Zoeys Pov:
An diesem Morgen wachte ich schon um 5:00 Uhr auf. Ich wusste nicht, wieso ich schon so früh hellwach war, aber ich konnte nicht mehr schlafe. Also schlich ich leise aus dem Zimmer, um mich im Badezimmer um zu ziehen. Angezogen, Zähne geputzt und geschminkt schlich ich die Treppe runter. Unten im Wohnzimmer lag Buddy auf seiner Decke. Ich zog ihm seine Leine an und verlies leise das Haus.
Ich kannte mich hier in keinster Weise aus, aber ich musste nach draußen, ich musste mich bewegen, ich musste in Ruhe nachdenken können. Ich lief mit Buddy die langen Menschen leeren Straßen entlang. Was Jake jetzt wohl machte? Ob er wie jeden Morgen einen Apfel aß und einen Kaffee trank? Oder ob er wieder sauer auf die Zwillinge war, weil sie die Nacht durch gezockt hatten? Ungewollt liefen mir Tränen über meine Wangen. Ich vermisste Jake. So cool die Zeit mit Alex auch war, ich vermisste meine Brüder. Ich vermisste es, von Jake in den Arm genommen zu werden. Ich vermisstes es morgens vor der Schule Anschiss von Noah zu bekommen, weil ich seiner Meinung nach zu freizügig rum lief. Ich vermisste den Zoff zwischen den Zwillingen. Ich vermisste die Predigten über meinen ungesunden Lebensstil, von Jake. Ich wollte es nicht zugegeben, aber trotz allem Streit und Zoff konnte ich ohne meine Brüder nicht leben. Ich brauchte sie, sie waren in all den Jahren Teil meines Lebens geworden. Ich hatte keine Mum und keinen Dad, die mich bei Niederschlägen trösteten. Ich hatte keine perfekte Familie. Ich hatte eine chaotische Gemeinschaft von Geschwistern, die mir aber unglaublich wichtig war. So ignorant meine Brüder auch waren, in der Zeit hier, ist mir klar geworden, dass ich den chaotischen Haufen Brüder brauchte. Trotz all dem Streit hatte ich wunderbare Urlaube und Ausflüge mit ihnen. Unbemerkt tropften meine Tränen auf den Asphalt unter mir. Wenn ich ehrlich war, würde ich keine ach so perfekte Familie, bestehend aus zwei sich liebenden Eltern und einer hübschen braven Tochter, gegen meine durch geknallten Brüder eintauschen.
Ich war so tief in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, wo ich hinlief. So kam es, dass ich vor einem großen modern aussehendem Hotel stand und keine Ahnung hatte, wie ich hier hin gekommen war. Na toll. Seuftzend schaute ich zu Buddy runter. ,,Du weißt auch nicht, wo wir sind oder?",murmelte ich in Richtung Buddy. Naja, jetzt blieb mir nur noch eine Möglichkeit. Seuftzend betrat ich durch die große Eingangstür das Hotel. Die Lobby war Menschen leer. Es war ja auch erst gerade mal 6:00 Uhr. Ich lief auf die Rezeption zu. Eine blondhaarige, vielleicht 25-jährige Frau empfing mich:,,Guten Tag, was kann ich für Sie tun?" Ihr Blick fiel auf Buddy. ,,Entschuldigung, aber Ihr Hund muss draußen bleiben" Ich machte keine Anstalten Buddy raus zu bringen, sondern blieb stehen und wollte gerade nach dem Weg fragen, als die Frau langsam sauer wurde:,,Miss ich muss Sie bitten, ihren Hund hier raus zu bringen. Hunde haben hier keinen Zutritt." Ich verschränkte wütend die Arme vor der Brust. Ich wollte nur den verdammten Weg wissen. ,,Miss, Ihr Hund",meckerte die leicht angesäuerte Blondine. Ich wollte wieder ansetzten, um etwas zu sagen, aber eine andere Frau kam dazu. ,,Gibt es Probleme?",fragte sie die Blondine. ,,Ja, die Frau hat Probleme ihren Hund raus zu bringen",meckerte die Blondine. Der Blick von der Frau fiel auf mich. Sie erstarrte kurz, bis sie sich wieder gefasst hatte und mit einem Lächeln zu mir sagte:,,Ah Miss Johnson, entschuldigen Sie meine Kollegin, sie ist noch unerfahren. Was kann ich für Sie tun?" Jetzt war ich die, der die Gesichtszüge entglieten. Woher wusste die Frau, wer ich war? Verdammt! Wütend und verzweifelt biss ich mir auf die Unterlippe. ,,Alles ok, Miss? Ihr Vater ist wie sie wissen gerade nicht hier. Aber zwei Mitarbeiter von ihm sind zur Zeit hier. Wollen Sie vielleicht mit denen reden?" Ich schüttelte panisch den Kopf. ich wollte einfach nur zurück zu Alex. ,,Sicher, dass alles okay ist? Sie sind total bleich. Wollen Sie sich nicht hinsetzten? Ich hole Ihnen ein Glas Wasser",redete die Frau weiter und kam hinter der Rezeption hervor. Sie schob ,mich zu einer Sofalounge und verschwand wieder Richtung Rezeption. Sie flüsterte der Blondinen noch etwas zu, die daraufhin ein Telefon in die Hand nahm und irgend wen anrief? Ich wollte hier weg, aber der Schock war zu groß. Wieso konnte ich in keine Stadt, wo Dad keine Firma oder Hotel hatte? Nein, ich war Dad direkt in die Arme gelaufen. Irgend etwas sagte mir, dass ich schleunigst hier weg sollte, aber ich war viel zu perplex um auch nur einen Befehl meines Gehirnes auszuführen. Als ich dann erkannte, in was für einer Lage ich war, war es schon zu spät zum abhauen. Die Frau kam mit einem Glas Wasser auf mich zu. ,,Bitte, könnten sie mir nur den Weg erklären?",fragte ich. ,,Nein, das kann ich nicht verantworten. Sie sind kreideweiß. Bleiben Sie wenigstens noch eine halbe Stunde hier, wenn es Ihnen dann besser geht, können Sie gehen" Na toll. Ich hatte nicht die kraft, mich unnötig zu wehren. Ich nahm das Glas Wasser an und trank einen Schluck. Woher mein plötzlicher Kraftmangel kam, wusste ich nicht. Aber, was ich wusste war, dass das gar nicht gut war. Müde stützte ich meinen Kopf in meine Hände. Buddy saß neben mir auf dem Boden und beobachtete mich.
Ich saß hier jetzt schon 10 Minuten und wurde immer müder, bis plötzlich ein Ardrenalinschub durch meinen Körper schoss. Die große Treppe runter, kamen die zwei Männer in schwarz vom Flughafen. Spätesten jetzt wusste ich, dass das alles ein riesen Fehler war. Beide grinsten mich siegessicher an. ,,So sieht man sich wieder",lachte der mit dem dunklen Hautton. Diese Männer machten mir Angst. Sie kamen auf mich zu. Scheiße, ich wollte hier weg.
DU LIEST GERADE
Big Brothers
Teen FictionDas Leben mit großen Brüdern... Einer Chefarzt, ein Zahnarzt und der andere Finanzmanager. Außerdem sind da noch Bruno, Nico, Henry und Alex, die noch in die Schule gehen. Das Leben ohne Eltern mit großen Brüdern ist ziemlich kompliziert, aber es ha...