Wer so eine fette Verlobung feiert, kann keine kleine Hochzeit feiern. Gefeiert haben wir sowieso immer groß. Sei es unsere Einweihungsfeier, die eine riesige Halloweenfeier wurde, nach der wir die Wände streichen mussten, oder kleine Grillrunden, die am Ende doch wieder die gesamte obere Etage unserer Wohnung füllten.
Nach einer kurzen, ersten Sichtung der potentiellen Gästezahl ist uns klar: Das wird ein dickes Brett, da muss ein Profi ran. Eine Weddingplanerin, die die schlussendlich 180 Gäste unter einen Hut bringen sollte, sodass wir trotzdem noch schön feiern konnten zusammen mit unseren Gästen. Denn wenn ich eine Lektion von meiner Mutter gelernt habe, dann die, dass die Gastgeberin nicht mitfeiert. Zumindest, wenn man die Gäste nicht sich selbst überlassen möchte.
Ein Jahr lang planen wir die Details der Hochzeit. Die Planung beginnt einen Monat nach der Verlobung. Ab September schauen wir Locations an, im Dezember steht die Location, ab Januar der Caterer und ab da geht es Schlag auf Schlag. Zwischen all dem Trubel arbeiten wir, ich mache mich selbstständig, wir versuchen bei einem Berliner Standesamt einen Termin zu bekommen und ich organisiere mein Kleid, Jonas seinen Anzug. Die Timeline so niederzuschreiben zeigt, wie viel in sehr kurzer Zeit passiert ist. Steckt man aber gerade mitten in der Situation, nimmt man die Geschwindigkeit gar nicht so extrem wahr. Um so etwas bewusst wahrzunehmen, müsste man einen Moment innehalten und reflektieren. Das haben wir beide nie getan.
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Ein 'Für immer' gibt es nicht
Kurgu OlmayanDieses ungute Gefühl: Als ich in meine Straße einbiege, bemerke ich ein Grummeln im Bauch, ein unangenehmes Ziehen. Ich will eigentlich wieder umkehren, zurück in Milenas Wohnung und mich verkriechen, mich vor dem notwendigen Gespräch verstecken, ab...