~24~ Talking to the moon

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Copyright: Kawai-Girl_04

Shippings: Leopika ( einseitig )

Leorio sitzt verzweifelt auf seinem Balkon und denkt nach. Er vermisst eindeutig Kurapika.

[Eine kleines Dankeschön an das Lied " Talking to the moon" von Bruno Mars, der dieses Lied performte und mich zu dieser Fanfiktion inspirierte. Dankeschön! Und euch viel Spaß beim Lesen! LG Lara-Chan!]


Talking to the moon


Es war eine ziemlich warme Nacht, in welcher das ein oder andere Lüftchen wehte und Leorio ab und zu leicht zusammen zucken ließ. Er stand draußen auf seinem Balkon, um abzuschalten. Die restlichen drei Stunden hatte er damit verbracht für sein Medizinstudium zu lernen – nun ist ihm die anhaltende Motivation und sein Durchhaltevermögen vergangen.

Nur wenige Wolken bedeckten den Himmel und gaben volle Sicht auf den strahlenden Mond, welcher fast ein Vollmond gewesen war. Leorio konnte jedoch genau erkenn, dass er es nicht war. Und dann dache er nach. Wann hatte er das letzte Mal auf solch einfache, kleinliche Dinge geachtet? Er schätzte zwei Jahre. Die Hunter-Prüfung. Es war die Zeit während der vierten Prüfung gewesen. Nachdem er und Kurapika sein Schild von Tonpa ergatterten, hatten er und sein Kurta-Freund sich einen ruhigen Platz zum Schlafen an einem Baum gesucht. Dort hatte er das letzte Mal intensiv den Mond beobachtet.

Eine weitere Brise kam auf und ließ den Körper des Dunkelhaarigen zusammen zucken. Leorio seufzte und strich sich kurz mit den Händen über seine Schultern. Anschließend ließ er sich auf einen Stuhl hinter sich nieder, welcher eben seinen Platz hier auf seinem Balkon fand. Kurapika. Wann hatte er das letzte Mal mit ihm in der Realität gesprochen? Er war sich sicher, dass das vor einem Jahr war, als er ihn und Melody zum Lingong Flughafen in Yorknew City begleitete. Eine Ewigkeit, um es zusammenzufassen. Er lehnte sich etwas vor, wobei seine Hände auf seinen Knien beruhten. Leorio schloss seine Lider und seufzte tief. 

" Was du wohl gerade machst? ", fragte er sich leise, wobei er diese Frage eher an Kurapikas Wenigkeit stellte, der ihm diese Frage zeitlich nicht beantworten könnte. " Ob du wohl auch nicht schlafen kannst? ", fuhr er fort und sah wieder auf. Sein Blick richtete sich erneut gen' Mond. Sein Herz fing an aufgeregter gegen seine Brust zu schlagen, was daran lag, weil sich seine Gedanken erneut um diesen besonderen Menschen kreisten. Seine Adern verkrampften sich und seine Schultern spannten sich an. Leicht frustriert biss Leorio sich auf die Unterlippe. Kurapika war für ihn mehr als nur ein guter Freund. Natürlich waren jegliche Interaktionen mit ihm bedeutungslos gewesen, aber manchmal hatte Kurapika ihn so angesehen. Er war der erste gewesen, der seine wahren Absichten ein Hunter zu werden erkannt hatte und er war auch der erste gewesen, wo er sich zu hundert Prozent sicher war, dass er ihn nicht verlieren wollte. 

Leorio hatte sich natürlich oft Sorgen um Gon und Killuas Wohlergehen gemacht, aber Kurapika war – anders. Jedes Mal, wenn er ihn schmunzeln, sogar nur ein wenig lächeln sah, war ihm warm ums Herz geworden und Leorio hatte des Öfteren selbst bemerkt, wie glücklich ihn das gemacht hatte. Doch mittlerweile hatte er gelernt, dass es für solche " Symptome " nur eine Art Begriff gab. Nämlich – Liebe. Leorio hatte dafür auch bereits viele Synonyme gefunden, die das Wort aber nicht genauso gut beschreiben konnten. Verbundenheit. Zuneigung. Hingabe. Er hatte sich intensiv damit beschäftig, nur um sicher zu gehen, dass er sich nicht irrte. Doch jeder Mensch mit einem gesunden Menschenverstand hätte ihm das sagen können. Leorio war eindeutig verliebt. Hoffnungslos.

Erneut seufzte der Dunkelhaarige und blinzelte kurz den Mond an. " Warum gehst du nicht ans Telefon? ", fragte er gequält und erwartete eine Antwort, die er jedoch nicht bekommen würde. " Ob du wohl genügend Schlaf bekommst...?", murmelte er weiterhin vor sich hin. Doch jede seiner Fragen blieb unbeantwortet. Leorios Hände zitterten leicht unter Druck, all seine Fragen dem Mond zu stellen. Ein Wort, welches heiser seinerseits klang, fuhr über seine Lippen.
                                                                               "Kurapika."
Leorio war ein Mann, welcher schnell von seiner Emotionalität ergriffen worden konnte. Er unterdrückte sich nicht los zuschreien und seien Frust rauszuschreien, doch er tat es doch. er sah auf und brüllte: " Wo zur Hölle steckst du?!?! Und warum nimmst keine meiner Anrufe entgegen?!?!?? Ich sorge mich verdammt!!!!!!! " Ein stumpfes Ächzen entwich seinen Lippen, sobald er sein Haupt wieder senkte. In seinem rechten Auge bildete sich Flüssigkeit und eine Träne glitt seine Wange hinunter und ging dann zu Boden. Leorio wischte sich mit seinem Ärmel übers Gesicht.

" Hör auf zu heulen, es bringt dir ihn auch nicht zurück!", meinte er zu sich selbst und sah dann wieder auf. Er schloss die Augen und atmete lange aus. Seine Vorstellungskraft, dass der Blonde nun vor ihm stehen würde, würde sich heute Nacht nicht bewahrhaftigen. Wie er sich hinunter beugen würde, seine schlanken Arme um Leorios Körper legen würde und sein warmer Atem gegen seine Brust säuselte. Das alles war nur ein Teil Leorios Fantasie, die auch immer nur das bleiben würde. Eine Fantasie. Reines Wunschdenken. " Ich wünschte, du wärst hier... ", sprach Leorio und sah erneut niedergeschlagen zum Mond auf. " Aber ich glaube, ich bin einfach ein Idiot. Wer sitzt schon mitten in der Nacht alleine auf seinem Balkon und redet mit dem Mond?", fügte er hinzu und erhob sich von seinem Sitzplatz. Er steuerte auf seine Balkontür zu und betrat das Innere seiner Wohnung. Er schloss die Tür und zog dann den Vorhang zu.


Leopika ~ One Shots ✔️ [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt