"Hey Schnecke. Sieh schnell zu das du dich an die Arbeit machst, würde gerne nach Hause gehen." Genervt rollte ich die Augen. Bob übernimmt in der Woche meistens die Schichten von Mittag bis Abend und geht dann nach Hause. Zurück bleibe dann ich und einer von den Türstehern, die er auf meine Bitte angeschafft hat. Wenn er schon abends geht und mich hier als Frau allein lässt, soll er doch bitte dafür sorgen, dass ausreichend Schutz gewährleistet ist. "Ich bin doch schon da. Sieh zu das du nach Hause kommst." Mit einem kleinen Nicken in meine Richtung verabschiedet er sich. Bob muss man eben nehmen, wie er ist, so ein übler Kerl wie man meinen mag ist er nämlich wirklich nicht. Ich machte mich auf den Weg hinter die Bar." Hey Lia. Schön, dass du da bist, machst du mir und den Jungs noch ein Bier?" "Klar, Thomas." Schnell zapfte ich fünf Biere mit perfekter Schaumkrone und stellte sie auf die Bierdeckel vor ihnen hin. "Danke Liebes." Ich schenkte ihm ein Lächeln und machte auf jeden der fünf Bierdeckel einen Strich. Thomas und seine Kollegen kommen schon lange bevor ich hier angefangen habe zu arbeiten in diese Bar. Sie sind Stammgäste, alle etwa in ihren Fünfzigern und trinken so gut wie jeden Tag hier ihr Bier und Knobeln. Sie sind gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem immer sehr freundlich. Im Allgemeinen war der Laden heute nicht besonders voll. Abgesehen von Thomas und den anderen, waren nur vereinzelt zweier Gruppen zu sehen. Hoffentlich bleiben alle nicht so lange, dann könnte ich eher Schluss machen. Die offizielle Ansage vom Chef lautet * wenn spät abends niemand mehr im Laden ist, kann ich abschließen, aber rausgeschmissen wird hier niemand. * Die Gäste bestellten ein paar Biere manche auch ein paar Shots, insgesamt ein ziemlich ruhiger Abend.
Ich checkte noch einmal mein Gesicht im Spiegel hinter der Bar und bin beeindruckt von Linns guter Arbeit. Mein Veilchen ist komplett überdeckt und man sieht gar nichts mehr. Nach ein paar Stunden, so gegen 23 Uhr verließen die meisten Gäste den Laden, doch jemand kam noch rein und ging auf die Bar zu. "Hi, was kann ich dir geben?", fragte ich den Gast. Je länger ich ihn ansah, desto bekannter kam er mir vor. Dunkelblondes Haar, ein paar Tattoos und ziemlich groß, nicht so groß wie Jax, aber trotzdem groß.
"Wir kennen uns doch. Du bist einer von Jax seinen Freunden, oder?" "Ja, ich bin Justin. Lia, richtig?", fragte er und hielt mir die Hand hin. "Genau." , nahm ich seine Hand. "Was verschlägt dich denn hier her?" "Ich hatte gehofft, dass Bob noch da wäre, wollte etwas mit ihm besprechen." Misstrauisch sah ich ihn an. "Der ist schon seit 20 Uhr weg.Er arbeitet in der Woche nur bis Abend. Sorry." , zuckte ich mit den Schultern. "Aber wo ich dich gerade sehe" , er gab mir einen Zettel mit einer Nummer drauf. "Gib den Linn, Jax hat mir erzählt das ich wohl Eindruck hinterlassen habe." Ich konnte mir ein kleines Lachen nicht verkneifen. "Danke, ich werde ihn ihr geben." Justin verabschiedete sich und ging durch die Tür. Schnell nahm ich mein Handy aus der Tasche und schrieb Jax.
*Danke, dass du mit Justin gesprochen hast, er war gerade hier und hat seine Nummer hinterlassen. *
Ich wartete noch auf eine Antwort als Thomas mich unterbrach. "Wir würden gerne bezahlen." Ich stopfte mein Handy in die Tasche zurück und hielt meine letzten Gäste ab. "Bis dann, schönen Abend noch!", rief ich den fünf hinterher.
Nachdem ich den Laden sauber gemacht und abgeschlossen habe, verabschiedete ich mich von Christian, dem Türsteher, stieg in mein kleines Auto ein und fuhr nach Hause. Als ich ankam, war schon überall das Licht aus, Linn schien schon zu schlafen. Ich klebte den Zettel von Justin mit seiner Nummer an den Kühlschrank und schrieb selber drunter: * Justins Nummer. Gern geschehen 😊* Ich wusste sie würde sich freuen.
Ich ging so leise wie möglich ins Badezimmer, putze die Zähne und zog anschließend meinen Pyjama an. Als ich mich ins Bett legte, sah ich nochmal auf mein Handy und hoffte insgeheim auf eine Antwort von Jax.
*Wo war Justin? *
*Im Bobs *
*Ok, wir sehen uns Mittwoch. *
Das war definitiv nicht das Gespräch, auf das ich gehofft hatte. Er wirkte so abweisend und uninteressiert, dass ich befürchtete ihn zu nerven. Vielleicht ist er aber auch einfach nicht der große Nachrichtenschreiber. Ich sollte mich nicht jetzt schon fertig machen und dort zu viel hineininterpretieren, nicht bevor wir uns nochmal getroffen haben. Ich legte mein Handy zur Seite und schlief ein.
Der nächste Tag ging wie im Flug vorbei. Ich machte noch ein bisschen was im Haushalt und wartete darauf das Linn von der Arbeit kommt damit wir gemeinsam was essen konnten. So nett wie sie war schminkte sie mich noch einmal und erzählte mir das sie Justin angeschrieben hat und sie nun miteinander schreiben würden. Ich freute mich für sie, fragte mich aber auch warum Jax nicht so ist. Auf der Arbeit war viel zutun, es war voll und die Kunden bestellten viele Getränke. Als ich wieder zu Hause war, fiel ich erschöpft in mein Bett und schlief sofort ein.
Als ich aufwachte, hatte ich eine Nachricht von Jax auf dem Handy, dass er mich um 15 Uhr abholen würde. Ich hatte also noch vier Stunden Zeit. Ich zog mich in ruhe an, entschied mich ganz schlicht für Jeans und einen Strickpullover. Mein Veilchen wich langsam zu einem grünlichen, gelblichen Ton und es wurde einfacher dieses zu überschminken. Nachdem ich fertig war, ging zum Bäcker und holte mir Brötchen.
Langsam wurde ich nervös. In 15 Minuten wird er hier sein. Ich wusste nicht genau, weswegen ich mir so einen Kopf machte. Er ist doch auch nur ein Mann und es ist nur eine einfache Verabredung. Keine Verpflichtungen. Doch ich hatte noch nie eine Verabredung mit einem anderen als Domenik. Für mich gab es immer nur ihn und es hat mir an nichts gefehlt. Jetzt habe ich aber Jax kennengelernt und ich hatte das Gefühl das, dass noch böse enden würde.
Ich hörte laute Motorengeräusche, welche direkt vor meiner Wohnung aufhörten. Er war da. Ich öffnete die Tür und da stand er vor sein Motorrad gelehnt.
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Poisen Love - Nicht mit mir.
RomanceDie 20 jährige Lia trennt sich gerade von ihrem aggressiven Freund Domenik, als sie dem draufgängerischen und attraktivem Jax, beim feiern begegnet. Er ist älter, frech, besitzergreifend und beschützend, was Lia sofort anzieht. Auch Jax zeigt sich a...