Die Wahrheit

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TRIGGER-WARNUNG

In diesem Kapitel geht es teilweise um Schizophrenie, Tod, zum Teil viel Blut und auch Depressionen, falls diese Themen euch schwer fallen, überspringt dieses Kapitel gerne, denn was hier erklärt wird, wird auch noch in anderen Kapiteln so aufgegriffen, dass man es auch ohne dieses hier versteht. Und jetzt geht's los mit dem Kapitel!

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Ernie konnte kaum sehen. Alles war milchig weiß, wie durch einen Kamerafilter und sie konnte nur grobe Umrisse erkennen. Wie betäubt lag sie auf einem kalten Boden, aber was es für einer war und wo sie überhaupt war, konnte sie nicht deuten. 

Von weit entfernt hörte Ernie eine bekannte Stimme: "Scheiße!" Ein kalter Schwall Wasser landete in ihrem Gesicht. Langsam verschwand der Milch-Filter und Ernie konnte sehen, dass Wanda, Steve und Bruce sich besorgt über sie beugten.  

"Language!"

"Was'n jetzt schon wieder los?", brummte Ernie und stemmte sich auf ihre Arme.

Wanda schnaubte. "Du bist umgefallen und dann hattest du diese weißen Augen, ich hab fast nen Herzinfarkt bekommen! Was ist denn überhaupt passiert?"

Ganz schwach erinnerte sich Ernie an die Bilder ihrer Mutter. Sie schwieg und sah geistesabwesend zu Boden. Mit jedem Blinzeln wurde die Erinnerung schwächer. "Ich hab meine Eltern gesehen", murmelte sie schließlich. "Meistens meine Mutter."

"War das diese dürre Frau?", platzte es aus Wanda heraus, im nächsten Moment schlug sie die Hand vor den Mund.

"Ähm...Woher weißt du das?"

Wanda seufzte. "Als Tony dich hergebracht hat, habe ich in deinen Gedanken gelesen, um vielleicht zu sehen, was mit dir passiert ist, es hat aber kaum etwas gebracht. Ich habe anscheinend auch deine Mutter gesehen, sie hat einen Mann hinter sich her geschleift..."

Ernie nickte langsam. "Das war mein Vater. Meine Mutter ist schizophren und vor zehn Jahren hat sie meinen Vater einfach ausbluten lassen, und ihn dann in meinem Zimmer liegen lassen. Ich bin abgehauen, zu meiner Tante Nikki und sie hat dann der Polizei bescheid gesagt. Ich hab meine Mutter jede Woche in der Anstalt besucht, aber sie konnte mir nie zuhören und wir waren immer durch eine Glasscheibe getrennt." Sie atmete durch. Nach dem Tod ihres Vaters, hatte sich alles geändert, denn Nikki hatte nicht genug Geld für ein Kind, weshalb Ernie von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben worden war, bis sie schließlich auf einem Mädcheninternat landete. Dort hatte sie sich ihre Frechheit angeeignet, um nicht zu einem dieser Püppchen zu werden, die in pinken Kleidern Blumen pflückten und allesamt in Harry Styles verliebt waren. 

Ein hilfloser Blick von Wanda ging an Bruce, der nur die Arme hob. "So ein Arzt bin ich nicht, tut mir leid."

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"Dass er den Gesang unter Wasser hört, das ist physikalisch gesehen gar nicht möglich!", murmelte Peter und verschränkte die Arme vor der Brust. 

Ernie seufzte. "Peter, das ist Herr der Ringe, ein Film über einen Ring, der dich unsichtbar macht und die Leute lieber zu Fuß unterwegs sind, als mit den scheiß Adlern zum Berg zu fliegen!" Eigentlich hatte sie gar keine Ahnung, was gerade in dem Film passierte. Sie wahr damit beschäftigt, zu versuchen, dem Avangers-Meeting im Nebenraum zu folgen, weshalb sie nicht mitbekommen hatte, dass auf dem Bildschirm vor ihr Harry Potter und der Feuerkelch lief. Ernie wusste, dass es in dem Meeting um sie gehen musste, das ging es immer in letzter Zeit.

Peter runzelte die Stirn. "Hab ich was verpasst? Das Einzige was da unsichtbar macht ist ein Umhang."

Plötzlich horchte Ernie auf, das war falsch. "Eigentlich, Peter, gibt es auch Desillusionierungszauber, aber den kennen nur die Buchleser." Mit irgendwas musste man ja angeben.

Peter hob entschuldigend die Arme. "Warum so aufmerksam auf einmal, eben warst du noch im falschen Fantasy-Universum?"

"Ich hab's aufgegeben zuzuhören", erklärte Ernie. "Ich weiß, dass es um mich geht und ich weiß, dass sie mir wahrscheinlich nur die halbe Wahrheit erzählen werden, aber ein Hundegehör scheint keine meiner neuen Kräfte zu sein."

In diesem Moment betraten die Avangers dem Raum. "Also", sagte Tony laut, damit ihm auch ja jeder zuhörte. "Ernie, wir haben beschlossen, dass Wanda mit dir ab Montag anders trainieren wird, was heute passiert ist, muss nicht nochmal sein."

"Ganz genau", stimmte Wanda zu. "Wir fangen noch weiter am Anfang an, ist auch nicht schlimm, sowas ist mir auch schon oft genug passiert..." Sie machte große Augen und schüttelte den Kopf.

"Ahja", murmelte Ernie. "Wenn es euch nichts ausmacht, geh ich ins Bett, war n harter Tag."

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Moin ihr drei!

Irgendwie war dieses Kapitel komisch zu schreiben, Ernies Vergangenheit ein wenig weiter auszubauen hat Spaß gemacht, aber die letzten drei Absätze waren irgendwie hart zu formulieren,  weil sowas eben sehr schnell fies klingen kann. Die Trigger-Warnung habe ich übrigens oben reingeschrieben, weil ich nicht ganz sicher war, wie schwer meine drei Leser solche Themen  treffen, ich hoffe, es war nicht allzu schlimm.

Wie immer hoffe ich, dass euch das heutige Kapitel gefallen hat, eure The1Mudbloodprincess❤

Seeing thingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt