand war, um auf irgendetwas vernünftig zu reagieren. 

" Leorio...". Das war das einzige Wort, welches Kurapika über seine Lippen brachte, wobei eine kleine Atemwolke es begleitete. " Ich...- ". begann Leorio zögerlich und dachte kurz nach, bevor er antwortete. "Ich wollte dich nicht bestürzen... ich...habe dich nur sehr gerne... und du bist so unwiderstehlich, wenn du mich so ansiehst. ", sprach er und sein Blick wirkte verträumt – als wäre er nicht bei der Sache. 

Kurapika war verblüfft über diese ehrlichen und berührenden Worte. Vor langer Zeit dachte er, er hätte die Gefühle, die er gegenüber Leorio hatte verworfen, doch nun merkte er, dass sie nie vergangen waren. Er sah ihn bewundernswert an und es hatte den Anschein, als würde er gar nicht mehr aus dem Staunen hinaus kommen. Leorio tippte ihm auf die Nasenspitze und meinte heiter grinsend: " Was sagst du dazu? " Kurapika zeigte ein kleines Lächeln und antwortete ruhig: " Ich bin der selben Meinung wie du. " 

Der 22-Jährige fuhr ihm durch die Haare und setzte dann gemeinsam mit dem Blonden seinen Nachhauseweg fort. 

[Wir sind bereits schon beim 20. Kapitel ankommen. Ich möchte euch allen danken, dass ihr meine Geschichten liest, für sie votet und auch mir auch Kritik und Lob abgebt. Vielen Dank. Da wir nun bei 20 angekommen sind, mache ich noch einmal eine kleine Rundfrage: Soll ich weiterschreiben?

LG Lara]

Leopika ~ One Shots ✔️ [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt