"Wo ist Harry?", fragte Hermine, als Harry nicht zu ihrer nächsten Stunde kam.
"Ich weiß es nicht", antwortete Ron und sah sich um. Doch von Harry war keine Spur zu sehen.
Da kam Neville an.
"Neville, hast du Harry gesehen?", fragte Hermine noch einmal.
"Nein ... ich meine, ja ... ach egal. Ich habe ihn nicht gesehen, aber ich glaube zu wissen, wo er ist", antwortete Neville.
"Wie meinst du das?"
"Ich habe gehört, wie Harry eine Hufflepuffschülerin gefragt hat, wo Emily ist, und sie meinte, Emily sei im Krankenflügel, irgendwas von Flugunfall. Dann ... nun ja, dann war Harry schon weg."
"Also glaubst du, er ist jetzt im Krankenflügel? Bist du dir sicher?"
"Positiv. Ich glaube nicht, dass du dir Sorgen machen musst."
"Warum ist er bei Emily? Ist er nicht irgendwie ... überbesorgt?"
"Ich weiß nicht, was los ist. Er ist schon seit Anfang des Schuljahrs so beschützerisch gegenüber Emily."
"Okay ... Ich denke, wir fragen ihn später", sagte Hermine.
Harry war den ganzen Tag über nicht da, also machten sich Ron, Hermine und Neville am Abend auf den Weg zu Krankenflügel. Dort sahen sie ein Bild, was sie nicht erwartet hätten. Harry saß die ganze Zeit neben Emily am Bett, er schien, als hätte er sich stundenlang nicht bewegt. Er hielt ihre Hand und schien alles andere ausgeblendet zu haben. Doch als sie zu Harry gehen wollten, ließ Madam Pomfrey sie nicht rein. Sie gingen verwirrt zu ihren Zimmern und nahmen sich vor, am nächsten Tag mit Harry zu sprechen.
Am nächsten Morgen war Harry schon früh wach. Als er auf die Uhr sah, war es erst fünf Uhr morgens. Emily schlief noch, sie sah wieder normal aus. Ihr Gesicht hatte wieder Farbe angenommen und sie schien keine Schmerzen mehr zu haben. Das beruhigte Harry sehr. Er setzte sich wieder zu Emily ans Bett und wartete.
"Dad?", kam es verschlafen von Emily. Inzwischen war es sieben Uhr morgens.
"Hey Em", sagte Harry und strich ihr durchs Haar.
Sie streckte ihre Arme nach ihm aus, wie es kleine Kinder taten. Sie schien gar nicht richtig zu wissen, was sie tat. Harry stand auf und zog sie auf seinen Schoß. Sie rollte sich zu einem Ball zusammen und kuschelte sich enger an Harry. Dann döste sie weiter.
Zwei Stunden später kam Madam Pomfrey zu ihnen.
"Sie werden am Mittag im Büro der Schulleiterin erwartet, Mr. Potter. Ms. Clarke ist dann entlassen, sie ist wieder vollständig gesund", meinte Madam Pomfrey kurz bevor sie wieder ging.
Als Emily wieder aufwachte, war es schon fast Mittag. Sie gähnte und öffnete dann ihre Augen einen Spalt. Das Licht im Krankenflügel war hell und sie blinzelte ein paar Mal. Dann sah sie in smaragdgrüne Augen, die sie besorgt ansahen.
"Morgen, Dad", nuschelte Emily verschlafen.
"Hey", sagte Harry erschöpft.
"Geht es dir gut?", fragte Emily sofort, als sie die träge Stimme ihres Dads hörte.
"Ja, alles gut. Eigentlich sollte ich das dich fragen, nicht du mich."
"Oh ... ähm ..."
"Alles gut, Em. Hast du noch Schmerzen oder so?", fragte Harry fürsorglich.
"Nein, ich fühle mich eigentlich wieder gut."
"Du musst noch diese zwei Tränke nehmen, dann entlässt Madam Pomfrey dich aus dem Krankenflügel."
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Unerwartete Familie
FanfictionEs ist nach der Schlacht von Hogwarts - Harry wiederholt sein siebtes Schuljahr. Hermine, Ron und er freuen sich schon auf ein dieses Mal hoffentlich ruhiges Schuljahr, in denen sie sich wie jeder normale Schüler nur Sorgen um nicht gemachte Hausauf...