Kapitel 12

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25. Januar 2021, 23. SSW

20:00 Uhr

Steff:

Als wir Levins Krankenzimmer betraten, erstarrte ich. Mein Kind lag in einem Bett. Um ihn standen viele Geräte, von denen ich noch nicht mal wusste für was sie gut waren. Mein Blick schweifte durch den Raum und fiel schlussendlich auf Thomas, der am Bett unseres Sohnes saß und seinen Kopf auf der Matratze abgelegt hatte. Er schlief. Dadurch, dass Johannes die Klamotten von Levin in den Schrank räumte, wachte Thomas auf. Er sah mich verschlafen an: „Hey. Du bist da."
Sofort schossen mir die Tränen in die Augen. Ich lief in seine Richtung. Er stand auf, sodass wir uns umarmen konnten. „Er ist noch nicht wach.", raunte er. Ich versuchte ihm zu antworten, aber ich brachte keinen Ton raus. Ich lag schwach in seinen Armen. Er sollte mich einfach nur halten. Offensichtlich verstand er das auch.

„Mama?", sagte mein Kleiner plötzlich mit zaghafter Stimme. „Hey Schatz.". Ich sah ihn total verheult an und strich in eine Strähne von der Stirn. Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. „Mama müde. Singen?", fragte er. Er war einfach zu schwach um richtige Sätze zu bilden. Ich sammelte mich und fing an eins unserer Lieder zu singen, „Hand aufs Herz".
Er schloss seine Augen und fiel in seinen Schlaf. Ich war so stolz und froh, dass er diesen Tag gemeistert hatte. „Ich bleibe heute Nacht hier. Ich will für ihn da sein.", sagte ich zu Thomas.
„Steff, es tut mir leid, aber du musst dich ausruhen. Der Tag war zu anstrengend für euch drei Stefanie.", antwortete er mir. Jedes Mal wenn er meinen vollen Namen aussprach, wusste ich, dass es ihm ernst war. „Aber er braucht mich.", widersprach ich und fing schon wieder an zu weinen. „Ich bleibe. Fährst du sie nach Hause?", fragte er Johannes. „Klar.", sagte er. Ich wusste ja, dass es die richtige Entscheidung war, aber ich wollte mein Kind nicht alleine lassen. Thomas griff meine Hüfte und zog mich an ihn. Er hauchte mir einen Kuss auf den Mund: „Ich pass auf ihn auf.". Ich nickte.

Im Auto schlief ich ein. Allerdings wachte ich schnell wieder auf, denn ich wurde von einem unangenehmen Gefühl geplagt. Es dauerte eine Weile, bis ich merkte, dass ich gerade eine Wehe hatte. Aber das war doch noch viel zu früh, dachte ich. Ich ging einfach davon aus, dass das eine Übungswehe war. Das kannte ich schon von meiner ersten Schwangerschaft. Ich wollte Johannes nicht beunruhigen, also sagte ich nichts und versuchte das Ziehen einfach auszuhalten. Der Tag war wahrscheinlich einfach nur zu anstrengend gewesen. Zu viel Stress. Zu viele Eindrücke. Zu viel Geheule. Normalerweise hat man diese Art von Wehen erst etwas später, aber ich bekam ja immerhin Zwillinge, da wird das schon normal sein. Nach einer Weile klang der Schmerz auch schon wieder ab und ich fiel wieder in meinen Schlaf. Immerhin hatten wir auch noch etwa eine halbe Stunde Weg vor uns....

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So, das waren jetzt die ersten 12 Kapitel. Ich würde mich freuen, wenn ihr ein paar Kommentare da lasst, ob euch die Story gefällt und ob ihr vielleicht Verbesserungsvorschläge oder sowas habt. 🥰

Demnächst kommen die nächsten 4 Teile, seid gespannt....

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