Ich sitze am Tisch in meiner kleinen Wohnung in Oslo. Durch das Fenster scheint die Herbstsonne auf den braunen Holztisch. Im Hintergrund läuft leise Ásgeir. Das erste Mal seit Monaten macht sich das Gefühl von Freiheit breit. „Alles ist möglich", denke ich mir und grinse zufrieden vor mich hin. Vor wenigen Tagen bin ich aufgebrochen in mein neues Abenteuer. Ich habe zwei Koffer und einen Rucksack gepackt, um den ersehnten Ausbruch aus dem Berliner Alltag endlich wahrzumachen und nach Oslo zu ziehen. In den vergangenen Jahren ist dieser brennende Wunsch in so weite Ferne gerückt, dass ich schon gar nicht mehr an ihn glauben wollte. Doch jetzt hat sich alles gefügt, es ist einfach der richtige Zeitpunkt. Nun soll es einfach sein. Ich kehre Berlin den Rücken. Vorerst. Endlich.
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Ein 'Für immer' gibt es nicht
Non-FictionDieses ungute Gefühl: Als ich in meine Straße einbiege, bemerke ich ein Grummeln im Bauch, ein unangenehmes Ziehen. Ich will eigentlich wieder umkehren, zurück in Milenas Wohnung und mich verkriechen, mich vor dem notwendigen Gespräch verstecken, ab...