21. Kapitel

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Judys Sicht
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Ich hatte meinen Vater und meine Freunde angelogen gehabt und bin auf Gonzos Angebot eingegangen. Ich bin zu ihm zu den Geheimhallen im Westen gefahren, wo er bereits auf mich gewartet hatte. Einerseits fühlte ich mich schlecht, weil ich gelogen hatte, doch Gonzo wieder zu sehen machte mich echt glücklich. Er war bis jetzt der einzige Mensch gewesen, der mir komplett zu gehört hatte und mit dem ich ehrlich sein konnte. Bei ihm und seinen Freunden wurde ich nicht ständig ausgeschlossen, blamiert oder kacke behandelt. Gonzo behandelte mich, wie ein richtiger Freund es tun würde und das machte mich glücklich. Es erinnerte mich an die Zeit, als Fabi noch da war. Fabi war genauso, wie Gonzo ein guter Mensch, der einem zuhören konnte. Doch Gonzo ist noch viel reifer als Fabi es damals war und verstand mich damit hundertmal mehr, als jeder andere, den ich kenne. Bei Gonzo hatte ich meine eigenen Anziehsachen und sogar ein Skateboard bekommen, obwohl ich nicht einmal Skateboard fahren konnte, doch das brachte mir Gonzo Stück für Stück bei und ich musste zu geben es machte mir echt Spaß.

Gonzo und seine Gruppe schlafen sogar in den Geheimhallen, in so einer Art Netz Bett und jeder hatte sein eigenes. Meines war neben Gonzos und es ließ mich für den Moment auch sicher fühlen, doch ich vermisste meine Freunde jetzt schon, Vanessa und Marlon. Doch nachdem ich sie so belogen hatte wollten sie bestimmt nichts mehr mit mir zu tun haben, erst recht nicht Marlon. Marlon hatte ich angeschrien und weg geschickt gehabt, als er eigentlich nur helfen wollte, doch eigentlich war ich ihm bestimmt egal gewesen. Bestimmt hat Leon ihn zu mir geschickt, weil sie Angst haben das ich zu einem Verräter werde und Gonzo alles erzählen werde, doch das war ich schon für sie, eine Verräterin. Und ich fand mich damit ab. Lieber hier sein, wo ich akzeptiert werde, wie ich bin, anstatt mir jeden Tag dumme Wörter von unserem "Anführer" um den Kopf werfen zu lassen, der nur will das ich endlich abhaue, doch wenn ich es dann einmal tue mache ich es immer noch falsch. Leon und den anderen konnte man es nicht recht machen.

Ich saß auf einer der Skater Rampen mit meinen Skateboard und schaute den anderen zu, wie sie ihre Tricks präsentierten und ich bewunderte sie. Sie waren so sicher auf den Skateboards und ließen alles so leicht aussehen, doch das war es sicherlich nicht, denn jedes mal wenn ich versuchte mich nur auf den Skateboard zu halten flog ich schon runter. Dann wanderte mein Blick zu Gonzo, der sich mit Pickels und Sexy James schon den ganzen Morgen unterhielt. Manchmal schaute er zu mir und lächelte mich an, bevor er sich wieder mit ernster Miene zu den anderen beiden wendete. Dann schaute ich zu einer Ecke, der Halle wo mein Fahrrad stand. Eigentlich wollte Gonzo es auseinander bauen und mit den Teilen irgendetwas anderes für mich bauen, doch ich wollte das mein Fahrrad ganz bleibt, da es mir immer noch sehr am Herzen lag. Ich war zwar erst seit einem Tag hier bei Gonzo und seiner Truppe, aber ich fühlte mich noch nie so akzeptiert und sicher wie hier. Plötzlich kam Gonzo auf mich zu gelaufen und ließ alle Skater auf der Rampe für ihn stoppen, damit er zu mir konnte.

Dann stand er vor mir, unten bei der Rampe, hielt seine Hand zu mir hoch und lächelte mich an. "Hey Ho kleiner Stern, ich hab eine Überraschung für dich", sagte er und ich legte meine Hand in seine, woraufhin er mir von der Rampe runter half. Danach gingen wir zu dem Tisch in der Mitte, der Halle, wo sein Stuhl stand auf den er meistens den ganzen Tag verbrachte. Die Skater begannen wieder ihre Tricks vorzuführen und Gonzo ließ mich eine kurze Drehung vor ihm machen und legte dann seine Hände an meine Hüfte, woraufhin ich wieder rot, wie eine Tomate anlief. „Ich hab ein Geschenk für dich", sagte er, machte eine Verbeugung und drückte mir ein kleines schwarzes Schächtelchen mit einer roten Schleife in die Hand. "Ein Geschenk vom Herzen", sagte er und klopfte sich auf die Brust. Ich lächelte ihn an, als ich langsam das Geschenk öffnete. Drin lag eine silberne Totenkopfkette. "Danke, die ist echt hübsch", bedankte ich mich und gab sie ihm, damit er sie mir umbinden konnte. "Du hast was vergessen", sagte er und plötzlich konnte man den Totenkopf, wie ein Amulett öffnen.

Ich schaute ihn erstaunt an, als ich die Kette aus seiner Hand nahm und mir anschaute was in der Kette stand. „Hey Ho Kleiner Stern, du siehst toll aus", stand drin und bei der anderen Hälfte war ein kleiner Spiegel. Ich fing an zu lächeln. Das war echt süß von ihm und ich hatte noch nie ein Geschenk von einem Freund bekommen gehabt. "Danke", sagte ich wieder, diesmal ein bisschen schüchtern, als er mir ein Zeichen gab mich umzudrehen. Dann band er mir die Kette um und ich drehte mich wieder zu ihm um. "Judy, mein Mädchen", sagte er und strich mit seiner Hand über meine Wange, als er mir plötzlich einen Kuss auf den Mund gab. Mein Körper erstarrte und ich war nun endgültig zur Tomate transformiert. Das war mein erster Kuss gewesen.. Mich hatte zuvor noch nie jemand geküsst gehabt und dann auch noch Gonzo. Als Gonzo sah wie erschrocken ich war fing er an zu Grinsen, doch wurde gleich von Pickels unterbrochen: „Gonzo! Die Kinder vom Kinder Tanz Tee sind hier!", rief er und als ich mich umdrehte sah ich Marlon, Leon und Deniz auf ihren Fahrrädern in die Halle fahren.

Gonzos Gesicht änderte sich sofort zu einer ernsten Miene und die anderen umkreisten die drei sofort. Eigentlich hätte ich glücklich sein müssen Marlon wieder zu sehen, aber nicht nach so einem Moment. Ich liebte Marlon noch immer, doch mit Gonzo war es so anders und einfacher. Doch bedeutet Liebe einfach und schmerzlos zu sein? Darauf hatte ich bis jetzt noch keine Antwort gefunden gehabt. Ich drehte mich um und schaute Marlon genau in die Augen. Er war zuerst überrascht, doch zeigte mir ein kleines lächeln. Ich lächelte zurück, als ich Gonzos Reaktion sah und sofort mich von Marlon wegdrehte. "Hey Ho! Bei meiner alten Freundin Staria Riba", sagte Gonzo, als er sofort von Leon unterbrochen wurde. "Vergiss die Hexe, Gonzales. Wir glauben nicht an Gespenster", sagte Leon und schaute dabei mich an. Doch ich wich seinem Todesblick aus. "Ach, was du nicht sagst", gab Gonzo mit ernster Miene zurück und Leon schaute ihn an. "Und vor dir haben wir überhaupt keine Angst", fügte Leon noch immer sehr mutig hinzu, während Deniz und Marlon neben ihm am liebsten im Boden versinken würden.

starry eyes 𖧷 marlon dwk ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt