Dormivi - Ich schlief

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„Endlich gehst du auch mal an dein Telefon!", erklang die aufgeregte Stimme ihrer besten Freundin Tamaki durch den Hörer. Miharu musste sich erst einmal sortieren und gähnte herzhaft.
„Ich hab halt geschlafen, du weißt doch, dass ich heute Nacht wieder Dienst habe", erklärte sie sich und ließ sich zurück in die warmen Kissen sinken. Nur noch 5 Minuten.
„Uuuuuund....?" Sie konnte nicht anderes als leise zu kichern, aber es tat ihr gleichzeitig auch etwas leid, dass sie Tamaki so auf die Folter spannte.
„Es...es war wundervoll. Ich war fast in Versuchung ihn mit nach Hause zu nehmen", seufzte Miahru sehnsüchtig und berührte ihre Lippen. Sofort kribbelte ihr ganzer Körper und sie wollte ihn wieder sehen. Leise beschlich sie der Gedanke, dass er sich vielleicht doch gestern zu sehr vor den Kopf gestoßen gefühlt hatte. Sie hoffe inständig, dass dem nicht so war. Sie wollte ihn unbedingt wiedersehen, anderes als die ganzen anderen Kerle in der letzten Zeit. Er war der Erste, der sie wirklich in seinen Bann gezogen hatte. Am anderen Ende der Leitung hörte sie ihre Freundin laut aufseufzen.
„So, so, so. Also auf einer Skala von eins bis Kuroo wie heiß ist er?"
Kurz grübelte sie. Irgendwie war es ein kleiner Insider zwischen ihnen, dass sie den ehemaligen Schulschwarm von der Nekoma, als einen Maßstab für Kerle missbrauchten.
„Warum sprecht ihr über Kuroo-san?", hörte sie leise Tamakis Freund Yamamoto im Hintergrund argwöhnisch fragen. Kurz herrschte Stille und Miharu hörte ein leises schmatzendes Geräusch.
„Könntet ihr bitte aufhören euch abzuknutschen, wenn ich in der Leitung hänge?", warf sie lachend ein und erhob sich schwerfällig aus ihrem Bett.
Sie sollte wirklich langsam anfangen sich fertig zu machen, wenn sie nicht zu spät zur Arbeit wollte. Gekicher kam als einzige Antwort darauf.
„Also?"
Leise stöhnte Miharu auf und überlegte weiter. „Mmh...ich würde sagen...ein glatter Tetsu."
Beide brachen in albernes Gelächter aus.
„Nein, aber ehrlich so einer ist mir noch nie untergekommen. Der ist mal ein richtiger Mann und kein kleiner Junge", erklärte sie sich und schlurfte in die Küche für ihren ersten Kaffee.
„Ich gehe davon aus, dass ihr euch geküsst habt?", wurde sie weiter gefragt. Nachdenklich nickte sie, es war zu früh für sie um zu bemerken, dass ihre Freundin das nicht sehen konnte.
„Miharu? Bekomme ich auch noch eine Antwort?"
„Oh...jaaa haben wir", antwortete sie nachdenklich und sah in ihren schwarzen Kaffee. Wie sollte sie nur das Gefühl beschreiben?
Ein schriller Ton ließ sie zusammenfahren und aufschrecken. Eilig legte sie ihr Handy beiseite und griff nach ihrem Diensttelefon. „Ja? Hoshida am Telefon."
Und schon ging es los. Das Gesicht in der Hand vergrabend, versuchte sie ihrem Kollegen aufmerksam zuzuhören.
„Warte. Ich mach mich fertig und komme etwas früher, dann können wir das weiter besprechen." Schon legte sie nach der Verabschiedung seufzend auf und griff wieder zum anderen Telefon. „Tamaki? Ich muss früher zur Arbeit, ich melde mich, sobald ich mal wieder etwas Zeit habe, ja?"
Eilig schnappte sie sich eine Banane und zog sich an. Das konnte ja ein heiterer, arbeitsreicher Tag werden.
Sie hatte gerade die Haustür verlassen, als sie das vibrieren in ihre Tasche spürte.
Tut mir leid, dass ich mich jetzt erst melde, aber unser Date geht mir nicht aus dem Kopf. Ich hoffe wir können das wiederholen, ich will dich unbedingt wiedersehen.
Miharus Grinsen wuchs ins Unermessliche und die Worte ließen ihr Herz höherschlagen. Sie war so erleichtert, dass es ihm ähnlich ging.
Mir geht es genauso! Und ich würde mich sehr freuen. Wie wäre es mit morgen Abend?
Seine positive Antwort kam schnell und sie einigten sich auf Zeit und Ort. Jetzt hatte sie wenigstens ein Ziel, um diesen Tag heil zu überstehen.
Siedend heiß fiel ihr ein, dass sie dem anderen Kerl aus der Klinik von der Woche davor, gestern gar nicht geantwortet hatte. Das Date war zwar ganz nett gewesen, doch hatte das gestrige alles in den Schatten gestellt. Selbst die Küsse hatten sich ganz anders angefühlt.
Mit einer Hand zog sie ihrer Banane die Schale ab, während sie fast blind eine Antwort tippte. Sie wollte sich ganz auf Hajime konzentrieren, sie glaubte fest daran, dass das Richtig war.
Sorry, wir hatten zwar Spaß, aber ich denke wir sollten das lieber lassen. Tut mir leid.

Veni, vidi, amaviWo Geschichten leben. Entdecke jetzt