Homecoming #2

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Hey! Um diesen zweiten Teil des Kapitels besser zu genießen, könnt ihr bis zur nächsten Fett-Schrift gerne das Avengers Theme von Alan Silvestri hören und jetzt, viel Spaß!

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"Du!"

"Ich?", fragte Liz.

"Du bist sie, stimmt's?", murmelte Ernie vor sich hin. Es machte alles Sinn, warum Liz sich mit Koditionierung und Neurologie auskannte, warum sie die Schlüsselworte kannte und warum Liz fast überall war, wo Ernie auch war. 

Liz schüttelte kurz den Kopf. "Naja jedenfalls", fuhr sie ungerührt fort und legte einen Käsespieß auf ihren Pappteller. "Du glaubst ja gar nicht wie ich zu genommen habe, richtiger Schwabbelspeck-" 

Liz stockte, als Ernie ihr Handgelenk packte. "Sag es", flüsterte Ernie provokant. "Oder hast du Angst?"

Ein Lächeln huschte über über Liz's Lippen. Sie riss sich von Ernie los und wuchs, bis die fast das Dach der Turnhalle durchbrach. Ihr Gesicht verzerrte sich zu einer hässlichen Fratze mit schwarzen Augen, ihre Zähne wurden lang und spitz und ihre Zunge hing wie ein schlaffer Schlauch aus ihrem Mund, während ihre Haut sich schneeweiß färbte. Ernie sah sich kurz ängstlich um, Peter verschwand für einige Sekunden, dann hörte sie, wie Spider-Man die verängstigten Schüler aus der Halle trieb.

"Oh Ernie", seufzte Liz. "Ich weiß nichtmal, was Angst ist." Ihre Schlauch-Zunge schoss wie bei einem Chamäleon hervor und setzte sich auf Ernies Mund. Sofort begann es in Ernies Brust zu ziehen, als würde man ihr das Herz herausreißen.

Ein weißer Faden schoss über Ernies Schulter und legte sich über Liz's Augen, wie eine Schlafmaske. Soweit es ging taumelte Liz durch die Turnhalle und lies dabei von Ernie ab. Spider-Man sprang aus seiner Deckung und bewahrte Ernie vor dem Aufprall auf dem Parkett. "Da braucht jemand Hilfe, was?", sagte Spider-Man leise und half Ernie auf die Beine.

"Denkst du das, ja?", knurrte Ernie. Um ihre Hände bildeten sich die heißen Flammen, ihre Füße lösten sich vom Boden und wie Milch  färbten sich ihre Augen weiß. Ein gelblicher Strahl schoss direkt in Liz's Gesicht, sie taumelte noch ein wenig zurück und schüttelte kurz den Kopf. "Denkst du wirklich, deine Flämmchen herum zu schleudern, würde dir helfen?" Wieder schnellte ihre Zunge an Ernies Mund, doch diesmal erschlaffte Ernie nicht sondern starrte nur angestrengt auf das dunkelrote, schleimige etwas in ihrem Gesicht. Spider-Man versuchte noch, Liz einzunetzen, aber sie schlug die Spinne weg, wie eine halbtote Fliege.

Ernie riss sich die Zunge aus dem Mund. Sie schoss einen weiteren Strahl und hielt ihn laufend, direkt in die Region, in der ein Herz hätte sein sollen. "Was zur Hölle bist du?", keuchte Ernie.

"Schätzchen, ich bin ein Virtus Comedenti", schnarrte Liz. "Ich fresse deine Kraft, um stärker zu werden." Ernie hielt kurz inne, was Liz genug Zeit gab, um sie ebenfalls aus der Luft zu klatschen. Ernie landete beinahe bewusstlos auf Spider-Man, der auch schon schlaff in einer Ecke lag. Sie konnte nur mit Mühe die Augen offen halten und durch ihre Wimpern erkannte sie, wie ein Dolch durch ein Hallenfenster flog und in Liz's Rücken landete. Sie kreischte kurz auf und wirbelte umher, doch sie konnte das Messer nicht erreichen. Ein grüner Schimmer erschien hinter der tobenden Liz und Loki wurde sichtbar. Während Liz mit sich selbst beschäftigt war, hechtete er zu Ernie und Spider-Man.

"Ich hab dir gesagt, du sollst nicht kommen", nuschelte Ernie.

Loki zuckte nur mit den Achseln. "Scheint besser so zu sein."

Liz trampelte umher, und erkannte schließlich Loki. "Oh", sagte sie abfällig. "Du lebst ja noch..." Sie hauchte einen widerlichen Gestank aus ihrer Kehle.

"Pfefferminz?", fragte Loki und warf einen weiteren Dolch zwischen die schwarzen Augen. Wieder taumelte Liz desorientiert umher. Sie schrie, fast so hoch, dass man es nicht hörte. Spider-Man schreckte hoch und auch Ernie war sofort wieder hellwach. Die Fenster klirrten und dunkle Schatten landeten vor Liz. 

"Ich hab euch vermisst", hauchte Liz ihren Dienern zu. Sie klickerte bedrohlich mit ihrem Kiefer, falls dieser existierte,  und die Schatten stürzten auf Loki los. Er konnte nur wenige davon abwehren, dann wurde alles weiß und Ernie schrie. 

Eine riesige Explosion jagte die Turnhalle gen Himmel, Loki und Peters Körper wurden einige Meter fort geschleudert, die Schatten wurden in den Boden gedrückt und nur Ernie stand wie festgenagelt auf dem Boden. "Genug jetzt, Liz", knurrte sie. "All deine Helferlein sind platt, was willst du tun?" 

Als Antwort warf Liz ihre Zunge aus, doch Ernie hielt sie nur Zentimeter vor ihrem Gesicht fest. Das dunkelrote Etwas schnalzte zurück, nur um über Ernies Schulter hinweg zu greifen. Sie wirbelte herum, dann schnellte die Zunge, mit Loki im Gepäck zurück. "Wenn nicht du", knarzte Liz leise. Loki versuchte verzweifelt, sich aus der Zunge zu befreien, doch er war machtlos. Liz kicherte schrill und setzte ihre Zunge an Lokis Mund.

Ernie wusste nicht, was sie tun sollte. Wie erstarrt stand sie da und sah zu, wie der Körper des Gottes der Missetaten langsam erschlaffte, sein Gesicht immer fahler wurde und seine Augen langsam zu fielen. Eine Idee schlich sich ein. Langsam hob Ernie einen von Lokis Dolchen auf. Sie schlich sich merkwürdiger Weise unbemerkt unter Liz's Kinn, sie war zu sehr mit ihrem Abendessen beschäftigt, entlang. Ernie hob den Dolch an und schlug die lange, schleimige Zunge ab. Liz schrie auf und begann, nach hinten zu taumeln. Ernie rannte ihr hinterher, sprang in die Luft und rammte den Dolch in die kalte Brust des Monsters. Ein letzter schriller Schrei entstieg Liz, dann krachte sie, die Wirbelsäule voraus, auf einen Mauerüberrest der Turnhalle und zersprang winzige Scherben, die sich zu Motten verwandelten und wegflatterten.

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Psst! Ab hier den Soundtrack von Harry Potter "Dumbledore's Farewell hören!

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Ernie sah sich erschöpft um. Die Turnhalle war nicht mehr vorhanden, Spider-Man regte sich langsam und nahm seine Maske ab. "Ernie", keuchte Peter. "Was ist passiert?"

"Wenn ich das-" Ernie brach ab. Loki lag regungslos auf dem Boden, die Augen geschlossen und flach atmend. Ernie stolperte zu ihm, währen ihre Augen die normale, blaue Farbe wiederbekamen. "Hey", flüsterte sie und rüttelte an Lokis Schultern. "Sie ist weg. Wir haben gewonnen!"

Loki öffnete seine Augen ein wenig. "Haben wir?", hauchte er. 

Ernie nickte. "Schnell, wir bringen dich in den Avengers-Tower, Bruce kriegt dich bestimmt wieder hin!"

"Nein"

"Was?", keuchte Ernie.

Loki atmete schwer aus. "Nein. Ich denke, ich bleibe einfach hier...Ernie, ich hab dich lieb, vom Bifröst bis nach Jotunheim." Loki schloss die Augen. Seine Brust senkte sich langsam, er atmete aus, dann löste er sich in kleine goldene Funken auf, die wie ferngesteuert in Richtung Weltall flogen. Ernie sah den Funken stumm hinterher, ohne zu merken, dass ihr die Tränen über die Wangen rannen. "Papa?", flüsterte sie.

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Seeing thingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt