Das Café

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Nachdem ich mit meiner Mutter gezwungener maßen etwas gegessen hatte ging ich schnell wieder hoch in mein Zimmer. Ich war noch immer geschockt von meinem Traum nach all dem was mit meinem Ex passiert war hatte ich mir geschworen mich nie mehr zu verlieben. Denn es hatte mir gezeigt das Liebe nur ein anderes Wort für Schmerz und Angst war. In meinem Jahrgang sind alle den Jungs nur so sabbernd hinterher gelaufen ich dagegen blockte lieber jeglichen Kontakt zu anderen Menschen ab. Für mich waren Menschen immer unberechenbar also abgesehen von May natürlich. Umso mehr liebte ich den Umgang mit Tieren. Aufgrund der Tierhaar Allergie meiner Mutter hatte ich jedoch nicht viel kontakt mit ihnen genießen können. Nach längerem Überlegen entschied ich mich mich einfach schlafen zu legen und morgen mit May darüber zu reden.
Als ich am nächsten Morgen wach wurde war ich vorerst zutiefst erleichtert keine erinerrungen an einen Traum mit meinen Ex der im übrigen Cain heißt oder an Askin. Beim Gedanken an ihn jedoch merkte ich wie mein Herz langsam höher schlug. Schnell machte ich mich fertig und aß schnell was um rechtzeitig zur Schule zu kommen. Dort angekommen sah ich auch schon May im Zimmer an ihrem Platz sitzen. Ich stürmte förmlich auf sie zu. Extrem erschrocken staarte sie mich an. "Was ist denn mit dir passiert" sie fragte sich wohl ob sie mich jemals an einem so frühen Morgen so aufgedreht gesehen hatte. Generell gehörte ich eher zu den sehr stillen Personen die nicht viel von sich gaben. Um ihre Frage zu beantworten schnappte ich kurz nach Luft und sagte dann: "Ich hatte gestern wieder diesen Traum nach dem Training" ich schluckte "allerdings nicht mit Cain" ich kann mir nur rund eine Millionen Fragen vorstellen die ihr gerade durch den Kopf gehen mussten und auch meiner war nicht gerade leer. Nachdem May sich gesammelt hatte fragte sie nur knapp "mit wem dann?"ich spürte wie mein Körper bebte als ich an ihn dachte doch ich wusste nun war ich ihr eine Antwort schuldig ich fasste all meinen Mut zusammen und sagte: "Ich habe von Askin einem Jungen vom kampfsport geträumt" sofort überkam mich Panik es auszusprechen war noch viel schlimmer als nur daran zu denken. May wusste offensichtlich nicht was sie sagen sollte. Ich hatte sie bis dato sehr selten wirklich sprachlos gesehen aber ich denke sie wusste ganz genau was für eine große sache das für mich war weswegen es ihr schwer viel die richtigen Worte zufinden. Gerade als es so aussah als hätte sie endlich einen Satz zusammen gebaut kam unser Lehrer rein. Mit strengen Ton sagte er "hinsetzen alle sofort" dieser Typ verschaffte mir jedes Mal eine gänsehaut und ich war mir sicher das er schon unzählige Male im knast gewesen sein musste. Er hatt viele tattoos und Narben. Er ist sehr breit gebaut hat dabei jedoch extrem viele Muskeln man kann also sagen dieser Typ sieht nach allem aus aber ganz sicher nicht nach Lehrer. Nach den beiden gefühlten längsten Schulstunden meines Lebens zog ich May direkt mit raus. Als wir draußen weg von allen anderen Menschen waren die ich so verabscheue schaute ich May nur fragend an. "was ist denn gestern beim Training passiert?" fragte sie vorsichtig. Leicht zitternd erzählte ich ihr wirklich alles und obwohl sie wusste das sie das nicht tun sollte sagte sie "er ist bestimmt nett gib ihm eine chance du scheinst ihn wirklich zu mögen wenn du von ihm statt von Cain träumst". Ich nickte nur ergeben. Sie erwiderte vorsichtig "ich weiß wie schwer es dir fällt dich nach allem was passiert ist auf andere ein zu lassen aber versuch es zumindest". May ist wirklich ein toller Mensch sie findet immer die richtigen Worte und sie ist auch die einzige die die gesamte Sache mit Cain damals wirklich verstanden hat. Alle hatten damals ihn in Schutz genommen und mich als das Problem dar gestellt aber May stand immer zu mir. Nachdem ich mich mit May darauf geeinigt hatte das ich versuche ihn nicht kommplett von mir weg zu stoßen so wie ich es bei jedem menschlichen Wesen stets pflegte zu tun gingen wir wieder in die Klasse. Der Rest des Tages war gewohnt langweilig keine Vorfälle nur der ganz normale Wahnsinn. Als endlich der Schultag geschafft war verabschiedete ich mich von May. Auf dem Rückweg ging ich wie fast immer an meinem stamm Café vorbei. Ich holte mir hier immer ein kühles Getränk sofern meine Zeit es erlaubte. Ich betrat den Laden, lief schnurstraks nach vorne zum Tresen und bestellte wie fast immer einen leckeren Milchshake. Als ich bezahlt hatte und gerade den Ausgang des Ladens durch queren wollte durchfuhr mich ein Blitz. Ich könnte schwören mein Herz setze für eine Sekunde aus. Ich stand da wie angewurzelt und hatte wohl auch vergessen zu atmen, denn eine Frau fragte mich mit besorgten Blick ob es mir gut ginge. Ich nickte nur und staarte auf das was mich so aus der Bahn geworfen hatte. Da saß er mit der Kapputze über dem Kopf so wie gestern beim Training. Ein Kaffee stand vor ihm der bereits zur Hälfte geleert war. Auf einmal bewegten meine Beine sich auf ihn zu so sehr ich es auch vermeiden wollte meine Beine ließen sich nicht stoppen. Kurz bevor ich in ihn reingelaufen wäre stoppte ich. Mein Herz schlug so doll wie wohl noch nie in meinem Leben und ich fühlte ein kribbeln in meinen Fingern. Als er mich bemerkte schreckte er kurz hoch. "Entschuldigung ich wollte dich nicht erschrecken" und zu meinem erstaunen antwortete er mit mehr als nur einen Wort. "alles gut ich bin sehr schreckhaft ist nicht deine Schuld" er sah mich fragend an "bist du nicht die von gestern" ich nickte nur denn Worte bekam ich jetzt ganz sicher nicht aus meinen Mund. Er schaute mir wieder tief in die Augen und seine funkeln grünen Augen hypnotisierten mich förmlich. "möchtest du dich zu mir setzen?" fragte er vorsichtig. Wieder nickte ich und setze mich zu ihm. Er trank einen schluck von seinem Kaffe ehe er mich wieder an sah. Ich hasste zwar aufgderhte Menschen aber noch viel mehr hasste ich diese unangenehme Stille die gerade herrschte. Ich nahm einen Mut schluck von meinem Getränk und fing an zu reden: "Wie lange bist du schon beim Kampfsport?" überrascht schaute er mich an "es war mein zweites Mal aber ich bin nicht freiwillig da". Sofort erwiderte ich "ich auch nicht meine Mutter zwingt mich dahin zu gehen aber es gefällt mir nicht wirklich es sind alle viel zu aufgedreht". Bejahend nickte er "bei mir ist es mein Vater der mich zwingt er sagt ich bin zu in mich gekehrt und soll mehr rauskommen das das aber einfach nichts für mich ist versteht er nicht". Ich antwortete abrupt "meine Mutter schickt mich aus einem ähnlichen grund dahin ich soll unter Menschen kommen anstatt nur alleine in meinen Zimmer zu sitzen". Askin lächelte leicht "eventuell kommt das jetzt etwas voreilig aber würdest du gerne mit mir Nummern austauschen" er machte eine kurze Pause "von allen Menschen dort warst du die einzige mit der ich mich irgendwie identifizieren konnte". Kurz stockte mir der Atem doch dann "na klar gerne ich kann das gleiche übrigens auch über dich sagen". Ich lächelte ihn an und gab ihm meine Nummer. Er schickte mir eine Nachricht damit ich auch seine hatte. Damn sagte ich "es war echt schön mit dir aber ich muss jetzt wirklich nachhause". Er sagte "ja ich sollte auch langsam gehen schreiben wir?" ich antworte nur schnell "klar gerne" und verabschiedete mich dann und verließ den Laden.

lost and loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt