Kapitel 15

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Steff:

Die Party war bereits im vollen Gange, obwohl es erst 21:00 Uhr war. Levin hatten wir zum Glück gegen 16:00 Uhr hingelegt, sodass er nach zwei Stunden Schlaf topfit bei der Party sein konnte. Thomas und ich saßen an einem Tisch, während wir Levin dabei zu sahen, wie er etwa drei Meter von uns entfernt mit einem anderen Jungen zu Beyoncé's Lied „Single Ladies" tanzte. Ich blickte durch die Menge. Überall waren Leute, die entweder ausgelassen tanzten oder an einem Tisch saßen und sich unterhielten. Ich fokussierte ein Bierglas. Wenn mir eins in der Schwangerschaft fehlte, dann war das definitiv Alkohol. Ich vermisste die Bandabende, an denen wir am Lagerfeuer saßen, jeder mit einem Bier in der Hand und zu irgendwelchen Liedern sangen und tanzten. Das war noch vor Levins Zeit. Manchmal vermisste ich mein Leben, bevor ich Mutter war. Gelegentlich könnte ich den Kleinen einfach auf den Mond schnipsen. Ich liebe mein Kind, aber davor war irgendwie auch ganz schön. Levin ist jetzt aber ein fester Bestandteil meines Lebens und ich würde ihn für nichts auf der Welt hergeben. Kaum zu glauben, dass ich bald Mama von drei dieser Energiebündeln sein würde. Ich war mir sicher, dass das bei den Beiden neuen Mäusen genauso sein würde.

Mittlerweile war es spät geworden und wir machten uns auf den Heimweg. Levin war bereits eingeschlafen und Thomas und ich hatten Zeit uns zu unterhalten.
„Du hast doch am 28. Februar wieder einen Kontrolltermin, stimmt's ?", fragte er mich. „Ja. Du kommst doch mit oder?", fragte ich ihn nachdenklich zurück. „Darüber wollte ich mit dir reden. Ich kann da leider nicht...ich...uhm...also...ich hab da was zu tun.", stotterte er verlegen. „Okay...und was ist wichtiger als deine Kinder zu sehen?", antwortete ich misstrauisch und leicht angenervt. „Interview...mit Nowi...bei so einem Radio...".
„Warum weiß ich davon nichts?". Ich wusste, das mehr hinter der Sache steckte. „Haben wir vergessen zu sagen. Wir wussten ja eh, dass du nicht gehen würdest, wegen der Schwangerschaft. Ich wusste außerdem nicht, dass du genau an diesem Tag einen Kontrolltermin hast. Ist mir jetzt erst aufgefallen. Aber ich komme dich vom Frauenarzt abholen, versprochen?", sagte er mit zitternder, unentschlossener Stimme. Was war nur los mit ihm? Ich beschloss es nicht weiter zu hinterfragen und schaute einfach in mein Handy, um ihm zu signalisieren, dass ich seine Aktion gerade ziemlich beschissen fand. Ich grummelte ihm einfach nur ein trockenes „Mhhh." entgegen. Er musste doch wissen, dass ich nicht ganz auf den Kopf gefallen bin und dass ich nach über 10 Jahren Beziehung weiß, wenn er mich belügt.
Die restliche Fahrt verlief demzufolge ruhig, da ich keine Lust mehr hatte mit ihm zu reden. Ich spürte jedoch, dass ihn was beschäftigte. Nur was? Was verheimlichte er mir? Wir konnten dich sonst auch immer über alles reden.

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