Nein heißt Nein

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"Okay, dann weiß ich es für das nächste Mal besser."
Meine Augen bleiben auf den Fußboden gerichtet, auch, als sich seine Füße in meinen Blickfeld schieben.
"Kat, bitte sei mir nicht böse."
Gedanken wirren in meinem Kopf umher. War es wirklich meine Schuld? Ich will keinen Streit, also hebe ich den Kopf und zwinge mir ein Lächeln auf die Lippen.
"Bin ich nicht."
Ich habe früh damit angefangen, meine Gefühle zu unterdrücken und wegzuschließen. Nicht nur auf der Bühne oder vor der Kamera.
"Gut."
Damit kommt Steve näher zu mir, greift nach meiner Hand und zieht mich zu ihm hoch.
Sanft streicht er mir eine Strähne aus dem Gesicht, um sie hinter mein Ohr zu stecken. Ich habe ihm oft gesagt, dass ich das nicht möchte, aber das ist schon lange her. Ich habe mich damit abgefunden, wie mit so vielem.
Er beugt sich zu mir herunter und legt seine Lippen auf meine. Ich schließe die Augen und lasse mich darauf ein.
Seine starken Hände legen sich hauchzart an meine Hüften, während ich meine auf seinen Rücken platziere.
Ich will ihn, Nein, ich brauche ihn. Er soll den ganzen unnötigen Scheiß von heute aus mir rausvögeln!
Bestimmt kralle ich mich in seinem Shirt fest und lasse mich auf mein Bett fallen, so dass er auf mich fällt. Der Kuss wird ein wenig leidenschaftlicher, vor allem, als ich meine Hand in seine Hose gleiten lasse.
Küssend schiebe ich ihm die Hose, samt Unterhose über den Po und umklammere sein bestes Stück.
"Warte, ich habe morgen früh Training!"
Schwer atmend, erhebt sich Steve und setzt sich neben mich.
Das macht er so oft, dieses Mal lasse ich ihn das nicht durchgehen. Schnell ziehe ich mich komplett aus.
Während er damit beschäftigt ist, sich zu beruhigen, klettere ich zu ihm und setze mich rittlings auf seinen Schoß.
Bevor er sich beschweren kann, lege ich eine Hand um seinen Hals und ziehe ihn zu mir. Mein Mund auf seinem ersticken seine Proteste.
Meine Hand, welche seinen Hals umschließt, drückt leicht zu, während die andere seinen harten Schaft so positioniert, dass dieser gleichdarauf in mir verschwindet.
Es ist einige Wochen her, seitdem wir das letzte Mal Sex hatten. Erst jetzt bemerke ich, wie ausgehungert ich war. Als ich meine Hüften kreisen lasse, legen sich endlich seine Hände auf meinen Körper. Ich dachte, er würde mich fester zu sich ziehen, stattdessen hebt er mich von sich herunter und steht gehetzt auf.
Splitternackt auf dem Bett liegend, sehe ich ihm dabei zu, wie er sich wieder bekleidet.
"Ich habe dir gesagt, dass ich morgen früh raus muss, Katherine!"
Ohne mich nocheinmal anzusehen, verschwindet er aus meinem Zimmer und lässt mich nackt und unbefriedigt zurück.
Und wieder ist es meine Schuld.
Für einen klitze-kleinen Moment, ganz kurz nur, frage ich mich, ob ich glücklich bin.
Schnell verschiebe ich den Gedanken und stehe auf. Es bringt nichts, mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Stattdessen drehe ich laute Musik auf und stelle mich unter die Dusche. Meine Hand wandert hinunter zu meiner Knospe, während das heiße Wasser meinen Körper entspannen lässt. 
Verkrampft versuche ich an den Moment zu denken, als meine Hand Steves Hals drückte und sein Schwanz in mich glitt. Als die Erinnerung jedoch nicht dabei blieb, sondern weiterläuft, verschwindet meine Erregung. Er hat mich einfach eiskalt liegen gelassen.
Auf meine Unterlippe beißend, stelle ich das Wasser ab und stelle mich vor den beschlagenen Spiegel.
Mit der flachen Hand, fahre ich über die glatte Oberfläche, um in mein Gesicht schauen zu können.
Ein Jahr bei den Avengers. Ich versuche mich an mein Leben davor zu erinnern.
Ich habe Musik studiert und war der festen Überzeugung, dass ich einmal Filmmusik komponieren würde. Ich hatte Stress mit meinen Eltern, weil ich meine Haare immer mal wieder Pink, Blau oder komplett Bunt hatte. Ich habe es geliebt, wie mich die Leute auf der Straße deswegen angestarrt haben.
Ich nehme eine blonde Strähne in die Hände und wickele sie um meine Finger. Langweilig.
Dieser Gedanke kommt mir häufig. Nur noch ein kleines Loch auf meinem linken Nasenflügel lässt erahnen, dass dort mal ein goldener Ring war.
Ich wurde verändert, auch damit habe ich mich abgefunden. Die Menschen vertrauen eben eher auf eine gesellschaftsgerechte Frau, mit perfekten Haaren, perfektem Make Up und perfektem Lächeln.
Manchmal lasse ich die Gedanken zu und wünschte, ich wäre nie in Berlin eingeschritten. Ich würde gerne wissen, wo ich heute stehen würde.
Als ich spüre, wie mir Tränen in die Augen steigen, reiße ich den Blick los und ziehe mich an. Das lasse ich nicht zu! Mir geht es gut und fertig.
Nur in Unterwäsche gekleidet, öffne ich meine Zimmertür und linse auf den Flur, um ganz sicher zu sein, dass keiner der Avengers hier ist. Danach tappse ich zu Steves Zimmer hinüber, welches am Ende des Flurs liegt. Ohne zu Klopfen, schlüpfe ich hinein.
Ich schalte das Licht nicht ein, sondern schleiche so leise wie es mir möglich ist auf sein Bett zu, um mich neben die schlafende Gestallt zu legen.
So sanft wie möglich, hebe ich die Bettdecke an und kuschele mich an Steve. Anscheinend ist er noch wach, da er sich umdreht, um mich in seine Arme zu nehmen.
Es ist schön zu wissen, dass wir auch nach einem Streit noch glücklich zu Bett gehen können. Manchmal ist das glücklich auch stumm.

Blonde vs. Black (Bucky FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt