15. Kapitel

2K 66 0
                                    

Ich stand vorm Badezimmer Spiegel, während ich mir einen Zopf band und den Ansatz mit Gel zurück geelte. Ich hatte bereits mein weißes, knielanges Kleid von meiner Kommunion an und mir fehlten nur noch meine weißen, glänzenden Schuhe mit Absatz, die ich hasste zu tragen, aber es war Teil unserer Mission, schätze ich. Dann atmetet ich tief durch und ging die Treppe herunter in den Hausflur und ich konnte von Glück reden, dass mein Vater bereits auf Arbeit war und nichts schreckliches über dieses Outfit sagen konnte. Ich schnappte mir noch mein Sparschwein, welches mein alter Teddybär war und verließ das Haus. Dann machte ich mich mit meinem Fahrrad auf den Weg zur Bank von Maxis Vater. Ich muss echt sagen Fahrrad zu fahren, während man ein Kleid trug war alles andere, als angenehm. Als ich auf dem Platz vor der Bank ankam waren die anderen bereits schon alle dort versammelt und starrten mich geschockt an, als ich mit meinem Kleid und meinem Fahrrad angeschoben kam.

Mein Blick ging zu Marlon, der einen schwarzen Anzug trug, Haare zurückgegeelt hatte und ein Bandana trug. Er grinste mich an und ich wurde sofort rot, weshalb ich mich zu Vanessa umdrehte, die ebenfalls ein weißes Kleid trug. Dazu hatte sie aber noch ein schönes Tuch im Haar, welches sehr gut zu ihrem Kleid passte, aber es war auch ungewohnt an ihr ein Kleid, zu sehen. Ich umklammerte meinen Teddybären, als Markus die Sonnenbrillen an uns alle verteilten. "Dann kann es ja losgehen", sagte Leon und lief vor, während wir anderen uns alle die Sonnenbrillen aufsetzten und ihm folgten. Ich lief neben Vanessa und Marlon relativ in der Mitte, der Truppe. Als wir die Bank betraten gingen sofort alle Blicke zu uns. Wir liefen den langen Gang ganz durch, bis wir vor einer riesen Holztür von einem Angestellten angehalten, wurden. "Halt einen Moment, was wollt ihr denn hier?", fragte uns der Angestellte, auf dessen Namenschild: „Bübchen", stand. "Wir wollen zu ihrem Direktor",
gab Leon grinsend zurück. "Oh ehm der Herr Direktor ist ein sehr beschäftigter Mann", stotterte Herr Bübchen und schaute sich leicht panisch um.

"Genau deshalb haben wir einen Termin", sagte Leon daraufhin. „Sie haben mich höchstpersönlich verbunden", fügte Leon noch hinzu, als Herr Bübchen ihn verwirrt anschaute. "Das glaube ich nicht, daran würde ich mich erinnern", sagte er leicht lachend. "Joschka!", befahl Leon daraufhin und bekam die Tasse überreicht. "Guten Tag Herr Bübchen, DWK International hier. Es geht um eine Investition von nationaler Bedeutung", sprach Leon durch die Tasse, die seine Stimme dämpfte und tiefer und älter wirken ließ. Nebenbei fielen Herr Bübchen beinahe schon die Augen heraus. "Was ist? Ich dachte ihr Direktor wäre ein sehr beschäftigter Mann", fügte Leon nun hinzu und ging auf Herr Bübchen zu. "Wie bitte? Oh ja einen Moment bitte", sagte der daraufhin, nahm die Tasse aus Leons Hand und verschwand im Büro vom Herrn Direktor. Als sich die Bürotür wieder schloss, drehte Leon sich zu uns um und sagte breit grinsend: „Seht ihr? Es läuft alles wie geschmiert".

Dann wendete er sich zu einem anderen Angestellten und fragte: „Sie erlauben doch?", bevor er mit uns allen ins Büro, des Herrn Direktor, eintrat. Als wir im Büro von Maxis Vater standen versuchte Herr Bübchen gerade kläglich die Lage zu erklären, doch verstummte sofort als er uns wieder sah. "Guten Tag Herr Maximillian", begrüßte Leon Maxis Vater. Der schaute zuerst Leon und dann zu Herr Bübchen. "Herr Bübchen, sie sollten jetzt lieber gehen", sagte Maxis Vater und Herr Bübchen eilte zur großen Holztür und verließ das Büro. „Und wir Maxi, wir reden heute Abend Zuhause", fügte Maxis Vater hinzu und zeigte auf Maxi, wessen Angst man selbst durch die Sonnenbrillen nicht verstecken konnte. "Was glaubst du eigentlich, was meine Angestellten jetzt von mir denken?", fragte er daraufhin weiter Maxi. "Deswegen sind wir ja hier und wir werden uns ganz bestimmt einig", gab Leon an Stelle von Maxi zurück und ging auf den riesen Schreibtisch zu, während wir ihm dicht folgten. "Herr Maximillian", sagte Leon, als er sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch setzte.

Maxis Vater schaute uns mit ernster Miene an, während er nach einer Weile dann sagte: „Also gut, ihr habt genau drei Minuten, keine Minute länger" und wir würden auch nicht länger brauchen um ihm alles ganz genau, zu erklären. „Die Zeit läuft jetzt", fügte er hinzu, während er auf seine teure Armbanduhr schaute. "Und sie läuft für uns. Herr Maximillian, wir spielen in der Dimension 8. In nur sechs Tagen schießen wir den SV1906 direkt auf den Mond und dann, acht Tage später, wissen sie wer dann in den Teufelstopf kommt?", fragte Leon Herr Maximillian todernst. "Nein, aber das waren jetzt schon 45 Sekunden", sagte der mit einem Lächeln. "Die Nationalmannschaft, Bingo! Das heißt volles Haus, tausend Gäste a 5 Euro Eintritt, zwei tausend Würstchen, drei tausend Apfelsaft-", begann Leon weiter zu erzählen, als er von Maxis Vater unterbrochen wurde. "Und wieso braucht ihr dann mein Geld?", fragte er. "Wir müssen das Stadion umbauen, aber das kostet nur fünf tausend Euro und wir haben Sicherheiten dafür, Jungs und Mädels", gab Leon als Antwort zurück.

Wir begannen alle unsere Sparschweine, die in den verschiedensten Formen und Arten auftraten, auf den Bürotisch zu legen und oben drauf unsere Vereinskasse, die stinkende Socke. "Sicherheiten für einen todsicheren Deal", fügte Leon grinsend hinzu, als wir Herr Maximillians geschocktes Gesicht sahen. "Na, was sagen sie jetzt?", fragte Leon ihn. "Naja die stinkt", gab der zurück und guckte angewidert die Socke an. "Wer gibt mir denn mein Geld zurück, wenn ihr am Samstag verliert?", fragte er daraufhin und lehnte sich zurück. "Ihr habt noch genau dreißig Sekunden", fügte er hinzu und lächelte Leon an und wir hofften alle Leon hat dafür auch eine Rede parat. "Und in denen sollten sie überlegen, was ihre Angestellten von ihnen denken", gab Leon wieder einmal todernst zurück und Maxis Vater erstarrte. „Wenn ich denen erzähle, dass ihr Sohn Maxi zwei Wohnfenster zerschossen hat und einen Globus direkt vor ihren Kopf geschossen hat, ohne auch nur einen Tag Hausarrest dafür zu bekommen. Herr Maximillian die drei Minuten sind um", fügte Leon hinzu und lehnte sich diesmal zurück, während Herr Maximillian peinlich berührt an seiner Krawatte rumfuchtelte.

„Das würdet ihr tun? Maximillian, ich bin dein Vater und du bist mein Sohn, also gut", sagte Maxis Vater und richtete sich auf seinem Stuhl auf. "Ihr kriegt das Geld, aber nur unter einer Bedingung, wenn ihr am Samstag verliert gehört der Teufelstopf mir und ihr alle tretet freiwillig in einen Bastelverein für Weihnachtsschmuck ein und die wilden Kerle gibt es nicht mehr", erzählte Maxis Vater seine Bedingung für den Deal. Das war ein Todesurteil, welches er dort gerade beschrieben hatte. "Okay dieses Risiko geh ich ein", sagte Leon daraufhin unbeeindruckt. "Aber, wenn wir gewinnen wirst du zum Wilden Kerl und kommst zu jeden unserer Spiele", fügte Maxi hinzu und damit stand der todsichere Deal fest und wir rannten jubelnd aus der Bank von Maxis Vater. Wir rannten zu unseren Fahrrädern und machten uns auf den Weg zur Eisdiele von Leons und Marlons Vater. Dort fuhren wir immer hin, wenn es was zu feiern gab.

starry eyes 𖧷 marlon dwk ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt