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Müde und mit pochenden Kopfschmerzen wachte ich auf. Die Sonne schien bereits durch di große Glasfront. Geblendet von dem Licht kniff ich meine Augen zu. Ich setzte mich auf und bemerkte, dass ich immer noch das Kleid trug. Jetzt fiel mir auch wieder ein, was gestern passiert war. Bei dem Gedanken an meinen Vater bahnten sich wieder die Tränen ihren Weg über meine Wangen. Wieso konnte ich nicht einen weniger reichen, dafür liebevollen Vater haben? Meine Kopfschmerzen erinnerten mich an meine derzeitige Situation. Wiederwillig stand ich auf und suchte mir im Strand einen Hoodie und Jogginghose. Eigentlich verabscheute ich Jogginghosen, aber ich hatte heute einfach nicht die Energy mir etwas schickes an zu ziehen. Mit meinen Anziehsachen lief ich ins Bad. Ich guckte in den Spiegel über dem Waschbecken. Ich sah wirklich schlimm aus. Ich schminkte mich ab, putzte mir meine Zähne, zog mich um und lief wieder zurück zu meinem Bett. Ich wollte heute nur im Bett liegen, Essen und Netflix schauen. Aber Netflix gab es wahrscheinlich nicht oder? Ich schaltete den Fernseher ein und tatsächlich gab es Netflix. Es war sogar ein Account mit meinen Namen eingerichtet.  Missmutig suchte ich irgend einen Film aus und begann ihn zu gucken.

Irgend wann bekam ich allerdings Hunger und rief den Zimmerservice.  Ich frühstückte im Bett und lies den Fernseher während dessen weiter laufen. Ich lag den ganzen Tag so im Bett, bis ich eine Nachricht auf mein Handy bekam:

Mach dich fertig. Wir fahren nach einem Pferd für dich gucken

Was zum? Ich wollte hier weg und wen er mir ein Pferd kaufen wollte, hieß das, dass ich sobald nicht hier weg kam. Aber andererseits ein bisschen gucken schadete ja nie. Außerdem war ich seit Dad Taifun verkauft hatte in keinem Pferdestall mehr. Also suchte ich mir was zum anziehen. Eine High Waist Jeans und einen Hoodie. Ich schnappte mir mein Handy, schloss mein Zimmer ab, was nicht viel helfen würde, denn wie ich Dad kannte, verschaffte er sich ohne Probleme Zutritt in mein Zimmer und fuhr mit dem Aufzug nach unten. In der großen Eingangshalle sprach mich der Kellner von gestern an und führte mich zu einem silbernen Mercedes. Ich stieg hinten ein. Mein Vater saß Links hinten und gab dem Chauffeur die Anweisung zu fahren. Die Fahrt verlief ruhig, ich hörte über meine Kopfhörer Musik und Dad tippte irgend etwas auf seinem Handy, übrigens auch ein Iphone 13. Nach 70 Minuten Fahrt. Hielt der Fahrer auf einem Parkplatz. Ich schaute mich um und atmete erstmals wieder die Luft auf einem Reiterhof ein. Mein Vater trat neben mich. Er schien auf irgend jemand zu warten. Er passte mit seinem Maßgeschneiderten Anzug hier nicht rein. Nach wenigen Minuten kam eine blonde Frau auf uns zu und streckte mir ihre Hand entgegen:,,Mister Johnson. Und du musst Zoey sein oder? Dein Vater hat mir schon erzählt, dass du ein Pferd suchst. Dann komm mal mit." Ich warf meinen Vater einen bösen Blick zu. Das hatte er alles so geplant, um mich zu brechen und damit zum bleiben zu bewegen. Aber wieso? Wieso wollte er, dass ich blieb? Die Frau führte uns zu einem der 6 Ställe auf diesem riesigen Reiterhof. ,,So, das sind all unsere Verkaufspferde. Von deinem Vater  weiß ich, dass du eine Schwäche für Friesen und Norweger hast. Zum Glück sind wir auf Norweger spezialisiert. Wir haben hier 7 Norweger zum Verkauf und einen Friesen" Ich nickte. Jep, Dad hatte das alles geplant. Ein Stalljunge kam mit dem ersten Norweger zu mir. Ich versuchte zu wieder stehen, dem Pony über seine Blässe zu streicheln. Ich wollte nicht, dass mein Vater sah, in welcher Versuchung ich stand. Es waren 5 einfache Wörter: Kannst du ihn mir kaufen? Ein Handschlag mit der Frau und eins der Norweger gehörte mir. Aber ich hielt stand. Wie ein Felsen in der Brandung. Aber beim 5 Pony war es um mich geschehen. Er war so süß, wie im sein Schopf ins Gesicht hing. Und mit seiner Stehmähne. Es war um mich geschehen, ich wollte dieses Pony. Mein Vater bemerkte das und lächelte, so als ob er schon gewonnen hätte. Aber ich durfte nicht nach geben. Ich wollte nach Hause und dafür musste ich halt so einem mega süßem Pony wieder stehen. Ich lies mir noch die andere Norweger, den Friesen, zwei Füchse, einen Schimmel, zwei Schecken, zwei Grauschimmel und drei Rappen vorführen.

 ,,So das waren Belladonna, Nelly, Petri, Colour, Oreo, Cookie, Koffee, Vilkas, Azzuro, Baron, Tahit, Little One, Goldie, Missi, Kairo, Dusty. Welchen fandest du den am besten?",fragte die Frau an mich gerichtet. Ich schwieg, um nichts falsches zu sagen. Bloß nicht abhängig machen. ,,Der Fünfte, ich glaube Cookie. Wir kommen dann morgen vorbei, um Probe zu reiten",antwortete mein Vater für mich. Ich starrte ihn wütend an. Im Auto sagte ich ihm dann meine Meinung:,,Du kannst mich nicht mithilfe irgend welcher ach so teuren Dingen brechen! Und auch nicht mit Pferden! Auch wenn du mir meinen größten Wunsch erfüllen würdest, ich würde trotzdem nie bei dir bleiben!" Er ignorierte mich gekonnt. Ein wütendes Schnauben entfuhr mir. Aber ich durfte keine Schwäche zeigen. Ich würde morgen einfach eine Stunde reiten, dann sagen, dass ich Cookie nicht wollte und anschließend auf Jake und Noah warten. Wenn ich dem Kauf zustimmte, könnte mich nicht mal Jake hier raus boxen. Also musste ich noch so lange still halten. Aber zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wie schwer das werden würde...

Big BrothersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt