26. Kapitel

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Marlons Sicht
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Nachdem unser Plan nicht funktioniert hatte, alles schief gegangen war, Judy mich und Leon gesehen hatte, der Dicke Michi von Gonzo und seiner Gang fertig gemacht wurde und Raban gerade noch so entkommen konnte, hatten wir uns alle bei der Eisdiele von Leon und meinem Vater versammelt gehabt. Wir hatten es nur schlimmer gemacht und jetzt würde Judy uns nie wieder vertrauen, geschweige denn mit uns reden. Wir hatten sie aufs übelste belogen und ich hatte Angst sie damit komplett verloren zu haben. Sie war stinksauer auf mich gewesen, als sie mich und Leon entdeckt hatte und ich konnte ihre Worte nur zu gut in meinem Kopf wiederholen. "Kacke Verdammte, dass ist das allerletzte und von dir hätte ich mehr erwartet", hatte sie uns zugerufen.Wir hatten ihren größten Traum für unseren Traum ausgenutzt und nun saßen wir da, wie erbärmliche Feiglinge, vor der Eisdiele mit dem Dicken Michi, der in dem zerrissenen Anzug unseres Vaters auf der Treppe saß.

Vanessa war auch bei der Eisdiele aufgetaucht und ich konnte an ihrem Blick sehen, dass sie uns am liebsten gesagt hätte: „Was hab ich gesagt, dass funktioniert nicht, ihr seid doch noch Kinder" und damit hatte sie vermutlich auch Recht. Wir wussten gar nicht wie doll wir Judy verletzt hatten und damit hatten wir sie womöglich komplett verloren. Ich saß auf der Treppe neben dem Dicken Michi, während die anderen überall verteilt saßen und Vanessa beim Eingang an der Wand lehnte und uns anstarrte. Dann kam unser Vater und wollte gerade wieder die Eisdiele nach seiner Pause aufschließen, als er uns sah. „Oh schönen Nachmittag Jungs, was macht ihr denn hier?", fragte uns unser Vater, während ich auf der Treppe lag, in den Himmel starrte und wieder mit meinem Holz Sonnenschirm spielte, den ich aufgehoben hatte. "Ist der Teufelstopf schon fertig?", fragte er uns weiter und bahnte sich seinen Weg durch zum Eingang. Er schaute kurz zu Vanessa, die ihm ein ratlosen Blick zu warf und er wusste wir hatten es vermasselt.

„Oh ne Marlon, dass war mein bester Anzug", sprach mein Vater zu mir, als ich mich gerade aufrichtete und ich konnte mich auch an seine Worte erinnern, als er mir den Anzug gegeben hatte. "Bitte Marlon, pass auf den auf und reitet euch nicht weiter in den Mist", hatte er mir gesagt gehabt und mir den Anzug anvertraut und auch ihn hatte ich belogen und betrogen. „Sie sollten erstmal die Limousine sehen", sagte der Dicke Michi belustigt, obwohl ich nicht recht verstehen konnte wie er überhaupt noch lachen konnte, nachdem was Gonzo und seine Leute mit ihm angestellt hatten. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Beinen, als unser Vater uns alle geschockt und ebenfalls ratlos anschaute. Doch der Dicke Michi hatte Recht. Ich wollte echt nicht sehen, was die mit der Limousine von Maxis Vater gemacht hatten. Doch ich hoffte, dass es nicht zu schlimm wäre, damit Maxi jetzt nicht noch Hausarrest bekommt oder so. Maxi verstand sofort den Ernst der Lage und vergrub sein Gesicht in den Händen. Ich könnte mir vorstellen, dass er genau wusste wieviel Ärger er heute von seinem Vater bekommen würde, wenn er Nachhause kommt.

Vielleicht sogar mehr Ärger, als damals wo er ihm den Globus direkt auf den Kopf geschossen hatte.
Doch wir hatten noch immer den Vertrag mit Maxis Vater und der gab mir die letzten Hoffnung. "Okay, darüber reden wir noch", gab unser Vater auf Michis Aussage zurück und schloss die Eisdiele auf. Ein wenig später kam unser Vater mit einem Putzeimer nach draußen, um die Tische zu wischen. "Aber ansonsten hat euer Plan ja gut funktioniert. Ich meine da Judy ja hier ist und mit euch gute Laune verbreitet, war das ja vorhin ein voller Erfolg", sagte er noch bevor er dann begann die einzelnen Tische zu wischen. "Huh? Ihr habt das Mädchen so richtig verzaubert, stimmt's? Oder irre ich mich?", fragte unser Vater belustigt und schaute mich an. Vanessa schüttelte nur den Kopf und außer Leon und ich ließen alle ihren Kopf hängen. "Kacke Verdammte, Papa?", kam Leon mal endlich zu Wort und es war erstaunlich gewesen, wie lange er nichts gesagt hatte. Er hatte seitdem wir von den Geheimhallen geflüchtet waren kein einziges Wort gesagt und das war alles andere als normal für Leon, der sonst so ein riesen Mund hatte.

„Ja?", gab unser Vater als kurze Antwort zurück und drehte sich nicht einmal mehr zu uns um. "Kannst du uns helfen?", fragte Leon und wir schauten ihn alle sprachlos an. Leon fragt nach Hilfe? und das auch noch unseren Vater, dem er vorhin gesagt hatte, dass er sich raushalten sollte, wo er uns doch nur helfen wollte. „Ne das kann ich nicht. Aus dem Schlamassel könnt ihr euch nur selbst heraus holen. Ihr müsst die Hosen runter lassen", antwortete er Leon und wir schauten ihn verwirrt an. Die Hosen runter lassen? "Oha, einen Moment", wollte Deniz gerade sagen, als sich unser Vater umdrehte und sagte: „Nein Deniz, ihr habt Judy belogen, unzwar so richtig erbärmlich. Schaut euch doch mal an und wenn euch das Mädchen noch irgendwas glauben soll, dann bleibt euch nichts anderes übrig". "Ihr müsst die Hosen runter lassen", wiederholte er sich und drehte sich wieder weg. "Aber das meinst du nicht wörtlich?", fragte ich unseren Vater, da ich ihm alles zutrauen würde. "Ne das wäre zu einfach", gab er mir als Antwort zurück und drehte sich zu mir um.

Er schaute nur mich an, als er sagte: „Ich spreche von dem, dass muss die Hosen runter lassen" und auf seine Brust klopfte. "Jungs ihr habt gar keine andere Chance", fügte er hinzu, als er sich einen Stuhl nahm und sich vor uns hinsetzte. "Leon, Marlon, euer Vater hat Recht", sagte Vanessa und ging an uns vorbei, schnappte sich ebenfalls einen Stuhl und setzte sich neben unseren Vater hin. Dann lehnte sie sich grinsend zurück. "Ihr müsst Judy eure Gefühle beweisen. Das Mädchen hat sich verknallt", sagte unser Vater, als Raban ihm zustimmte. "Oh und wie sie das hat", schwärmte Raban und ich schaute ihn besorgt an. Ich wollte es nicht wahr haben, aber Judy hatte sich halt verknallt und das auch noch in Gonzo Gonzales. "Ja, aber vielleicht irrt sie sich ja, vielleicht liebt sie einen anderen", sagte unser Vater daraufhin und als ich gerade meinen Blick von Raban zu meinem Vater wendete, merkte ich das er mich damit ansprechen wollte. Judy? Sollte in mich verliebt sein, dass stimmt doch niemals, obwohl es in dem Falle echt gut wäre.

Ich schaute mich um und merkte das alle mich plötzlich anstarrten. Ich schaute zu Vanessa, die mich lachend anschaute und dann sagte: „Marlon, du bist unsere einzige Chance". "Jetzt red kein Stuss, hört ihr? Das stimmt niemals! Warum sollte ausgerechnet Judy in Marlon verknallt sein?!", sprang Leon auf und schaute jeden wütend an. Doch was wäre wenn es stimmt und Judy in mich verknallt ist, dann hätten wir eine Chance sie wieder zu bekommen und das war das wichtigste für mich.

starry eyes 𖧷 marlon dwk ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt