Kapitel 20 ~ Liebe?

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Als ich am späten Abend meine Wohnung betrat, sah ich Lexa auf meinem Sofa sitzen.
„Lexa was machst du denn schon wieder hier.", sagte ich lachend aber auch überrumpelt. Vor 5 Minuten habe ich noch an Katherine gedacht und nun sitzt Lexa auf meinem Sofa.
Nicht ahnend von meinem innerlichen Chaos antwortete sie „Ummm nichts, habe uns essen mitgebracht.", und sie zeigte auf die weiße Tüte, welche auf meinen Wohnzimmertisch stand.
Plötzlich meldete sich mein Magen zu Wort und ich könnte nicht anders als zu lachen. „Du bist meine Rettung, ich bin am Verhungern.", sagte ich deshalb und setzte mich sofort zu Lexa mit aufs Sofa.
„Bekomme ich denn kein Dankeschön?", fragte Lexa und tippte sich mit dem Zeigefinger auf die Lippen. Ich lächelte und zog sie für einen kurzen Kuss zu mir herüber. Für einen kurzen Moment war Katherine vergessen. Ich entspannte mich und genoss die Zeit mit Lexa.
Wir lachten und aßen gemeinsam. Es fühlte sich alles so vertraut an, als würde es schon Jahre lang so sein. Aber im Endeffekt kannten wir uns erst ein paar Wochen. Ich wusste selbst nicht so recht, was ich hier eigentlich tat. Lexa und ich saßen lachend auf dem Sofa und wenn man es nicht besser wüsste, würde man uns als Paar bezeichnen. Ich habe nie damit gerechten, dass ich mal in die Situation kommen würde, dass ich erstens etwas mit meiner Chefin habe, hatte, wie man es auch immer sehen will und dazu gleichzeitig was mit meiner Klienten. Und dabei nicht mal weiß, was ich damit erzielen will. Sind sie beide nur ein Spaß für mich? Oder ist da mehr?

„Woran denkst du?", fragte mich Lexa und zog mich damit aus meinen Gedanken.
„Eigentlich an alles.", sagte ich nur, da ich ihr schlecht von Katherine erzählen kann und sollte.
Bisschen später verabschiedete sich Lexa von mir, da sie noch in der Bar arbeiten musste. Nun war ich alleine.
Irgendwie war ich grade glücklich alleine zu sein, weil mir alles über den Kopf wächst. Aber gleichzeitig hasste ich es alleine zu sein. Ich bin mittlerweile schon seit ein paar Jahren Single und habe mir hier und da mal für eine kurze Zeit vergnügt. Aber es war nie was Festes. Naja was Festes ist es momentan auch nicht, noch weniger bei Katherine, als bei Lexa. Aber langsam wüsche ich mir ein zu hause, eine Familie. An diesem Abend konnte nicht mal mein Kater mir dieses traurige Gefühl nehmen. Also entschloss ich mich dazu, mich auf den Balkon zu setzen und Madison anzurufen. Das hatte ich schon lange nicht mehr getan.

„Ich habe gedacht du bist Tod!", meldete sich Madison, als sie ans Telefon ging.
„Sehr lustig Madison, ich hatte einfach viel zu tun."
„Was ist denn los, süße?"
„Das normale Drama mit den Frauen."
„Na komm Regina, erzähl mir davon.", sagte Madison mit ruhiger Stimme.
„Ich hatte dir doch erzählt, dass ich mit Katherine auf einem Seminar war. Ungefähr dort hat alles angefangen. Es begann damit, dass Katherine morgens in meiner Wohnung stand. Ich hatte verschlafen und sie kam persönlich, um mich zu wecken. Das war sehr peinlich, die eigenen Chefin im Schlafzimmer, ganz seltsam. Ich hatte an dem Tag schon das Gefühl, dass sie mich mehr als nötig anguckt und ihre Augen öfters über mein Körper wandern...

Ich erzählte Madison alles, wirklich alles was passiert war. Angefangen bei Katherines Besuch in meinem Schlafzimmer, vom Seminar, vom Sex, bis zu Lexa und noch mehr Sex.

Hätte Madison jetzt vor mir gestanden, hätte ich sie bestimmt mit runter gefallener Kinnlade vor mir stehen gesehen. Sie brauchte erstmal paar Minuten bis sie ihre Sprache wieder fand.
„Warte und das war alles in dieser Woche passiert? Das nenne ich mal Glückstreffer. Gleich zwei hübsche Frauen im Bett gehabt, was will man mehr.", sagte sie lachend.
„Madison so lustig finde ich das nicht. Es fühlt sich nicht so an wie die anderen Male, wo ich hier und da eine Frau mit nach Hause genommen habe. Was mach ich denn jetzt?"
„Wenn es nicht um einfache ONS geht, bin ich nicht die erstbeste Wahl für gute Ratschläge. In Sache liebe bin ich nicht die beste Auskunft und das weißt du auch. Und ich weiß jetzt auch nicht was du von mir hören willst. Wenn wir jetzt nur danach gehen, was zukunftsfähiger ist, solltest du Lexa eine Chance geben. Was sind die beiden denn für dich?", sagte und fragte sie nachdenklich.
„Wenn das so einfach wäre, ich weiß momentan garnicht was ich fühlen soll."
„Süße, ich kann dir auch nicht sagen, wie du dich entscheiden sollt. Das muss dein Herz entscheiden."
„Madison ich verstehe nicht so ganz.", sagte ich leicht verwirrt.
„An wen denkst du, wenn du alleine bist? Wenn siehst du, wenn du an deine Zukunft denkst? Wer würde alles für dich tun und mit dir überall hingehen? Mit wem kannst du lernen zu fliegen?"
Ich dachte über ihre Worte nach. Ich versuchte mir vorzustellen, wer an meiner Seite sein soll. Und in diesem Moment, fing ich an zu weinen...

Es war schon nach eins, als wir auflegten. Ich saß immer noch auf meinem Balkon und entschloss mich noch eine zu rauchen. Ich stand auf und lehnte mich übers Geländer. Die Stadt sah so leer und friedlich aus. Obwohl so leer war sie nicht, von oben sah ich Lexa, welche wohl grade Feierabend hatte. Ohne groß drüber nachzudenken Piff ich ihr zu.
Lexa bemerkte es und schaute zu mir hoch, sie lächelte. Ich gab ihr mit einem Kopf nicken zu verstehen, dass sie hochkommen kann, wenn sie will.
Eine Minute später stand sie neben mir.
„Warum bist du noch wach?", fragte mich Lexa.
„Ich habe noch mit einer Freundin telefoniert und dann habe ich dich gesehen.", sagte ich Schulter zuckend.
„Hast du Wein da, oder was anders?", fragte Lexa aus dem nichts.
„Ich weiß nicht, du kannst gerne gucken gehen. Wenn findest du etwas in der Küche.", sagte ich.
Ich blieb noch kurz draußen stehen und fragte mich, ob ich Lexa fragen sollte, was sie erwarten, also was aus uns werden soll.
Als ich zurück in meine Wohnung ging sagte Lexa: „Vodka? Mehr hast du nicht hier."
„Sorry, hab selten Alkohol zuhause."
„Du musst dir echt ein Alkohol Vorrat anschaffen.", sagte Lexa schmunzelnd.
Lexa holte zwei Gläser und eine Flasche Orangensaft aus der Küche und wir setzten uns ins Wohnzimmer.

Meine Überlegung mit Lexa zu reden, war in die letze Ecke meines Kopfes verschwunden. Wir redeten nur über belanglose Sachen. So wie es gute Freunde eben tun, oder nicht?
Nach dem ersten Glas entschlossen wir uns einen Film zu gucken. Dafür siedelten wir jedoch ins Schlafzimmer um. Meine Couch war zwar bequem, aber wirklich liegen konnte man auf ihr auch nicht. Zumindest nicht zu zweit.
Ich versuchte Lexa bestimmt 10 Minuten lang zu überreden, dass wir einen Horrorfilm gucken, aber ohne Chance sie wollte nicht. Deswegen ließ ich ihr die Wahl und wir schauten einen Teenie Film.
Wir bekommen eigentlich nicht wirklich viel von dem Film mit, da wir die meiste Zeit nur am quatschten waren. Der Film war schon lange vorbei, als wir uns dazu entschlossen schlafen zu gehen.
Ich gab Lexa ein Shirt von mir und wir legten uns gemeinsam in mein großes Bett.
Kuschelnd schliefen wir kurze Zeit später ein. Mehr passierte an diesem Abend nicht.

Die Story neigt sich langsam dem Ende zu... für wenn entscheidet sich Regina? Was denkt ihr?

The Anderson Story (gxg) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt