Feiheit? II

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PoV Dineth
Bedacht darauf keinen Mucks von mir zu geben folgte ich Nellas durch die Dunkelheit, denselben Weg den Esgaldon uns schon geführt hatte. Ein kribbelndes Gefühl der Aufregung stieg in mir auf, ich war mit Abstand die jüngste dieser Truppe, hatte ich meine Ausbildung doch erst vor wenigen Monaten abgeschlossen. Ich selbst hatte noch keine Vorstellung davon, was sie mit dem Prinzen uns dem Dúnedain gemacht haben konnten, jedoch hatten wohl die anderen bei diesem rasanten Tempo eine böse Vorahnung. Ich war so in meinen Gedanken an das kommende versunken, dass ich halb in Nellas hineinrannte, als sie plötzlich stoppte. ,,Was ist denn? Warum stoppst du so ruckartig?", zischte ich sie leise an, denn ich war durchaus leicht verärgert.
,,Wir haben die Spuren gefunden. Sie müssen hier gewesen sein.", gab sie leicht säuerlich zurück, und drehte sich wieder nach vorne. Ich spürte einen leichten Windhauch als Esgaldon an mir vorbei lief, und sein angenehmer Duft nach Wald und Blumen kroch mir in die Nase. Wie ich diesen Duft doch liebte. ,,Sie waren hier. Aber wo sind sie hin?", hörte ich Firieth hinter mir fragen, und ich bemühte mich in der Dunkelheit das Gesicht von Esgaldon erkennen zu können. Es entstand eine längere Stille, bevor ich seine entschlossen klingende, feste Stimme vernahm. ,,Hier! Hier ist ein Spalt im Fels, kaum zu sehen, besonders in der Dunkelheit. Er muss bis durch den Berg führen, dort werden sie ihn überquert haben. Ich gehe vor, ihr folgt. Haltet eure Waffen bereit.", antworte er und gab sofort Anweisungen, die alle Befolgten. Ich zog meine beiden Dolche, und reihte mich wieder hinter Nellas ein, als ich mich durch den Spalt zwängte. Wir mussten seitwärts gehen, und ich spürte wie das Adrenalin begann meine Adern zu durchströmen und meine Sinne zu schärfen. Es würde zum Kampf kommen, soviel war klar. Zu meiner Unmut kamen wir nur sehr langsam voran, wer weiß, wie lange das noch so weiter gehen würde. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich das Gefühl, dass der Weg breiter werden würde, was sich bestätigte als ich in der Lage war wieder normal zu gehen. Mein Griff um meine Dolche festigte sich immer mehr, Ich hatte das Gefühl das Blut in meinen Ohren Rauschen zu hören, und meinen Atem der von den Wänden zurückgeworfen wurde. Mein ganzer Körper war in Alarmbereitschaft, jedoch konnte ich eine kleine Vorfreude darauf gleich Orks köpfen zu können nicht unterdrücken. Der unendliche Hass auf Orks war wohl etwas, was mich mein ganzes Leben begleiten würde. Ich merkte, wie wir immer langsamer wurden, und schließlich stehen blieben. Es dauerte einen Moment bis ich den Grund dafür erkannte, es war Licht. Das warme, orange rote Licht von Feuer, und der Gestank der Orks. Das war kein Durchgang, es war ihr Versteck.

PoV Esgaldon
Steif stand ich am Anfang meiner Truppe, mein Schwert fest in meinen Händen. Wir waren geradewegs auf ihr Versteck gestoßen. Vielleicht konnten wir sie überraschen, einen wunden Punkt ausnutzen. Jedoch durfte weder das Leben von Estel noch von Prinz Legolas aufs Spiel gestellt werden. Wenn einem der beiden etwas passieren würde, könnte ich mir das nie verzeihen, das wusste ich. Besonders das nagende Gefühl der Schuld wollte ich nie wieder spüren, zu oft hatte ich es in meinem Leben kennengelernt. Auch wollte ich das Leben von Dineth nicht aufs Spiel setzten. Ein bedrückendes Gefühl machte sich in meinem Oberkörper breit, ein Zwiespalt zwischen meinen Gefühlen und meiner Pflicht. Außerdem durfte ich nicht das Leben meiner Krieger gegeneinander abwiegen, sie waren alle gleichviel wert. Außer Dineth. Sie war alles auf dieser Welt wert. Mit einem kurzen Schütteln meines Kopfes verbannte ich den Gedanken in die hinterste Ecke meines Kopfes, er hatte hier nichts zu suchen. Ich blickte zurück zu den anderen, nickte ihnen zu, und sie verstanden sofort. Nach einem kurzen Blick vergewisserte ich mich noch das alle in flach an die Wand gedrückt, die Waffen beriet und konzentriert hinter mir standen. Langsam schlich ich mich auf die Lichtquelle zu, der Orkhöhle immer näher kommend. Ich war noch immer fast zwanzig Meter von dem Feuerschein entfernt, der die Wände mit orangenem Licht befleckte. Je näher ich kam, desto deutlicher hörte ich das grunzen und schnaufen der Kreaturen, sie schienen tatsächlich zu schlafen, was für uns zu einem großen Vorteil werden würden. Dicht an der Wand pirschte ich mich voran, bis ich die ersten Fratzen erkennen konnte. Es waren bestimmt zweihundert Orks, wenn nicht sogar mehr. Vorsichtig wagte ich mich an den Rand des Eingangs, und spähte in den Raum. Er war innen noch viel größer als es von außen schien, was mich zugleich beunruhigte und ermutigte. Dadurch waren es mehr orks, aber wir hätten mehr Platz zum kämpfen und und bewegen. Ich achtete sorgsam darauf, dass mein Gesicht im Schatten blieb, und spähte noch weiter in den Raum hinein. Was ich am anderen Ende der Höhle entdeckte, los mich die Lift anhalten. Der Prinz hing zwischen zwei Pfosten gebunden an Ketten, an dem einen saß Estel, anscheinend auch gefesselt! Der Prinz wirkte zusammengesunken, schwach. Er ging in den Ketten, seine Knie waren nur wenige Zentimeter vom Boden entfernt, wie sehr ihn seine Schultern schmerzen mussten wollte ich mir garnicht vorstellen. Zwischen den schlafenden Körpern entdecke ich insgesamt nur sechs wache, aufrecht stehende Orks. Sie schienen sich sehr sicher zu sein, dass sie hier niemand entdeckte, geschweige denn angreifen würde. Ich trat wieder einen Schritt zurück, und dreht Erich zu den anderen um. Wenn wir es schaffen würden die Wachen sauber und ohne Geräusche zu töten, dann könnten wir es schaffen sie zu besiegen, im Schlaf. Mit einem Nicken gab ich den Kriegern hinter mir bescheid, sie schienen zu verstehen. Ich zog leise meinen Bogen, führte mein Schwert wieder an meine Seite und spannte dann einen Pfeil. Hinter mir hörte ich das leise Knarren der gespannten Sehnen, wir mussten es schaffen alle gleichzeitig zu töten und zu schießen. Ein letztes Mal blickte ich hinter mich, von wo mir fünf Pfeilspitzen entgegen guckten. Ich klopfte leise mit dem Fuß auf den Boden, einmal, ich führte den Bogen an mein Kinn. Zweimal, ich höhlte auf den Kopf meines Opfers. Dreimal. Ich schoss. Ich spürte den leichten Luftzug an meiner Wange, den der anderen Pfeile an meinem Kopf, und hörte das Zischen der Hölzer in der Luft, bevor sie ihr Ziel sicher erreichten. Mein Pfeil traf genau, der Ork kippte einfach nach hinten um, ohne einen Laut von sich zu geben. Das funktionierte auch beim zweiten, dritten, vierten und fünften. Jedoch hatte wohl einer der Elben auf den Hals gezielt. Der Ork schrie noch einmal warnend auf, bevor er tot zusammenbrach. Das war unser Zeichen. Ich stürmte in die Höhle, den Griff meines Schwertes fest in der Hand. Die meisten lagen noch am Boden, ohne ihre Waffen. Die Klinge meines Schwertes war schon nach wenigen Augenblicken getränkt in die schwarze, klebrige Masse, die die Orks als ihr Blut bezeichneten. Ich schöpfte Hoffnung, dieses Kampf doch irgendwie mit ein bisschen Glück gewinnen zu können, während meine Adern von Adrenalin durchrauscht wurden. Leider hatten die Kreaturen verstanden was los war, weshalb wir nun auf Gegenwehr stießen. Unsere Gruppe hatte sich getrennt, so waren wir stärker. Ich köpfte gerade einen Ork, als ich mich wieder Zweien gegenüber sah. Der eine grinste mich hämisch an, bevor ich ihn mit einer eleganten Bewegung köpfte, als sich zwei Hände von hinten Fest um meinen Hals legten. Aus Reflex ließ ich mein Schwert sofort fallen, und versuchte den Griff zu lockern, was mir aber nicht gelang. Es waren mittlerweile zu viele um mich herum, sie hatten einen Kreis um mich geschlossen. Ich wollte um Hilfe schreien, als einer der Orks mein Schwert hochhob, mich angrinste und es mit voller Wucht durch meinen Oberkörper trieb.

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*rennt*

Le melin, calad ninWo Geschichten leben. Entdecke jetzt