Jetzt saß ich also auf einem Stuhl und um mich wuselten 3 Frauen rum, die mich schminkten und sich um meine Haare kümmerten. Genervt ging ich in meinem Kopf nochmal die Antworten durch. Das war alles wie in so einem beschissenen psyscho Horrorfilm, wo der Regisseur selber nicht mehr alle Tassen im Schrank hat.
Ein Paar Minuten später saß ich in einem Studio vor mehreren Kameras und wiederholte die aswändig gelernten Antworten. Ich hätte fast kotzen können. Es hörte und fühlte sich so falsch an. So etwas würde ich nie sagen, nicht mal um 10000000 Euro.
Als ich endlich wieder im Auto saß, war mir wirklich zum kotzen übel. Mit Lügen hatte ich eigentlich kein Problem, ich meine, ich lüge selber oft. Aber das waren zu viele Lügen in zu wenigen Minuten. Erschöpft lehnte ich meinen Kopf gegen die getönte Scheibe und hoffte, dass ich schnells möglich wieder in LA saß.
Kaum waren wir angekommen, rannte ich in mein Zimmer und zog mir erstmal diese schrecklichen High Heels aus bevor ich mich einfach in mein Bett legte und versuchte zu schlafen. Was mir aber nicht gelang, da zu viele Gedanken in meinem Kopf rum schwirrten.
Ich war schon fast im Halbschlaf versunken, al ich Jak und Noahs Stimmen hörte. Neugierig spitzte ich meine Ohren. Ich glaube, sie dachten, dass ich schlafen würde. ,,Das würde Zoey niemals freiwillig machen." ,,Sie hat es aber gemacht und jetzt wird es für Dad noch leichter das Sorgerecht zu kriegen, weil jetzt jeder weiß, dass sie seine Tochter ist!" ,,Er wird es aber nicht bekommen!" ,,Denk mal nach, er hat Macht, er hat Geld, er hat Einfluss, er hat gute Kontakte und er hat verdammt nochmal Recht. Er hat den Antrag heute gestellt und ich wette er hat in wenigen Tage Zoeys Sorgerecht in der Hand!" ,,Er wird das Sorgerecht nicht bekommen!" ,,Denk klar, wir haben keine Chance. Es wird auch nix bringen mit Zoey wieder nach LA zu fliegen!", ab dem Zeitpunkt hörte ich nicht mehr zu. Dad hatte mein Sorgerecht. Das wie, als ob jemand dir mitteilen würde, dass du in ein paar Tagen sterben würdest. Ich wollte nicht bei diesem Mann wohnen. Plötzlich bemerkte ich, wie sich meine Matratze neben mir senkte. ,,Zoey?" Ich guckte zu Jake und dann zu Noah, der wütend im Türrahmen lehnte. ,,Wieso hast du bei dem Interview mitgemacht?",fragte Jake einfühlsam. Ich konnte und wollte grad nicht antworten. Ich würde hier bleiben, dieser Gedanke schoss mir die ganze Zeit durch den Kopf und ich hatte Mühe die Tränen zurück zu halten. ,,Wahrscheinlich hat sie sogar freiwillig mit gemacht!",gab Noah wütend von sich. Das brachte das Fass zum überlaufen. ,,Hab ich nicht",schluchzte ich. ,,Nee, gar nicht! Merkst du eigentlich, dass du alles verbockst? Wenn du nicht mehr nach LA kommst, ist es deine Schuld! Jake, lass uns fahren, Zoey macht eh alles kaputt! Da können wir genauso gut, versuchen die Noten der Zwillingen nach oben zu pumpen, das ist genauso sinnlos!",brüllte Noah. Immer mehr Tränen tropften auf die Bettdecke. ,,Noah, können wir draußen reden?" Murrend folgte Noah Jake aus dem Zimmer. Kaum waren sie verschwunden, eilte ich zu meinem Kleiderschrank. Ein einziger Gedanke schoss mir durch den Kopf: Ich musss hier weg. Ich stopfte ein paar Jogginghosen, Jeans, Socken und Unterwäsche in meinen Rucksack. Dann schnappte ich mir noch mein Handy, das Geld, dass ich noch von der ersten Flucht übrig hatte und eine Powerbank. Hoffentlich war die geladen. Bevor ich das Zimmer verließ, zog ich mir meine Kapuze tief ins Gesicht. Die Gänge waren ziemlich leer, wahrscheinlich saßen die meisten Leute gerade beim Abendessen. Aber umso besser. Ich eilte durch die Eingangshalle. Zu meinem Leidwesen standen vor der Tür dutzende Reporter. Was wollten die denn hier? Bestimmt übernachtete irgend jemand berühmtes hier. Seufzend lief ich die große Treppe runter. Bis ich am Arm gepackt wurde. ,,Wissen sie, wann Zoey Johnson raus kommt. Wir wissen leider nicht, wie sie aussieht, aber wir wollen das erste Magazin sein, dass über sie berichtet" ,,Nein Sorry, weiß ich nicht. Aber sie hat blondes langes Haar. Blaue Augen und eine gute Figur",log ich. Der Reporter lies mich los und ich machte, dass ich wegkam. Die suchen mich. Scheiße!
Ich lief die Straßen entlang, ich wusste nicht, wohin ich wollte. Aber ich wollte weit weg. Ich lief schnurschtracks zum Bahnhof. Woher ich den Weg kannte? Google Maps. Am Bahnhof angekommen schaute ich auf die Tafel, in 10 Minuten ging ein Zug zum Flughafen. Schnell kaufte ich ein Ticket und stieg ein. Kaum saß ich auf einem Platz, kramte ich mein Handy raus um, ein Flugticket zu buchen. Scheiße, fast alle Flüge waren ausgebucht. Alle, bis auf einer. Ohne weiter zu überlegen, klickte ich auf Ticket kaufen.
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Big Brothers
Teen FictionDas Leben mit großen Brüdern... Einer Chefarzt, ein Zahnarzt und der andere Finanzmanager. Außerdem sind da noch Bruno, Nico, Henry und Alex, die noch in die Schule gehen. Das Leben ohne Eltern mit großen Brüdern ist ziemlich kompliziert, aber es ha...