Mittlerweile waren recht viele Leute da, einige Gesichter erkannte ich von außerschulischen Spielen, doch andere waren mir völlig fremd. Doch egal wie lange ich auch die Menge durchsuchte, sie trat nicht in mein Blickfeld.
Kenma war bei Hinata zu Hause geblieben - er vertrug Menschenmengen nicht gut - weswegen ich auf dieser recht gemütlichen Couch mehr oder weniger allein saß. Eine Gruppe von Typen, die ich nicht wirklich kannte hatten sich einen Platz neben mir gesucht, doch ignorierte ziemlich. Meine Augen hefteten am Eingang, aus dem ständig Leute in den Raum kamen. Doch sie war nicht dabei. Ihre zarte Gestalt wollte einfach nicht unter meine Augen treten, so sehr ich mich auch danach sehnte, ihre wunderschönen Augen wieder zu erblicken. Ich vermisste die Kälte ihrer Hände, die langsam schwand, wenn sich unsere Finger umschlungen, und die Weise, wie sie sich immer ein wenig hinter mir versteckte. Ihren Geruch, und ihre ihre gottverdammte Stimme. Ich vermisste ihre echte Stimmte so sehr.
Ein abstoßendes Gefühl riss mich aus meinen Gedanken - Bier war über meinen blauen Pulli verschüttet. Der Typ neben mir schien gerade dabei zu sein, sich zu entschuldigen, doch ich hörte nicht zu. Mein Blick wurde von etwas Anderem eingefangen.
Am Eingang stand Mara, doch wer zur Hölle ist dieser Typ? Warum... war sie mit jemand anderem hier?
Obwohl ich mir fast sicher war, dass sie einen Grund hatte, mit ihm hier aufzutauchen- Ich konnte dieses Gefühl in mir nicht abschütteln. Diese zerfressende Gefühle, diese Kopfschmerzen, die sich von meinen Schläfen aus über meine gesamte Stirn ausbreiteten. Diese verdammte Verlangen, dorthin zu rennen, und ihn von ihr wegzureißen. Diesen Drang, allen zu zeigen, dass sie zu mir - und nur mir gehörte.
Ein leichtes Ziehen in meiner Magengrube wurde zu einem ernsthaften Krampf, als ich sah, wie er mein Mädchen mit so einem abstoßenden Lächeln, und diesem wissenden Blick. Es brachte mich beinahe zum Kotzen.
Doch nicht nur das, während ich immer tiefer in meinen Sitz sank, mich immer unwohler fühlte, und versuchte mich zu verstecken, lachte sie. Dieser blonde Typ hatte sie zum Lachen gebracht. Scheiße, wie ich blonde Typen verabscheue. Sie berührte seinen Arm, stützte sich an ihm ab. Ich sollte dort sein. Ich sollte ihre Nähe fühlen, ihre Wärme auf meinem Körper spüren. Doch alles, was ich mitbekam, war diese eisige Distanz, und sie schien mit jeder vergehender Sekunde kälter zu werden.
Sie hielt noch nicht einmal Ausschau nach mir. Als würde es sie gar nicht interessieren, ob ich hier war. War es tatsächlich so? Hoffte sie vielleicht insgeheim, dass ich nicht hier sein würde?
Plötzlich verschlimmerten sich die Krämpfe und Kopfschmerzen um ein Zehnfaches. Ich fühlte mich nicht nur allein, ich fühlte mich verlassen. Verbannt. Zurückgelassen. Als hätte meine Liebe mich vergessen.
Innerhalb von Sekunden verwandelte sich dieser Schmerz in Wut. Zorn. Bloßer Ärger. Ohne jegliche Kontrolle über meine Taten spürte ich, wie meine Beine mich zu den beiden trugen. Vor meinem inneren Auge sah ich bereits, wie dieser ekelhafte Abschaum vor mir am Boden liegen würde. Wie er es bereuen würde, angefasst zu haben, was zu mir gehörte.
Plötzlich schoss ein stechender Schmerz durch meine Hand. Ich öffnete meine Augen abrupt und sah ihn. Er taumelte etwas zurück, auf meinen Knöcheln klebte Blut, so wie auf seinen Lippen. Ich orientierte mich für einen Moment, bemerkte, dass es bereits geschehen war. Verdammt, ich wollte nicht-
"Tetsuro?! Was zur Hölle machst du da?", kreischte eine vertraute Stimme. Doch als ich in die Richtung der schrillen Töne schaute, stand sie nicht mehr da. Sie kniete vor mir, eine Hand an der Schulter dieses Typen, die andere vorsichtig seine Lippen mit einem Taschentuch abtupfend. Ich sah nur ihren Hinterkopf, doch ich kannte bereits diesen bezaubernden Blick, den er jetzt abbekam.
Obwohl ich mich gerade noch bei ihm entschuldigen wollte, sehnte ich mich jetzt nur noch danach, meine Faust nochmal mit seinem Gesicht in Verbindung zu bringen. Mit voller Wucht auf ihn einzuprügeln, ohne irgendeiner Art von Mitleid Schläge auf ihn abzufeuern. Ihn zu treten, während er noch so schön am Boden lag.
"Kuroo-san? Wa- Yuuji?!", rief jemand hinter mir. Auch sie rannte sofort zu diesem Yuuji. Ich hatte den Namen schon einmal gehört.
"Moment mal... Kuroo? Bist du der... ehemalige Kapitän des Nekoma-Volleyball-Team?", schoss eine eher rostige Stimme ein. Kannte der mich? Als Antwort schnaubte ich nur ein bisschen. Amara sollte weg von ihm gehen.
"Kuroo, ich glaube du hattest heute genug Alkohol", stellte eine Blondine fest, während sie sich wieder aufstellte, und an mir vorbei sah. Alkohol? Verdammt, sie hatte recht. Meine Sicht war etwas verschwommen, ich hatte keine Kontrolle über meine Aktionen.
"Es passt schon, ich bringe ihn am besten Heim. Bevor- noch was passiert...", zischte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um. Da stand Daishou Suguru. Diese abartige Schlange von der Nohebi. Was machte er hier? Ich verachtete diesen Mann bis aufs Tiefste.
Und trotzdem war letztendlich der Fahrer, der mich zurück in mein Motel fragte. Was hatte er überhaupt für eine Verbindung zu Mara? War er auch einer ihrer Freunde?
"Du bist also Maras Freund?", fragte er wie aus dem Nichts, nach einer zehnminütigen Autofahrt voller Schweigen. Sollte ich antworten? Ich nickte langsam, vorsichtig, um meine Kopfschmerzen nicht zu verschlimmern. "Enttäuschend."
Ich warf mich in mein Bett, ohne mich umzuziehen oder zu duschen. Ich wollte einfach nur schlafen. Einfach nur vergessen. Wie Yuuji Amara angesehen hatte. Wie sie ihn berührt hatte. Wie sie seine Lippen ohne zu zögern so berührt hatte. Als hätte sie das schon tausendmal gemacht. Als wäre es eine Gewohnheit. Ich wusste nichts über ihr Leben hier. Über ihre Freunde, ihre Schule oder ihr generelles, alltägliches Leben. Wir sprachen nie darüber. Ich hatte keine Ahnung, was Yuuji und Daishou für sie waren.
Und es machte mich krank.
--- SO, ich weiß nicht, wann ich das letzte mal geupdated hab, aber ja, jetzt wieder. Sorry, dass er so ooc ist, und das kapitel so einen yandere-vibe abgibt. ich war sad, und hab diese sadness in wut verwandelt, und diese wut in diesem kapitel ausgelassen, habt verständnis <3 ---
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Wie beim ersten Mal {Kuroo x Oc}
Fanfic--- "Kuroo, ich liebe dich, aber-", meine Worte verstummten so abrupt wie mein Vertrauen. Würde ich es sagen? --- Amara und Tetsuro hatten es tatsächlich geschafft, sie waren glücklich. Ihnen waren keine Probleme in den Weg gestellt, ihnen stand die...