Die Wahrheit

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Nach dem Askin und ich noch eine Weile auf der Bank saßen machten wir uns auf den Weg zur Kunsthalle. Askin versuchte mich die ganze Zeit auf andere Gedanken zu bringen, denn er wusste wenn ich soweit war würde ich ihm alles erzählen. Ob er selbst schonmal in einer Beziehung war oder nicht wusste ich nicht aber das war mir auch ziemlich egal. An der Kunsthalle angekommen stellte sich diese als eine hübsch gemachte und vorallem ziemlich große Garage heraus. Überall waren Staffelein, Leinwände, Farben und natürlich viele gemalte Bilder. Die gemalten Bilder hatte er strict sortiert. Im generellen konnte man über seine Kunst wohl sagen das er gerne etwas abstrakt malt dabei aber eher auf schwarz, weiß und grau Töne setzt. In einer Ecke war es aber eher farbiger. Hier befanden sich bestimmt 10 oder 15 Bilder welcher dem Rest seines chemas absolut nicht ähnlich sahen. Ich schaute wohl ziemlich konzentriert in die Richtung den er sagte "das sind die Bilder die ich in der Kunstschule gemalt habe. Sie sehen es nicht sehr gerne wenn menschen nur schwarz-weiß malen weil sie der Meinung sind man könnte so sein Potenzial nicht ausschöpfen". "Ich finde die Bunten Bilder zwar schön aber ich finde die schwarz-weiß Bilder zeigen viel mehr Ehrlichkeit und Emotionen". Er lachte "ja mit schwarz und weiß kann ich so einiges sehr viel besser ausdrücken". Ein Bild viel mir besonders ins Gesicht. Es hatte etwas Farbe aber nicht wirklich viel. Es zeigte ein Mädchen welches im Regen saß und es sah so aus als wenn sich durch den Regen ein Teil ihrer Seele von ihr löst. Ich zeigte auf das Bild "was hat das Bild für eine Bedeutung? "Ich hab mal vor einiger Zeit als ich im Bus saß draußen ein Mädchen gesehen. Sie schien nicht wirklich alt zu sein höchstens 12. Es regnete stark und sie schien sehr einsam. Wenn ich hätte aussteigen können wäre ich zu ihr gegangen. Naja auf jeden Fall beschäftigte mich das sehr weswegen ich die Szenerie nach malte und die Farben stehen für meine Hoffnung das sie heute vielleicht glücklich ist". Das er so extrem Gefühlvoll war flashte mich sehr. Er malte wirklich nur mit sehr viel Gefühl. Ich erkannte auch einige wenige Tierbilder und was er auch sehr viel malte war Natur und Wald. Ohne Farben zu verwenden malte er diese so unglaublich stark und eindrucksvoll. "Du hast echt ein sehr großes Talent". "Ich nenne es eher Leidenschaft. Es hilft mir sehr meine Gefühle auszudrücken und mich besser zufühlen. Wenn es mir nicht gut geht kann ich immer hier kommen und meinen Gefühlen welche ich verstecken musste vor so vielen Menschen freienlauf lassen".  "Es ist schön zuhören das du einen so tollen Ausgleich gefunden hast". Er lächelte nur und kam auf mich zu. Dann nahm er mich ganz fest in den Arm. "Bei dir kann ich so sein wie ich bin ich vertraue dir". Mein Herz schmolz nur so dahin "ich vertraue dir auch wie niemandem sonst". "Möchtest du wissen was damals mit mir und meinem Ex passiert ist?" "Wenn du es mir erzählen willst gerne". "Okay also wo fange ich an? Ich war damals 15 und mein Vater war gerade weg gezogen. Er war mit einer emaligen Freundin von mir befreundet und irgendwann hat es halt zwischen uns gefunkt. Ich kannte ihn nicht wirklich aber ich hab wirklich geglaubt endlich mal von jemandem geliebt zu werden und einfach wirklich gemocht zu werden. Nach etwa 2 Monaten Beziehung fing er an sich immer weiter von mir zu distanzieren meinte aber immer er würde bei mir bleiben. Eines Tages sah ich auf social media ein Video in welchem er mit einer anderen Person rumgeknutscht hat. Als ich dann am nächsten Tag wieder zur Schule bin haben alle mich ausgelacht jeder wusste davon. Ich hab jedem versucht zu erzählen das er das Arschloch ist aber alle haben mir die Schuld gegeben. Ich hatte ihm blind vertraut. Er hat mein ganzes Leben zerstört und wegen ihm konnte ich Nächte lang nicht schlafen, hatte alles verloren was ich geliebt habe und letztlich hab ich mir geschworen nie wieder zu lieben". "Deswegen bist du auch weg gerannt von der Lichtung am Freitag". Ich nickte "Ja ich wollte einfach nicht wieder verarscht werden. Naja irgendwie schaffte ich es all das auszublenden aber als ich ihn vorhin gesehen hab kam einfach alles wieder hoch. Ich sah ihn wieder vor mir und allesl Personen die mich ausgelacht haben. Ich hab mich nach dem Vorfall damals komplett zurück gezogen und niemanden mehr in mein Leben gelassen in der Hoffnung das würde mich vor all dem Kummer schützen. Ich bin kein einfacher Mensch aber ich tu alles was ich kann". Wissend nickte er "ich weiß es bringt nichts das zu sagen aber ich werde dich niemals verlassen. Nie hat sich jemand für mich interessiert und bei niemandem konnte ich so sein wie ich bin. Ich habe das Gefühl das unsere liebe ewig halten wird denn keiner von uns wollte wieder jemanden lieben". Auch wenn ich wusste das er wahrscheinlich recht hatte würde ich immer Angst haben verlassen zu werden. Ich wollte ihm mit ganzem Herzen vertrauen aber bis dahin war es wohl noch ein langer Weg. Nach dem er mir einen Kuss auf die Stirn gab entschieden wir uns langsam wieder nachhause zu gehen da wir morgen ja auch wieder Schule hatten. Ein kurzes Stück könnten wir noch zusammen gehen doch dann trennten sich unsere Wege. Wir verabschiedeten uns von einander und gingen beide nachhause. Zuhause angekommen aß ich nur noch ein Brot und viel dann tot müde ins Bett ohne vorher nochmal auf mein Handy zu gucken, denn das packte ich nur belanglos zur Seite.

lost and loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt