Aufbruch

124 14 33
                                    

PoV Nellas
Sie hatten die Leichen von unseren beiden Gefährten aus der Höhle geschafft, wahrscheinlich hatten sie sie einfach den Hang hinunter geworfen, und bei dem Gedanken daran wurde mir schlecht. Seit einiger Zeit schon herrschte Unruhe unter den Orks, sie schienen sich auf den Aufbruch vorzubereiten, was dann jedoch mit uns geschehen würde, war ungewiss. Was sich mit aber nicht erschloss war, wieso sie anscheinend mitten am Tag weiter wollten. Aber gerade dies wäre gut für uns, dann wäre die Chance das wir gesehen werden würden um einiges größer. Ein mulmiges, aber dennoch trotziges Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit, als ich bemerkte wie sich einige Orks und näherten, wir waren ja noch immer alle gefesselt und zusammengebunden. Wie jedes Mal wenn ich die Fratze eines dieser Spezies sah, machte sich eine unbeschreibliche Wut gemischt mit ungebändigtem Hass in mir breit. Jedoch fühlte ich diesmal noch etwas anderes, ein kleines nagendes Gefühl, dass begann sich in meine Seele zu graben und dort zu wachsen. Das Gefühl versagt zu haben. Wir hatten versagt. Unser Ziel war es gewesen die Orks zu töten, und dann mit dem Prinzen und em Dúnedain zu fliehen. Und jetzt saßen wir hier, zwei von uns tot, der Rest als Gefangene. Und wie waren von unserem Ziel weiter entfernt denn je, und wenn ich mir den Elbenprinz des Düsterwaldes so ansah, dann glaubte ich tief in meinem Innern nicht, dass er jemals wieder das Licht von Imladris sehen würde, geschweige denn seine Heimat. Aber dies verdrängte ich so schnell wie es in meinen Kopf gestiegen war, es war das letzte was mich jetzt weiter brachte. Die Orks welche auf uns zukamen waren mir noch wenige Schritte entfernt, und die Zeit die begann in meinem Innern immer mehr Raum einzunehmen erlaubte es mir ihnen Starr in die Augen zu sehen, ohne einen Funken Furcht. Die Viecher begannen höhnisch zu grinsen, was mir einen kleinen Schauer über den Rücken trieb. Was ihnen Freude bereitete, bedeutete für uns eigentlich das Gegenteil. ,,So ihr Spitzohrigen Ratten, wie selbst euch nicht entgangen sein müsste, brechen wir auf. Wir haben aber nur zwei Plätze auf der Reise frei. Was das heißt, könnt ihr euch selbst denken, oder?", erklärte uns der eine Ork, und sofort begann sich mein inneres zusammenzuziehen, denn ich wusste genau was das für uns bedeutete. ,,So, eigentlich ist sogar schon entschieden wer mitkommt.", machte der Ork weiter, und ich zwang mich dazu ununterbrochen in seine Augen zu sehen, Schwäche würde ich keine zeigen, auch wenn ich kurz vor meinem Tod stand. ,,Wir nehmen das Prinzlein mit, und Dich.", verkündete die Kreatur nun, und zeigte mit ihrem missratenen Finger auf mich.

PoV Thranduil
Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen, musste sie jedoch sofort wieder schließen, da das Licht viel zu hell war. Wo war ich eigentlich? Unter mir spürte ich etwas weiches, wahrscheinlich eine Matratze, außerdem lag ich auf einem Kopfkissen. Was war passiert? Ich versuchte mich krampfhaft an irgendetwas zu erinnern, als plötzlich alle Bilder durch meinen Kopf schossen. Elladan! Mein inneres begann sich zusammenzuziehen, und ich hatte das Gefühl nicht mehr atmen zu können, so sehr schockte mich diese erneute Erkenntnis. Aber was war mit Elrond? Ich musste sofort zu ihm, egal was passierte. Ich schaffte es durch starke Willenskraft dann wirklich meine Augen zu öffnen, und erkannte, dass ich tatsächlich in meinem Zimmer lag. Ich setzte mich auf, wobei mich ein so starker und so plötzlicher Schmerz durchfuhr, dass ich mich reflexartig in die Kissen zurücksinken lies. Ich gab ungewollt einen kurzen Schmerzenslaut von mir, denn das Gefühl zog sich durch mein ganzes, schon vorher verletztes Bein und bis in meinen Bauch. Ich war mir ziemlich sicher, dass sich die Wunde einfach verschlimmert hatte. Dennoch musste ich da nun durch. Ich schlug noch im Liegen die Decke zurück, und erstarrte. Mein ganzes linkes Bein war in einer Schiene eingeschlossen, was meinen Verdacht noch mehr bestätigte. Es würde schwierig werden damit zu laufen, aber ich würde es schaffen. Ich musste es schaffen, für ihn. Ich setzte mich erneut auf, jedoch diesmal viel langsamer und vorsichtiger, und bereitete mich schon auf den Schmerz vor, welcher auch nicht lange auf sich warten ließ. Vorsichtig stellte ich meinen rechten Fuß auf den Boden, und dann langsam das linke Bein. Es fühlte sich als wenn jemand pures Feuer über mein inneres Bein laufen ließe, und ich bis die Zähne zusammen um nicht laut aufkeuchen zu müssen. Zu meinem Entsetzen gewöhnte ich mich aber nicht an den Schmerz, im Gegenteil. Er wurde immer schlimmer, zog durch meinen Bauch und schnürte mir die Luft ab, bis ich Tränen in meinen Augen spürte. Ich versuchte es zu ignorieren, auszublenden, was mir aber nicht gelang, dazu glich der Schmerz zu sehr einer endlosen, unüberwindlichen Qual. Wie ich so bis zu meinem Geliebten kommen wollte, von dem ich nicht einmal wusste wo er war, war mir ein Rätsel. Aber einfach hier herumliegen war devinitiv keine Option. Ich zog mich mit beiden Armen an einem der Pfosten hoch, und stand nun ziemlich unsicher am Ende meines Bettes, aber ich stand. Langsam löste ich meine Hände von dem Holz, denn es würde mich nicht lange stützen können. Ich richtete meinen Blick starr geradeaus, und konzentrierte mich aufs loslaufen. Ich würde mein linkes Bein nicht beugen können, ich musste also den ersten Schritt auch mit diesem tun. Ich hin es vorsichtig an, und der Schmerz linderte sich tatsächlich für einen kurzen Moment, bis ich den Fuß ein Stück weiter vorne auf dem Boden aufsetzte. Ich atmete einmal tief durch, und verlagerte dann mein komplettes Gewicht auf das Geschundene, was sich als großer Fehler entpuppte. Der Schmerz kam so schnell und so heftig, dass mir schwarz vor Augen wurde und ich augenblicklich anfing zu straucheln, bis ich wenige Sekunden später hart auf dem Fußboden aufkam. Ich landet auf der Seite, und blickte nun mit dem Gesicht zur Tür, mein Rücken war dem Fenster zugedreht. Ich verfluchte die Verletzung, jedoch half mir dies nicht weiter. Für einen Moment zog ich es in Erwägung, einfach aufzugeben. Ich würde hier liegenbleiben, vermutlich einschlafen und irgendwann würde mich jemand finden. Aber das kam nicht in Frage. Nicht jetzt, nicht für mich. Ich war fest entschlossen das jetzt zu schaffen, auch wenn sich ein nahendes Gefühl der Hoffnungslosigkeit in mir breit machte. Ich hatte es bis jetzt verdrängt, aber was war mit meinem Sohn? Wo war er? Ging es ihm gut? Das wohl einige Krieger nach ihm suchten beruhigte mich nicht wirklich, denn ich glaubte tief in meinem Innern nicht das sie ihm finden würden. Ich hasste es. Ich hasste im Moment einfach alles. Meine Lage, das mein Sohn gefangen genommen war, dass Elladan tot war und ich nicht zu Elrond konnte. Ich stieß einen kurzen, unglaublichen lauten Wutschrei von mir und schlug mit meiner Faust fest auf den Boden. Es war keine so gute Idee gewesen, denn sofort machte sich ein Schmerz in meiner Hand breit, welcher zwar nicht so stark wie im meinem Bein war, aber dennoch stark genug um mich schmerzerfüllt aufleuchten zu lasen. Dennoch ging es mir besser. Irgendwie schaffte ich es zu einem der Sessel zu kriechen, wobei ich sehr dankbar war, dass mich niemand sah. Ich zog mich an der Lehne hoch, und war so im der Lage mich wieder aufzurichten, und saß nun auf der Lehne. Durch den wieder stärker gewordenen Schmerz war ich gezwungen kurz meine Augen zu schließen, um ihn erfolgreich ausblenden zu können. Ich stemmte mich hoch, und stand nun wieder, jedoch unsicher und mit meinem gesamten Gewicht auf meinem unverletzten Bein. Langsam begann ich meinen Weg zur Tür, obwohl man es eher als eine Mischung aus hüpfen und humpeln beschreiben konnte. Ich war ohne weitere Zwischenfälle an der Tür angelangt, wobei ich mich stets an der Wand gehalten hatte. Ich öffnete mit einer Hand die Tür, und wollte gerade heraustreten, als ich einen lauten, schmerzerfüllten Schrei vernahm, der von den Wänden wiederhallte. Elrond.

~~~~~~~~~~
Jaaaaaaaa ich hatte versprochen wieder mehr zu schreiben🙈🙈 I'm sorry🥺 ich stehe einfach zurzeit enorm unter Stress, und es ist so übelst warm bei uns🥴 Also dann, ich wünsche euch, dass ihr keinen Hitzeschlag bekommt😂😘😘

Uuuundddd was glaubt ihr passiert mit Aragorn?😜

🐍💕

Le melin, calad ninWo Geschichten leben. Entdecke jetzt