Night Love ~Yoonkook~

15. Kapitel

Ich saß auf dem Beifahrersitz in Jimins Auto. Er fuhr uns heute zum Krankenhaus, zu Jungkook. Ich war aufgeregt ihn wiederzusehen, aber ich hatte Angst vor dem Anblick, Jimin meinte schließlich, dass er viele Verbrennungen hatte. Ich wollte ihn nicht mit Schmerzen sehen, ich wollte nicht, dass er Schmerzen spürte.

Ein Blick auf die Anzeige im Auto sagte mir, dass es gerade kurz nach um elf war. Ich war sehr froh, dass heute Samstag war, dadurch konnte ich etwas länger schlafen und wir konnten vormittags zu Jungkook, statt in der Schule sitzen zu müssen.

Die ganze Autofahrt zog sich in die Länge, wir schienen alle roten Ampelphasen mitzunehmen. Erneut stoppte das Fahrzeug in seiner Bewegung. Eine weitere Ampel hatte sich entschieden meinen Tag noch mehr zu verschlechtern. Es dauerte gefühlte Stunden, bis wir wieder losfahren konnten, auch weil eine Schlafmütze vor uns trödelte und erst bei dunkelgrün aufs Gas trat.

Ich verschränkte meine Arme schmollend vor der Brust. Jimin konnte darüber nur lachen, ich schmollte daraufhin nur noch mehr. „Hey, wir müssen nur noch einmal abbiegen, dann sind wir da. Das ist die letzte rote Ampel." Langsam ließ ich meine Arme wieder sinken und konzentrierte mich wieder auf die Straße.

Jimin stellte den Blinker an und drehte das Lenkrad im Uhrzeigersinn. Die Räder drehten sich und wir befuhren den großen Parkplatz. Am Eingang befanden sich einige Krankenwagen, einer verließ gerade mit Blaulicht und Sirene den Platz. Endlich kamen wir auf einem der gekennzeichneten Parkplätze zum Stehen.

Ich sprang förmlich aus dem Auto und raste Richtung Gebäude. Jimin musste rennen, um mit mir mithalten zu können. In der Drehtür dachte ich wiederholt, dass die Zeit mit einen Streich spielte. Warum kam das alles heute nicht voran? Ich musste mich sogar Räuspern, damit die Frau an der Rezeption mich bemerkte.

Doch, bevor ich irgendetwas sagen konnte, ergriff Jimin das Wort. „Wir wollen zu Jeon Jungkook." Die Frau hob eine Augenbraue und musterte uns von oben bis unten. Unwohl trat ich von einem Fuß auf den anderen. Ich mochte das hier nicht. Es war alles so hell, roch nach Desinfektionsmittel und diese Rezeptionistin machte mich unsicher.

„Eigentlich soll niemand zu dem Patienten gehen-", doch bevor sie den Satz beenden konnte, unterbrach Jimin sie. „Mein Name ist Park Jimin." Er schaute der Dame ernst in die Augen. Die Frau jedoch schüttelte den Kopf. „Ich habe die Anweisung niemanden zum Patienten zu lassen."

Jimi seufzte frustriert, ich bemerkte, wie er sich zusammenriss, er hätte beinahe die Fassung verloren. „Fragen sie bei Doktor Choi nach. Ich habe die ausdrückliche Erlaubnis zu Jeon Jungkook zu gehen, wann ich möchte."

Jetzt war es an der Frau zu seufzen. Sie griff widerstrebend nach dem Telefon zu ihrer Linken und wählte eine Nummer. Mit dem Fuß auf den Boden tappend lauschte ich dem Gespräch. Die Frau erwähnte Jungkook und Jimin beim Namen, ihre Augenbrauen machten ein paar seltsame Bewegungen während dem Telefonat, dann nickte sie.

„OK, Park Jimin darf zum Patienten. Er liegt in Raum 22004. Bitte klopfen sie, bevor sie reinkommen, Doktor Choi verbindet gerade Jeon Jungkooks Wunden." Mit einem Gesichtsausdruck, der wohl 'na endlich' schrie, nickte Jimin dankbar.

Er setzte sich in Bewegung und ich wollte ihm folgen, doch die Stimme der Frau ließ mich innehalten. „Er hat gesagt, Park Jimin darf zum Patienten, aber nichts von einer weiteren Person." Empört drehte ich mich zu der Dame und wollte sie gerade verfluchen, da drehte sich mein Begleiter im Gehen um und hielt auf uns zu.

„Das ist", fing er an, sah dann kurz hilfesuchend zu mir. Mit meinen Lippen deutete ich ein stummes 'Min' an und er setzte seinen Satz fort. „Das ist Min Yoongi." Die Frau schüttelte den Kopf und öffnete den Mund, um zu widersprechen, doch Jimin hatte meine Hand genommen und zog mich mit sich mit.

„Er ist meine Begleitung für heute und auch beim Patienten erlaubt und sogar erwünscht, danke für ihr Verständnis."