Seeing things

Liz Allan

Eine laute Glocke klingelte und riss Ernie aus ihren Gedanken. Es war die Pausenglocke, die die vier Stunden English beendete. Träge erhob sie sich von der Bank und folgte Peter und Ned den Schulflur entlang in die Cafeteria. Trotz der Krücken wurde sie nicht von den Schülern beachtet, was in England immer ganz anders war. Ernie erinnerte sich schwammig an verwunderte Blicke in ihrer alten Schule, wenn man nur die Haare anders liegen hatte.

"Nächster", brummte die mollige Frau hinter der Glastheke. "Hey du! Du bist neu, hab dich hier noch nie gesehen!" Jetzt wurde Ernie doch angestarrt, jedoch nicht lange, denn die meisten Leute konzentrierte sich lieber auf den wässrigen Kartoffelbrei.

"Korrekt", stimmte Ernie zu.

Die Frau lachte. "Wow wir sind Englisch" Parker, pass auf, dass sie dich nicht mit ner Teekanne verprügelt, wenn du Mist baust!"

Ernie lachte kurz. "Dafür wäre mir jede Kanne zu schade. Peter, Arsch bewegen, ich hab Hunger." Sie setzte sich an einen der Tische, Peter und Ned folgten ihr, beide starrten das Mädchen an, das auch vorhin Peters Blick gefangen hatte. "Sagt Mal, Jungs", begann Ernie und riss damit die Jungen aus ihrer Trance. "Glaubt ihr nicht, es ist dem Mädchen da unangenehm, wenn ihr sie so anstarrt?"

"Ach, das merkt sie nichtmal", murmelte Ned und beckleckerte sein Shirt mit der Kartoffelbrei-Soße. "Warum sollte Liz Allan uns bemerken?"

Ernie zuckte mit den Schultern. "Weil ihr sie eventuell anstarrt, Ned Vorsicht, der Todesstern!"

Ned achtete nicht auf seinen Ellenbogen und im nächsten Moment rollten die 4.016 Teile in Richtung Cafeteriaboden. Es klirrte laut und der Todesstern zersprang in seine Einzelteile. "Scheiße!", schimpfte Ned.

"Language!", rief Ernie und grinste Peter an, der als einziger im Raum den Witz verstand. 

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"Also gut Ernie", rief Wanda. "Dein Bein ist wieder in Ordnung, also lass uns sehen, was du eigentlich kannst. Komm runter."

Ernie folgte Wandas Anweisung und stieg eine Treppe hinunter in eine Art Arena, deren Wände einige Brandflecken hatte und die auch Schusslöcher gehabt hätten, wären sie nicht offenbar kugelsicher. "Und wie genau willst du das anstellen?", fragte sie. "Ich hab keinen Plan, wie sowas funktioniert."

"Das Stichwort ist Emotionen", erklärte Wanda "Ich hab für den Anfang eine einfach Übung vorbereitet. Also, pass auf, du versuchst dich an etwas zu erinnern, am besten etwas Gutes, damit du nicht unter Angst oder Ähnlichem lernst. Du erinnerst dich, konzentrierst dich auf nichts Anderes, und dann passiert meistens schon was, okay? Eine kurze Demonstration." Wanda schloss die Augen, atmete aus, dann öffnete sie ihre Augen wieder. Sie waren rot und sahen aus, als würden sie brennen. Wanda blinzelte erneut und sah wieder ganz normal aus.

"Wow", staunte Ernie. Auch sie schloss die Augen, doch bevor sie sich auf irgendeine Erinnerung  konzentrieren konnte, zog etwas in ihrem Hinterkopf. Sie fiel zu Boden und wollte ihre Augen öffnen, aber sie blieben geschlossen. Ein Bild tauchte auf. Ihre Mutter. Die dürre Frau grinste grenzdebil und beugte sich so weit zu Ernie vor, bis sich ihre Nasenspitzen fast berührten. "Warum so ernst, Kleines?" Hinter der Frau lag ein Mann, ihr Vater, ihr toter Vater, in einer Lache aus Blut. Ein anderes Bild. Die selbe Frau in einer Zwangsjacke hinter einer Glasscheibe. Sie grinste immer noch und murmelte vor sich hin. Auf einmal konnte Ernie ihre Augen öffnen. Sie fühlten sich eiskalt an. Ein Schrei entfloh ihrer Kehle. 

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Moin ihr drei!

Hui, ein miieser Cliffhanger, aber irgendwie muss man seine Leser ja behalten... Ist es eigentlich Clickbait, wenn Liz nur minimal im Kapitel vorkommt oder einfach ein kleiner böser Trick um dann mit einer etwas heftigeren Szene zu überraschen? Wie auch immer, ich hatte einen RIESEN Spaß dieses Kapitel zu schreiben, vorallem die letztere Hälfte. Ich mag Drama okay? Auch wenn ich hier erwähnen sollte, dass das noch gar nichts war, also seid gespannt! 

Ich hoffe, wie immer, euch hat dieses Kapitel gefallen, eure The1Mudbloodprincess❤