Pizza statt Sex

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"Es tut mir Leid, aber wir verschieben das!"
Damit verabschiedet Steve sich von mir und die Aufzugtüren schließen sich.
Nachdem wir uns gestern wieder vertragen haben, wollten wir heute Abend schick ausgehen.
Er hat sogar Anspielungen gemacht, dass heute Nacht etwas laufen würde. Doch Fury macht uns einen Strich durch die Rechnung und schickt Steve auf eine Mission.
Schmollend laufe ich in mein Zimmer und stelle mich vor den Spiegel. Da ich immer gerne etwas vorher fertig bin, stehe ich mit perfekten Locken und Eyeliner vor dem Spiegel.
Ich hebe meinen Arm, um den Reißverschluss meines Kleides zu öffnen. Nach mehrmaligen Versuchen, gebe ich auf und lasse mich auf den Hocker meines Schminktisches fallen.
Ich habe mich wirklich darauf gefreut, mit Steve ein glückliches Paar abzugeben. Am nächsten Tag wären dann Bilder unseres Dates in Klatsch-Shows aufgetaucht. Das perfekte Paar. Dann weiß ich wenigstens wieder, wieso ich das Ganze auf mich nehme.
Wieder hebe ich den Arm, um den Reißverschluss zu öffnen. Ich werde mittlerweile etwas wütend.
Auf mich, weil ich dieses Scheißkleid nicht öffnen kann; auf das Scheißkleid, weil es sich nicht öffnen lässt und auf Steve, weil er mir den Abend verwehrt. Obwohl es nicht seine Schuld ist.
Kurz überlege ich, ob ich nicht mit einem anderen Essen gehen könnte oder gar allein.
Aber das würde nur Fragen aufwerfen, wie Krieselt es beim Captain und seiner Freundin? und darauf habe ich keine Lust.
Genervt stehe ich auf und werfe nochmal einen Blick in den Spiegel. Ich sehe wirklich zu gut aus, um das zu verschwenden.
Also schlüpfe ich in meine hochhakigen Schuhe und schreite in den Flur. Ich fühle mich gut in diesem Kleid. Ein marineblaues, schulterfreies Kleid. Ich hatte es bisher noch nie an und habe mich darauf sehr gefreut.
Dadurch, dass das Kleid einen großen Rock im Prinzessinnenkleid-Stil hat, fühle ich mich wie eine Königin.
Ich tue so, als würde ich durch mein Schloß schweben, während ich die Kühltruhe öffne und eine Tiefkühlpizza herausfische. 
Summend entferne ich die Plastikverpackung.
"Wow."
Als ich aufschaue, sehe ich Bucky in Jogginghose und Hoodie, seine Haare zu einem Dutt gebunden. Ich erinnere mich daran, wie ich ihm seinen ersten Dutt gebunden hatte, wir haben uns vor Lachen weggeschmissen.
"Hey, ich wollte mir gerade etwas zu Essen machen, willst du auch?"
Ich zeige auf die halb ausgepackte Pizza Spezial vor mir und sehe ihn erwartungsvoll an.
Anstatt mir gleich zu antworten, starrt er noch einen Moment lang meinen Körper an. Irgendwie mag ich das. Ich fühle mich dadurch weiblich. Steve sieht mich nie so an...
"Ähm, ja, ich... Ähh... ich nehme auch eine Pizza, danke."
Das Gefühl von Letztens ist wieder zurück und breitet sich immer weiter in meiner Brust aus. Schnell drehe ich mich um, ziehe eine weitere Pizza aus der Truhe und lasse mir dabei viel Zeit.
Ohne ihn anzusehen, befreie ich auch seine Pizza vom Plastik und platziere beide im Ofen.
"Du machst dir Pizza? In dem Aufzug? Das ist selbst für dich seltsam."
Ich bin froh darüber, dass er sich wieder gefangen hat. Es ist ungewohnt, mich in seiner Gegenwart komisch zu fühlen.
"Ha Ha. Steve und ich wollten essen gehen, aber er wurde einberufen. Ich war eben schon fertig für den Abend." Als er mich immer noch verwirrt anschaut, füge ich hinzu.
"Und ich bekomme den Reißverschluss nicht auf."
Bucky fängt an zu lachen und ich schließe mich ihm an.
"Sag doch etwas! Ich helfe dir gerne."
Ohne einen Gedanken zu verschwenden, drehe ich meinen Rücken zu ihm und warte.
Ich spüre, wie er den Verschluss in die Finger nimmt und sich der Reißverschluss langsam öffnet. Plötzlich wird mir bewusst, dass es keine gute Idee war. Schnell halte ich das Kleid an meiner Brust an mich gedrückt, da es sonst direkt hinuntergleiten würde.
Dadurch, dass dachte, ich würde heute Sex haben, habe ich mir dementsprechende Unterwäsche angezogen.
Ich bleibe still stehen, als der Reißverschluss sich immer weiter öffnet und damit mehr und mehr von der weißen Seide preisgibt. Sein Atem streift meine nackten Schultern und lässt mich Erschaudern.
Selbst nachdem ich spüre, dass der Verschluss komplett geöffnet ist, bleibe ich stehen.
Auch Bucky macht keine Anstalten, sich zu bewegen. Doch dann spüre ich seine menschlichen Finger über meine freien Schultern streichen. Ich schließe die Augen und genieße jede einzelne Berührung, während er mit seinen Fingern meinen Rücken hinunterfährt.
Dadurch, dass ich mich genau in diesem Moment so wohl fühle, lockert sich mein Griff an der Brust und das Kleid rutscht zu Boden. Reflexartig drehe ich mich um und sehe Bucky in die Augen. Es vergehen keine 2 Sekunden, da liege ich schon in seinen Armen, seinen Mund auf meinen.
Jetzt weiß ich es.
Ich habe den Kuss nicht geträumt, er ist wirklich passiert! Mein ganzer Körper füllt sich mit diesem wundervollen, warmen Gefühl, während er seine Arme fester um mich schlingt.
Der Kuss ist ungewohnt. Er ist leidenschaftlich und heiß, so kenne ich es gar nicht von ... Steve!
Sofort löse ich mich von Bucky und sehe ihn erschrocken ins Gesicht.
Ohne etwas zu dieser Sache zu sagen, hebe ich mein Kleid vom Boden auf und renne wortwörtlich aus der Küche.
In meinem Zimmer angelangt, kann ich es nicht fassen. Ist das gerade wirklich geschehen? Fassungslos lege ich eine Hand an meine Stirn, um abzuklären, dass dies kein Fiebertraum gewesen sein kann.
Hart schluckend erblicke ich mein Spiegelbild und Peinlichkeit steigt in mir auf.
Wie vorhin sitzen Haare und Make Up perfekt, statt dem marineblauen Kleid trage ich jedoch ein weißes Seiden-Negligee, welches mir gerade so über den Po reicht.
Das kann einfach nicht wahr sein. Diesmal ist es wirklich meine Schuld.

Blonde vs. Black (Bucky FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt