"Tetsuuuuu!", riss mich die momentan viel zu schrille Stimme meiner Schwester aus dem Tiefschlaf. Ich stöhnte nur genervt auf, während ich mich aufrichtete.
"Du fauler Sack bist auf der Couch eingeschlafen", erklärte sie, während sie mir leicht gegen die Schultern schlug. "außerdem bist du schwer, also geh weg!" Ohne einen weiteren Moment zu warten, schubste sie mich auf den Boden, und ich wurde sofort aus meiner Halbschlafphase geholt. Zu mehr als einem missbilligendem Blick war ich allerdings immer noch nicht im Stande.
"Sie kommen heute nicht heim, weil Akame irgendwas mit dem Büro hat oder so - keine Ahnung, jedenfalls haben wir die nächsten Tage Sturm", informierter Setsuko mich, während sie auch selbst aufstand.
Mara hatte mir ein Bild von sich in ihrer Uniform geschickt, sie sah so wahnsinnig süß darin aus. Allerdings schien sie heute nicht wirklich Zeit zu haben, also konnte ich mir vielleicht was mit den Jungs ausmachen. Ich seufzte beruhigt, und erblickte erst jetzt die Uhrzeit. Sie hatte nur noch eine Stunde Unterricht...
"Was essen wir heute?", fragte ich meine Schwester, während sie Anstalten machte, in der Küche Essen zu finden. "Absolut keine Ahnung, willst du was bestellen?", erwiderte sie geschlagen und bewegte sich in meine Richtung. Als ich meinen Kopf schüttelte, fielen mir einige schwarze Strähnen vor die Augen. "Wir holen was, ich will zumindest einen Spaziergang machen, da du vermutlich keine Lust hast, zu laufen."
Nachdem sie zugestimmt und sich fertig gemacht hatte, machten wir uns auf den Weg zu einem Café, das wir zu Fuß erreichen konnten. Das Wetter war noch ziemlich sommermäßig, Sonnenstrahlen kitzelten meine freigelegten Arme, und erwärmten mich in einem angenehmen Maß.
Als wir angekommen waren, ging sie schon mal vor zur Theke, um zu bestellen, während ich die Toiletten aufsuchte. Ich starrte einige Momente in den Spiegel, ließ meine Gedanke einfach ineinander verfließen, bevor ich in eine Kabine ging.
Ich kam gerade zurück in den Hauptraum, als ich meine Schwester wieder sah, und den Rücken irgendeines großen Typen. Seine Kapuze verdeckte seine Haare, und auch sein Gesicht konnte ich logischerweise nicht sehen. Doch Setsuko sah nicht unbedingt glücklich aus. Sofort schoss Wut durch meine Adern, und ich stürmte auf die beiden zu. Was dachte dieser Typ eigentlich, wer er war?
"Tetsuro", meine Schwester sah mich bittend an, würdigte den Jungen neben ihr keines Blickes. "Was willst du denn je-", begann er, und diese nervtötende Tonlage war mir absolut nicht entgangen. Bevor er fortfahren, oder sich richtig zu mir drehen konnte, katapultierte ich meine Faust in sein Gesicht. Ich konnte nicht erklären, woher das kam, ich hatte einfach den Impuls gehabt. Mein Arm bewege sich von selbst, es war mir nicht möglich den Zorn runterzuspielen, sobald ich sein Gesicht erblickte.
"Tetsuro- was zur Hölle?", zischte Setsuko, während sie meine Schultern packte und mich nach hinten zog. Ich hörte, wie sie sich bei irgendjemandem entschuldigte, aber mein Blick war an diesen blonden Abschaum geheftet.
"Kuroo, schön dich wieder zu sehen", raunte Blake, während er sich zu seiner vollen Größe aufrichtete, und mir ein ekelhaftes Lächeln schenkte. Ich schnalzte mit der Zunge, während ich mich auf meinem Absatz drehte und hinaus ging, da ich bereits sah, wie einige der Arbeiter auf mich zukamen.
"Also, was zur Hölle war das gerade?", fragte Setsuko, nachdem sie ebenfalls aus dem Café kam. "Oh bitte, der hat dich doch auch genervt", erwiderte ich in einem immer noch angeekelten Tonfall.
"Ja, ja, das hat er. Aber ich ramme ihm deswegen nicht meine Faust ins Gesicht."
"Als du ob du es nicht auch gerne gemacht hättest."
"Doch hätte ich, Tetsuro, aber es geht nicht darum, ob ich es wollte. Du bist kein Kind mehr, der hätte dich anzeigen können. Bring dich unter Kontrolle."
"Er war der Typ, der Amara nicht in Ruhe gelassen hat. Er hat sie ständig weiter angesprochen, er hat sie angefasst und geküsst, ohne dass sie es ihm irgendwie erlaubt hätte. Sie hatte einen Freund, aber das war ihm egal. Er ist bei ihr zu Hause aufgetaucht, und hat sie einfach nicht in Ruhe gelassen. Jetzt hat er es bei dir versucht - tut mir ja leid, aber er hatte es verdient." (Jetzt wisst ihr ungefähr, was so passiert ist, falls ihr den ersten Band nd gelesen habt)
Ich war immer noch verdammt wütend. Und dass ich mich vor meiner eigenen Schwester rechtfertigen musste, machte es nicht unbedingt besser. Setsuko seufzte verzweifelt und schleifte mich einfach nach Hause, sagte während des Weges nichts. Ich konnte verstehen, was sie meinte, und natürlich war irrational, ihn in einem öffentlich Café zu schlagen, aber- Ich konnte nicht anders.
Als ich gerade dabei war, die Gläser wegzuräumen, die meine Schwester und ich benutzt hatten, bekam ich einen Anruf. Ich hoffte einen Augenblick lang, dass es Amara war, allerdings wurde ich bei dem Namen, der auf meinem Display stand, anders überrascht.
"Hallo, Kenma. Du rufst sonst nie an, ist alles ok?"
"Oh, hi, Kuroo. Hier ist nicht Kenma, aber ist bei uns." Der Stimme zufolge war es Yamamoto.
"Was gibt's?" Ich lehnte mich an die Küchentheke, hatte keine Ahnung, warum er mich von Kenmas Handy aus anrufen sollte.
"Ach, du weißt schon, es ist einiges los. Kenma hat uns erzählt, dass deine Kleine auf die Karasuno geht," begann er. Meine Nackenhaare stellten sich auf, meine Kleine? Ich schüttelte den Gedanken ab, und erinnerte mich einfach selbst daran, dass Yamamoto eben so redete. "Jedenfalls steigt dort in der Nähe dieses Wochenende eine Party, und einige Schulen werden kommen - uns eingeschlossen - und ich wollte fragen, ob du vielleicht-"
"Bin dabei", unterbrach ich ihn, und schoss sofort in meine aufrechte Position. Ich würde sie früher wiedersehen können, als erwartet. Lachen ertönte von der anderen Seite des Telefonats, und Yamamoto teilte mir noch die Details mit. Ich sprach noch ein bisschen mit den anderen Zweit-... mittlerweile Drittklässlern, bevor ich auflegte.
"Setsuko, du hast das Wochenende für dich, ich fahr nach Miyagi", schrie ich Richtung Treppen, hoffte, dass sie mich gehört hatte. Ich freute mich jetzt schon viel zu sehr darauf, ich konnte sie tatsächlich wiedersehen.
--- So, sorry, wenn das Kapitel eher langweilig war, ich brauchte einen Filler- Aber keine Sorge, bei der Party geht die richtige Story los, als bleibt es hoffentlich nd so langweilig :) ---
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Wie beim ersten Mal {Kuroo x Oc}
Fanfiction--- "Kuroo, ich liebe dich, aber-", meine Worte verstummten so abrupt wie mein Vertrauen. Würde ich es sagen? --- Amara und Tetsuro hatten es tatsächlich geschafft, sie waren glücklich. Ihnen waren keine Probleme in den Weg gestellt, ihnen stand die...