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Das Julian wiedergekommen war hatte ich gehört, seit dem waren mehr als 3 Stunden vergangen. Erst hatte ich noch was geschlafen, das hatte das gute das meine Kopfschmerzen verschwunden waren.
Jetzt bekam ich aber langsam Hunger, wollte die beiden aber nicht stören denn ich wusste das sie redeten. Als ich mal kurz ins Bad gegangen war, hatte ich sie gehört.
Um mich ein bisschen abzulenken, zeichnete ich ein wenig, zwar eher Unsinn als wirklich was Vernünftiges aber es half.
„Was machst du da?" hörte ich eine Stimme und als ich aufschaute, stand Julian im Türrahmen gelehnt dort.
„Ich hab mich an was versucht. Klappt aber nicht." antwortete ich, knüllte das Blatt zusammen und legte es zu den anderen 10 zerknüllten neben mich.
„Habt ihr euch ausgesprochen?" fragte ich den blonden, dieser drückte sich vom Türrahmen ab und nickte.
„Ja haben wir. Danke dafür."meinte er und setzte sich aufs Bettende.
„Was hab ich damit zu tun?"
„Ohne dich hätte Jannis doch gar nicht angerufen. Du kennst ihn doch wie stur er sein kann." diese Aussage konnte ich nur mit einem lachen erwidern. Jannis konnte wirklich sehr stur sein. Wir hatten uns einmal wegen einer wirklich banalen Sachen gestritten und dann 3 Wochen nicht miteinander geredet da jeder auf den ersten Schritt vom anderen gewartete hatte.
Am Ende war ich zu ihm gegangen damit wir endlich wieder Freunde waren.
„Du schuldest mir übrigens noch eine Antwort." holte er mich aus meinen Gedanken, da ich gerade wirklich nicht wusste, was er meinte, schaute ich ihn fragend an.
„Ob du mal mit mir ausgehst, um mich besser kennenzulernen." holte er mir die Erinnerung zurück. Doch ich dachte jetzt eher daran das er mich fast geküsst hätte als an diese Frage.
„Du kannst nicht schlimmer sein als dein Bruder nehme ich an." meinte ich und zückte mit den Schultern. Da war weder ein Ja noch ein Nein auf seine Frage.
„Kannst es dir ja überlegen."sagte er grinsend und stand vom Bett auf.
„Ich fahr jetzt nach Hause, da ich morgen noch ein Termin habe. Kannst mir ja schreiben, wenn du mal Lust auf weggehen hast." er reichte mir einen Zettel und als sie unsere Finger kurz berührte wurde ich sofort rot. Dieses kribbeln im Bauch machte mich Wahnsinnig.

*Vergiss es Amy, der will nur mit dir ins Bett.*
Schon wieder diese Stimme in meinem Kopf. Wieso konnte das denn nicht aufhören, ich nehme doch meine Tabletten wieder.

Ich verabschiedete mich noch von Julian und ging dann zu Jannis der auf dem Sofa hockte.
„Alles geregelt?" fragte ich diesen als ich mich neben ihn aufs Sofa setzte. Er zuckte mit den Schultern und wirkte nicht wirklich anwesend. Wenn er nicht reden wollte dann musst er nicht reden. Ich setzte mich neben ihn und legte meine Handeinfach auf seinen Arm, wollte ihm mit der Geste nur zeigen, dass ich für ihn da war.
Er nahm mich in den Arm und sofort kuschelte ich mich an ihn. So wie er für mich da war, konnte ich auch für ihn da sein.
„Mach dir kein Kopf. Das wird schon wieder. Blut ist dicker als Wasser." sagte ich leise und sofort konnte ich ein kleines Lachen in seinem Körper spüren. Na es ging doch.
„Lass uns was essen und ein Filmschauen." schlug er nach einer Weile vor. Sofort nickte ich, denn ich konnte meinen Hunger schon spüren.

*Du solltest das Essen weglassen, du bist fett genug.*
Da ich gerade viel zu fröhlich war ignorierte ich die Stimme in meinem Kopf wieder. Langsam aber sicher hatte ich da Übung drin. Schnell machte ich mich in der Küche ans Kochen. Spaghetti mit Tomaten Soße konnte man ja nicht falsche machen, und was anderes hatten wir auch gerade nicht da. Morgen wollten wir einkaufen gehen, Sonntag wollte ich dann mal was richtig aufwendiges machen für Jannis.
Nach dem Essen warfen wir uns auf das Sofa und schauten uns eine Serie zusammen an, machten wieder Unsinn. Es war wirklich richtig schön mit ihm einfach wieder zusammen zu sein. Über seinen Bruder sagte er kein Wort mehr, das akzeptierte ich auch und wollte ihn nicht drängen.
Wir gingen erst wirklich spät ins Bett. Dort lag noch immer der Zettel, mit Julians Telefonnummer. Ich zog mich um bevor ich mich ins Bett legte, den Zettel in die Hand nahm und ihn anschaute. Sollte ich ihm schreiben?
Vorsichtig tippte ich die Nummer in mein Handy und öffnete den Kontakt in WhatsApp, ich tippte eine Nachricht ein. Ich war mir unsicher, ob ich ihm wirklich schreiben sollte, doch ich konnte einfach nicht anders und schickte die Nachricht ab.

*Denkst du wirklich ein Fußballer auf seinem Niveau lässt sich auf dich ein? Du bist ein nichts.*
Diesmal musste ich der Stimme in meinem Kopf aber leider recht geben. Er war wirklich ein Fußballer, spielt ein der Nationalmannschaft und war sicher besseres gewöhnt als mich. Deswegen hatte ich auch nicht verstanden, wieso er mich unbedingt kennenlernen wollte. Vielleicht aber auch nur damit er weiß, wer mit seinem kleinen Bruder befreundet war.
Doch bevor ich weiter darüber nachdachte, schlief ich mit dem Handy in der Hand ein.

Zwischen zwei BrüdernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt