Kapitel 6

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Ich drehte mich um und sah Gilbert. „Ja", sagte ich nur knapp und wollte weiter gehen. „Warte doch mal", rief er mir hinter her. Ich blieb stehen und sah in erwartungsvoll an. „Ich muss auch hier lang", sagte er lachend. Ich sah ihm nur verwirrt an. „Das heißt wir können zusammen gehen, also wenn du willst", ich nickte nur. „Wo wohnst du? Ich habe doch noch nie gesehen", fragte er. „Dort hinten hinter der Kurve", erklärte ich ihm. „Mein Haus ist etwas weiter dort hinten und auf der anderen Straßenseite, komisch das wir uns noch nie gesehen haben", sagte er. „Ich bin nicht so oft draußen", erklärte ich. „Oh ach so, ich meistens auch nicht, wegen meinem Vater", sagte er nachdenklich. „Geht es deinem Vater besser?", fragte ich. „Ähh- Nein nicht wirklich...", sagte er in Gedanken. „Lass uns über etwas anderes reden", sagte er. Ich nickte nur. Irgendwie war es komisch mit ihm zureden, also nicht das er nicht nett oder so war sondern, weil ich fast nie mit anderen redete... „Wenn du willst kannst du die Woche mal rüber kommen, mein Vater wird nichts dagegen haben", sagte er lächelt. „Mm... Ich weiß nicht ob meine Eltern dies erlauben", erklärte ich. „Oh nein alles gut, du musst ja nicht", sagte er und man merkte wie es ihm unangenehm wurde. „Wir könnten aber zusammen zur Schule gehen, wenn du willst?", sagte ich um die Stimmung wieder besser zu machen. „Gerne", sagte er. „Ok ich muss jetzt abbiegen", sagte ich und blieb stehen. „War schön dich kennenzulernen, Amalia", sagte er und streckte seine Hand aus, ich ergriff diese und er schüttelte diese lachend. Ich zuckte kurz auf, Ich hatte nicht mehr an die blauen flecke gedacht... „alles in Ordnung? Habe ich dir weh getan?", fragte er und wollte meinen Ärmel hoch ziehen, ich zog ihn wieder schnell runter. „Alles gut", sagte ich und unterdrückte die Schmerzen. „Als mich doch einmal gucken", sagte er und zog den Ärmel richtig hoch, zum Vorschein kamen sehr viele kleine blaue Flecken, ich zog es wieder runter und guckte zum Boden. Ich wollte nicht das er diese sieht... „Wie ist das passiert?", fragte er. Ich sagte nichts mehr und ging einfach zu meinem Haus. Er rief mir noch etwas hinter her, aber ich konnte es schon garnicht mehr verstehen. Als ich drinnen war lehnte ich mich gegen die Tür und atmete tief ein und aus. Er sollte das nicht sehen... er wird es allen erzählen, keiner wird mich mehr mögen... „Amalia was machst du da?", fragte mein Bruder. „Nichts alles gut", sagte ich und ging die Treppen hoch.

The broken girl | Gilbert Blythe ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt