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"Ich hätte dich fast nicht erkannt. Gehst du heute auf Männerfang oder was?!" rief mir LX gegen die laute Musik entgegen.
"Nein, aber ist viel passiert in den letzten Tagen. Musste mal wieder was für mein Selbstbewusstsein tun." winkte ich ab und lächelte schief.
"Ist dir gelungen. So würde ich dich gerne mit nach Hause nehmen." zwinkerte er frech grinsend.
"Oh nein, danke für das Angebot aber... Ich geh alleine nach Hause." versicherte ich lachend.
"Schön das wir uns einig sind!" donnerte plötzlich Martens Stimme hinter mir.
LX bekam große Augrn und wich einen Schritt zurück während ich mich verblüfft umdrehte.
Marten sah mich mit einer beeindruckenden Kälte in den Augen an, so das ich ebenfalls einen Schritt zurück wich.
"Na, dir scheint es ja wieder super zu gehen." schnappte er Vorwurfsvoll.
"Was? Eh... Ja. Mir geht's besser. Jetzt wo Pascal bescheid weiß und ich weiß wer mein Vater ist..." Antwortete ich verunsichert doch Marten unterbrach mich.
"Deshalb rennst du direkt rum wie ne Nutte?" keifte er.

Mir blieb fassungslos der Mund offen stehen. Was auch immer Martens Problem war, so musste er nun wirklich nicht mit mir reden.
"Hör auf mich zu beleidigen! Von einer Nutte bin ich bestimmt noch weit entfernt." schimpfte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
Marten musterte mich noch einen Moment lang dann wandte er sich von mir ab.
"Was war das den?" fragte ich verwirrt und drehte mich zu LX um doch der war weg.
Verblüfft sah ich mich um und stellte fest das von den Jungs keiner mehr zu sehen war.
Soviel zum Thema ' auf mich aufpassen'.

Genervt kämpfte ich mich zur Bar durch, bestellte mir direkt einen doppelten Shot und einen Cocktail. Damit verzog ich mich in eine ruhigere Ecke und sah mich um. Niemand den ich kannte war zu sehen und von all den Leuten die hier herum tanzten wollte ich nun wirklich niemanden kennenlernen. Ich war grundsätzlich nicht der Typ Mensch der offen auf fremde Menschen zu ging und von Smalltalk hielt ich auch nicht viel. Also sah ich den Leuten dabei zu wie sie tanzten und lachten und fragte mich unterdessen ob ich jemals wieder ein normales Umfeld mit Freundinnen haben könnte. Schließlich würde es voraussetzen das ich Leuten wieder ein gewisses Maß an Vertrauen entgegen bringen würde.

Ich erschrak als sich eine Hand von hinten auf meinen Bauch schob so das mir mein Glas scheppernd zu Boden fiel.
"Hast du sie noch alle!?" keifte ich und drehte mich zu dem Typen um.
"Plötzlich willst du nichts mehr von mir wissen hm?" fragte Marten und sah mich düster an. Es war gut zu erkennen das er getrunken hatte.
Ich war trotzdem erleichtert das es nur er war.
"Ich hab mich erschrocken... Du hättest sonst jemand sein können." schimpfte ich und ließ mich ohne Widerstand an seinen Körper ziehen.
"Du hast mir gefehlt..." murmelte er und Küsste zart meinen Hals.
"Lass das! Was wenn Pascal das sieht?" fragte ich und versuchte ihn von mir zu schieben doch seine Hand fuhr an meinen Po.
"Macht doch nix, der hat eh keine Chance gegen mich." grinste er böse.
"Du spinnst!" stellte ich klar und wandt mich unter seinem Griff.
"... Heißt das du würdest mich hier und jetzt küssen wenn er nicht hier wäre?" fragte Marten nach und zog mich mit sich in einen Zwischengang der zu den Toiletten führte.
"Das weißt du..." murmelte ich und drehte meinen Kopf weg als er versuchte mich zu Küssen.
"Dann lass uns gehen..." beschloss er und zerrte mich mit nach draußen.
"Was?! Marten spinnst Du?" fragte ich aufgebracht doch da riss er schon die Tür eines Taxis auf und steckte mich hinein.

Marten nannte dem Taxifahrer seine Adresse und grinste dann schief.
Er tippte etwas in sein Handy und sah dann wieder zu mir.
"Mal sehen wie mutig du wirklich bist." brummte er und strich mir mein Haar hinters Ohr.

Einen Moment schwieg er dann grinste er wieder breit.
"Ich mag deine Locken." murmelte er und kramte dann in seiner Bauchtasche um den Fahrer zu bezahlen.

Ich war so überrascht von Martens forschem Umgang mit mir das ich nicht bemerkt hatte das wir schon angekommen waren. Marten hatte mir ungeduldig aus dem Taxi geholfen und im Aufzug sah ich bereits das er ziehmlich erregt war. Aber weshalb? Dachte er ich schlafe mit ihm? Er wusste doch das ich noch nie Sex hatte! Für mich kam es nicht in Frage mit ihm zu schlafen. Schon garnicht wenn er betrunken war.
Plötzlich fand ich die Sache hier garnicht mehr so lustig und überlegte wie ich nun wieder abhauen könnte.

IQ187Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt