Fall

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Laute Geräusche und grelle Lichter haben schon immer etwas in mir ausgelöst. Keine Angst eher etwas Einschließendes. Es fühlt sich an als wenn du fallen würdest aber ohne den Aufprall. Sie werden mich immer daran erinnern als ich damals Blut überströmt in die Notaufnahme kam. Es ist komisch wenn alle schreien und paniken aber du ganz ruhig bist.
Nässe, Blätter, Bäume, Wind, Erde, schwarz.
Langsam öffneten sich meine Augen. Ich sah nur sehr verschwommen. Ich lag auf den nassen Waldboden während der Wind mir um die Ohren jagte. Alles war still und friedlich. Dann holte mich alles geschehene wieder ein. Wie eine Welle überströmte sie mich mit allem was in den letzten 24 Stunden passiert war. Und da war es wieder dieses Gefühl. Lange hatte ich es ignoriert, habe geglaubt ich werde es nie wieder spüren. Dieses Zittern. Dieses Beben. Dieses Pulsieren. Mit zitternden Händen greife ich in meine Tasche. Sei deinen Freunden nah aber deinen Freunden noch näher schießt es mir durch den Kopf als ich das kleine Schächtelchen rausholte. Niemand wusste davon. Jeder dachte ich hätte es aus meinem Leben verbannt. Und auch wenn ich es wirklich versucht hatte geriet ich jedes Mal in Panik wenn ich es nicht bei mir trug. Vorsichtig öffnete ich die Schachtel als der metallische Inhalt die Lichter der Sterne reflektierte. Ich holte sie raus und legte die Schachtel zur Seite. Ich krämpelte meinen Ärmel hoch und legte sie an meinen Arm. Der erste Schnitt testet deinen Willen. Beim zweiten läuft Blut und nach dem dritten bedeutet es keine Panik zu bekommen. Die erlösung ist enorm. Wie oft hatte ich gekämpft. Wie viele Panikattacken hatte ich eingesteckt. Und das alles nur um jedem um mich herum das leid zu ersparen. Doch jetzt ist alles ganz leise. Keine Menschen die mich enttäuscht ansehen können. Niemand der mich retten kann. Ich will nicht sterben. Ich will fallen. Das Blut läuft meine Arme herunter. Ich ziehe meinen Ärmel wieder hoch. Das Blut und den Schmerz ignoriere ich. An einen Baum gelehnt beobachte ich die Sterne als es wieder da ist. Das Schreien. Ich schließe ein letztes Mal die Augen. Als ich sie wieder öffnete sah ich eine Person die auf mich zu rannte. Viel konnte ich nicht erkennen aber, da die Sonne bereits aufging konnte ich die Person bald erkennen. Es war meine Mutter. Weinend zog sie mich an meinem Arm nach oben. Als ich sie ansah spürte ich, wie sie meinen Ärmel nach oben riss. Was sie sah sollte niemand je wieder sehen. Enttäuscht und ängstlich sah sie mich an. Es war wie als wenn man mir alle Gedärme rausreißen würde. Ich wollte mich los reißen und weg rennen aber ich tratt ins leere und fiel.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 13, 2022 ⏰

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