Kapitel 5

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Thomas:

‚Ich verlier gleich die Beherrschung! Gleich erfahren wir das Geschlecht unseres Kindes. Ich kann es gar nicht abwarten.', dachte ich und starrte nervös auf den Monitor des Ultraschallgeräts.
Ich hielt Steffs Hand und blickte ihr danach in die Augen. Sie hatte wunderschöne Augen und sie sah wie immer bezaubernd aus. Jedes Mal wenn ich sie ansah, wusste ich warum ich sie so sehr liebte.
„Bereit?", fragte Frau Dr. Kern.
„Ja!", sagten wir wieder im Chor.
„Herzlichen Glückwunsch zu ihrem gesunden Mädchen!", wünschte sie freudig.
Ein Mädchen. Wie schön! Ich konnte es noch gar nicht glauben, dass wir nun einmal die andere Seite eines Kindes erleben dürfen. Levin wird großer Bruder. Das war schon immer unser Traum. Ein Junge und ein Mädchen.
Natürlich hätten wir uns genauso über einen Jungen gefreut, aber so wie es jetzt ist, ist es perfekt.
Die Ärztin gab Steff ein Tuch, um ihren Bauch von dem Ultraschallgel zu befreien. Dies tat sie auch. Als Steff über ihren Bauch strich, stockte sie.
„Da ist es schon wieder!", rief Steff begeistert und überrascht.
Ich rannte um die Liege, damit ich meine Hand auf ihren Bauch legen konnte. Ich wollte die Kleine auch mal spüren. Ich verharrte und hielt die Luft an. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein, aber ich glaubte etwas zu spüren. „Wow!", flüsterte ich.
Sie lächelte mich an. Das Stefflächeln. Jedes Mal schmelze ich dahin, wenn sie das tut. Sie legte ihre Hand auf meine und ich spürte ihre, wie immer, kalte Hand. Ich bemerke auch die, mittlerweile schon gut zusehende, kleine Wölbung.

Nach einer Weile standen wir auf . Steff versteckte ihren Bauch unter einem großen Pullover. Erst jetzt viel mir auf, dass das meiner war.
„Ey, das ist doch mein Pulli!", schimpfte ich lächelnd.
„Na und? Deine passen mir viel besser und die sind so gemütlich.", erklärte sie und grinste dabei frech.
„Na gut. Dir steht er sowieso viel besser.", entgegnete ich. „Ich weiß.", sagte sie selbstverständlich und lächelte. Ich liebte ihren Humor.

Als wir wieder im Auto saßen, unterhielten wir uns. „Levin wird so glücklich sein, wenn er erfährt, dass sein Wunsch in Erfüllung geht.", erklärte Steff. „Ja das wir er.", lachte ich.
„Hey, wir können uns jetzt Gedanken über Namen machen!", stellte ich fest.
Sie entgegnete: „Lass uns das dann mit den Jungs besprechen! Die können da ruhig auch ihren Senf dazu geben."

24. Dezember

Steff:

Wir waren in Bautzen. Wie jedes Jahr. Ich liebte es meine Familie zu besuchen und der Kleine freute sich auch Oma und Tante Janet zu sehen.
Heute feierten alle 3 Familien zusammen bei meiner Mutter und ihrem Freund.
Thomas und ich hatten uns als Geschenk etwas ganz besonderes überlegt. Nachdem alle ihre Geschenke in der Hand hielten, begannen sie diese auszupacken. Meine Mutter zog aus einer rosanen Box einen weißen Body heraus. Er war so winzig. Ich erinnere mich noch an die Zeit, als Levin so einen getragen hat.
„Beste...Oma...der...Welt...2.0", las sie vor und stockte einen Moment. „Du bist schwanger?", fragte sie mit zitternder Stimme.
Thomas und ich schaute uns an. „Ja, 18. Woche!", entgegnete er. Unsere Familien sprangen auf und gaben uns freudige Glückwünsche.
„Wisst ihr schon was es wird?", fragte Thomas' Vater. „Ein Mädchen.", sagte ich lächelnd.
Ich wurde schon wieder emotional. Stolz präsentierte ich meinen Babybauch. Zu meiner Überraschung lies Levin sein neues Auto, welches er geschenkt bekommen hatte, liegen und hüpfte zu mir. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und versuchte meinen Bauch zu küssen. Ich glaube er hatte inzwischen verstanden, dass er großer Bruder wird. Mir schossen die Tränen in die Augen. Das war das erste Mal, dass er das gemacht hat. Ich liebte dieses süße Kind einfach! Ich spürte, wie die Kleine in mir sanft gehen meine Bauchdecke trat, fast so als würde sie ihm antworten. Das brachte mich nur noch mehr zum heulen und gleichzeitig zum strahlen.

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