Es wurde langsam schon kalt in Hogwarts. Der Herbst ging vorüber und kaum hatten sie sich versehen, stand Weihnachten auch schon vor der Tür. Heute fingen die Weihnachtsferien an. Harry ging mit Hermine und Ron zu den Kutschen, die schon vor den Toren von Hogwarts auf sie warteten, um sie zum Bahnhof in Hogsmeade zu bringen. Emily fuhr zusammen mit Claire und Andrew, die auch in den Ferien nach Hause fuhren, in einer Kutsche.
"Mum wartet schon auf uns. Sie wollte uns unbedingt am Bahnhof abholen, auch wenn ich ihr gesagt habe, dass das nicht nötig ist. Ich glaube, sie vermisst es, ein volles Haus zu haben. Sie muss immer etwas machen können, sich um andere kümmern, damit sie sich glücklich fühlt. Ich hoffe nur, sie übertreibt es nicht", meinte Ron.
"Du hast Glück, Molly als deine Mutter zu haben", sagte Harry wehmütiger als er es eigentlich gewollt hatte.
"Ich weiß", meinte Ron. Hermine sah Harry nur traurig an.
"Aber du weißt, dass sie dich schon als ihren siebten Sohn sieht, oder?", fragte Ron, in der Hoffnung, die Stimmung irgendwie wieder heben zu können.
"Ich weiß, sie ist für mich auch eine Art Mutter geworden. Aber es ist nicht dasselbe", seufzte Harry, eigentlich nicht bei diesem Thema stehenbleiben wollend.
"Wann kommst du in den Fuchsbau?", fragte Hermine.
"Ich denke, ich werde an Heiligabend mit Emily kommen. Bis dahin gehen wir in ein Muggelhotel, um den ganzen Trubel loszuwerden", sagte Harry.
"Mum hat immer wieder versucht, mich dazu zu bringen, dich zu überreden, dass du sofort in den Fuchsbau kommen sollst. Sie meinte, dass du doch nicht alleine irgendwo sein solltest, wenn du auch bei uns sein könntest", bemerkte Ron.
"Du hast ihr nichts von Emily gesagt, oder?", fragte Harry.
"Keine Sorge, Kumpel, ich habe ihr nichts gesagt. Aber irgendwann musst du es ihr sagen, spätestens, wenn du an Weihnachten mit Emily zu uns kommst ..."
"Ich weiß, aber ich weiß nicht, wie ich es ihr sagen sollte. Es stellt mich seit Wochen vor ein Problem. Sie wird es nicht gut aufnehmen, dass ich jetzt schon eine Tochter habe. Wenn auch Adoptivtochter. Ich meine, ich bin nur sieben Jahre älter als Emily, später wird es überhaupt kein großer Unterschied mehr sein."
"Du musst damit rechnen, dass sie mit dir schimpfen wird, wie du so etwas einfach machen kannst. Aber glaub' mir, danach wird sie sich für dich freuen und ich wette mit dir, sie wird Emily als ihre Enkelin ansehen."
"Wenn du dir sicher bist ...", sagte Harry skeptisch.
"Absolut", sagte Ron sicher.
Die Kutschen hielten an und sie stiegen nacheinander aus. Dann holten sie ihr Gepäck ab und stiegen in den Zug, der schon am Bahnhof in Hogsmeade stand.
Die Zugfahrt verging schnell, Harry, Ron und Hermine unterhielten sich über alles Mögliche und spielten Zauberschnippschnapp. Als der Zug am Bahnhof King's Cross anhielt, war es schon dunkel und Laternen beleuchteten den Bahnhof.
Die drei stiegen aus dem Zug und suchten in der Menschenmenge Molly Weasley. Nach einer Weile sah Hermine zwei Rotschöpfe aus der Menge stechen. Sie schoben sich durch die Menge wartender Eltern und gingen auf Molly zu. Als Molly sie sah, fing sie an zu winken und lief ihnen entgegen.
Direkt hinter ihr stand Ginny. Ginny hatte sich dagegen entschieden, das Schuljahr in Hogwarts zu wiederholen. Sie wollte nicht wieder in der Schule sein, die vor einem Jahr noch von Todessern übernommen worden gewesen war. Sie hatte sich dazu entschieden, sich erst einmal bei einer Quidditchmannschaft zu bewerben und wurde bei den Holyhead Harpies aufgenommen.
"Hallo meine Lieben!", begrüßte Molly die drei und zog sie alle in eine knochenbrechende Umarmung.
Nachdem Harry sich aus ihrer Umarmung befreit hatte, umarmte er auch Ginny. Sie hatten im Sommer beschlossen, erst einmal "nur" gute Freunde zu sein, während sie sich noch von dem Krieg erholten. Hermine war direkt nach ihm und umarmte auch Ginny.
"Ich habe euch alle so vermisst!", rief Molly aus und drückte sie alle noch einmal.
"Ich muss dann jetzt auch gehen, wir sehen uns bald", sagte Harry irgendwann.
"Harry, komm doch direkt zu uns! Oder zumindest eine Nacht, es ist schon spät, bis du dich irgendwo anders eingefunden hast", sagte Molly und schien sehr besorgt um Harry, dass er unbedingt alleine sein wollte.
"Es tut mir leid, ich kann noch nicht kommen, aber ich komme an Weihnachten sofort", verprach Harry.
"Macht euch keine Sorgen, un- mir wird es gut gehen." Fast hätte er sich versprochen und hätte "uns" gesagt.
Damit drehte sich Harry noch einmal um, um den anderen zum Abschied zu winken, und bahnte sich dann einen Weg durch den Bahnsteig und hielt nach Emily Ausschau. Er sah sie bei Claire und Andrew stehen. Die Eltern von Claire und Andrew waren auch dort. Emily sah Harry und fiel noch einmal Claire um den Hals und sie versprachen sich, dass sie sich in den Ferien besuchen würden. Danach nahm Emily ihren Koffer und ging in Harrys Richtung, der die Kapuze seines Pullovers hochgezogen hatte, um zwischen all den Leuten keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und möglichst unentdeckt zu bleiben.
"Daaad, es sind Ferien!", rief Emily freudig aus und fiel Harry um den Hals.
Harry hob sie lachend hoch und drückte sie fest. Dann ließ er sie wieder herunter und schnappte sich das Gepäck, nur um es zu verkleinern und in seine Jackentasche zu stecken.
"Aufgeregt auf die Ferien?", fragte Harry.
"Jaaaah!", antwortete Emily und lief hüpfend neben ihm her. "Und auf Weihnachten!", fügte sie hinzu.
Harry nahm ihre Hand und sie gingen zusammen durch das Durchgangstor, das ein Wachmann bewachte, damit nicht zu viele Leute auf einmal in der Bahnhofshalle wieder auftauchten.
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Hallo,
es tut mir leid, dass ich so lange nicht mehr geschrieben habe und das Kapitel hier so kurz ist. Ich versuche, wieder regelmäßiger zu schreiben, auch wenn ich es nicht mehr so oft pro Woche schaffen werde, ein neues Kapitel zu veröffentlichen.
Ich hoffe, euch hat das Kapitel trotzdem gefallen.
Eure Meikikosan
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Unerwartete Familie
FanfictionEs ist nach der Schlacht von Hogwarts - Harry wiederholt sein siebtes Schuljahr. Hermine, Ron und er freuen sich schon auf ein dieses Mal hoffentlich ruhiges Schuljahr, in denen sie sich wie jeder normale Schüler nur Sorgen um nicht gemachte Hausauf...