3. Kapitel

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Das war die klarste Ansage, die ich in den letzten Tagen bekommen hatte. Nachdem ich auf der nassen Straße gesessen hatte und geweint hatte, hatte ich mich wieder aufgerappelt und auf den Nachhauseweg gemacht. Mein Hosen waren kaputt, nachdem Leon mich auf die Straße in die Pfütze geschubst hatte, meine Knie waren aufgeschürft und meine Hände taten weh. Ich war pitschnass und mir war so kalt, als ich die Haustür öffnete und im Flur stand. Mein Vater war leider noch nicht auf Arbeit und kam deswegen besorgt zu mir gestürmt. „Was ist passiert?", fragte er mich erschrocken und hielt mich an meinen Schultern fest. Wieder einmal liefen mir Tränen über die Wangen, als ich mich losriss, nach oben stürmte und meinem Vater noch zu rief: „Ich hab mich mit Fabi gestritten und das mit den Wilden Kerlen war alles eine Lüge! Ich werde nie dazu gehören!". Ich rannte in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir ab. Danach warf ich mich in mein Bett und starrte für eine Weile die Decke in meinem Zimmer an, während ich heiße Tränen über mein Gesicht fließen, spürte.

3 Tage später
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Die letzten Tage hatte ich Zuhause in meinem Zimmer verbracht. Ich hatte den ganzen Tag bei meinem Fenster gesessen und raus gestarrt, während mir mein Vater mein Frühstück vor der Tür hingestellt, hatte. Er wusste das ich gerade mit niemanden reden wollte und für sein Verständnis war ich sehr dankbar. In den letzten Tagen war Fabi immer wieder vorbei gekommen und hatte meinen Vater gefragt, wie es mir geht oder ob er mit mir reden kann, aber da mein Vater wusste, dass ich ihn abgrundtief hassen würde, wenn er Fabi einfach rein lassen würde, hatte er immer gesagt, dass ich nicht da bin. Fabi war daraufhin immer wieder gegangen, doch hatte nicht aufgegeben. Jeden Tag vor dem Training kam er vorbei um zu schauen, wie es mir geht. Ich war zwar nicht wirklich wütend auf ihn, aber nach dieser Blamage von Leon vor Marlon und ihm konnte ich ihm einfach nicht mehr in die Augen gucken.

Ich schämte mich, aber war zu gleich auch so wütend auf Leon, dass er mich so blamiert und blöd vor den beiden dargestellt hatte, vor den beiden, die mir in den letzten Tagen am wichtigsten gewesen waren. Wenn ich mich aber hier weiter im Zimmer verstecke hat Leon das erreicht, was er wollte und diesen Triumpf wollte ich ihm nicht geben, weshalb ich als heute Fabi wieder an der Haustür erschien um zu fragen, wie es mir geht runtergestürmt, kam.  Und gerade als mein Vater sagen wollte: „Sie ist nicht d-", zog ich Fabi mit mir nach draußen.  "Judy?", fragte Fabi mich überrascht, als ich ihn wieder los ließ und mein Fahrrad aus der Garage holte. "Ich bin nicht sauer auf dich und jetzt zeig mir bitte wo und wie ihr trainiert", gab ich zurück, als ich mit meinem Fahrrad vor ihm stand. Fabi begann zu Grinsen und gab zurück: „Nur zu gerne" und fuhr los, während ich ihm folgte. Während der ganzen Fahrt zur Wiese beim See laberte Fabi mich voll, wie doll er mich vermisst hatte und wie er sich gelangweilt hatte, was ich ihm leider nicht ganz glauben konnte, da er doch seine tollen Wilde Kerle Freunde hatte mit denen er Fußball spielen, konnte.

Als Fabi und ich nach einer Weile auf die Wiese beim See gefahren kamen waren die überraschten und verwunderten Gesichter, der Wilden Kerle unbezahlbar. Sie waren alle da, Maxi, der Mann mit den härtesten Schuss der Welt und der Mann, der nicht redet. Dann sind da noch die beiden Reik Brüder, Juli und sein kleiner Bruder Joschka. Juli, Huckleberry Fort Knox, die Vierer Kette und Joschka, die siebte Kavallerie. Zuallerletzt sind da noch Raban, der rothaarige mit der Coca Cola Glas Brille, Raban der Held und Vanessa, Vanessa die Unerschrockene, die gefühlt meinen Traum, lebte. Vanessa, die Unerschrockene wollte die erste Frau in der Männer Nationalmannschaft sein und das könnte sie auch bestimmt mal werden mit ihren überragenden Talent. Dann wanderte mein Blick zu Leon und Marlon, die neben Willi auf einem Baumstamm saßen. Marlon lächelte mich an, während Leon mich wieder wütend anschaute und mir zu rief: „Was machst du denn hier? Hast du es immer noch nicht kapiert?".

„Doch das hab ich, nur zu gut, aber ich will heute gerne auch am See trainieren, also lasst euch nicht stören", gab ich breit grinsend zurück, ließ mein Fahrrad ins Gras fallen, nahm mir meinen pechschwarzen Ball und ging zu einem schattigen Platz bei einem riesen Baum, bei dem ich anfing meine Schüsse zu üben, indem ich gegen den Baum schoss und den zurück fliegenden Ball immer weiter in der Luft behielt, solange wie möglich. Ich spürte am Anfang noch die Blicke, der Wilden Kerle in meinem Rücken, bevor sie dann auch mit ihrem Training anfingen. Sie teilten sich in zwei Mannschaften auf und spielten auf der Wiese gegeneinander, wobei sich Leon die ganze Zeit über Joschka und Raban aufregte, die angeblich zu schlecht für ihn waren. Als die Wilden Kerle dann eine Pause machten und ich auch, rief Leon alle zu sich. Er hatte wohl etwas zu verkünden, hatte er gesagt und ich war nur zu gespannt um was es sich dabei handelte.

„Willi, du hast immer gesagt, dass wir aufrichtig und ehrlich sein sollen", fing Leon mit seiner Rede an und ich schaute ihm gespannt zu. „Joschka, Raban ihr seid einfach nicht gut genug fürs Team", fügte er hinzu und ich sah die beiden verzweifelten und enttäuschten Gesichter. Ich fand es unfair, doch so ist Leon nun einmal und da ich eh nicht zu ihn gehöre geht mich das nichts an. Ich drehte mich wieder weg von ihnen und übte weiter, als Raban und Joschka an mir vorbei liefen. "Wartet!", rief ich ihnen hinterher und sie blieben verwirrt vor mir stehen. "Hört nicht auf Leon, ihr wart klasse! Glaubt immer an euch und irgendwann wird eine Mannschaft euch zu schätzen wissen, so wie ich immer noch auf der Suche nach einer bin", sagte ich lächelnd zu ihnen und klopfte ihnen auf die Schulter. Die beiden grinsten mich an und verschwanden dann.

starry eyes 𖧷 marlon dwk ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt