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Nun waren 5 Tage schon vergangen, morgen hatte ich Geburtstag. Endlich volljährig.
Die Tage mit Jannis waren leider viel zu schnell vergangen. Morgens war er in der Uni und Mittags hatte er mir ganz viele wunderschöne Plätze in Köln gezeigt.
Ich muss gestehen das diese Stadt es mir auch angetan hatte, die Kultur und auch die Lebensfreude die man hier spürte, war ansteckend.
Nun aber lag ich im Bett und wartete, auf Mitternacht. Meine Mutter wollte unbedingt anrufen, sobald ich 18 geworden war. Sie musste sowieso bis Abends arbeiten also machte es ihr auch nichts aus.
Wirklich um Punkt Mitternacht ging mein Handy.
„Alles Liebe zum Geburtstag mein Schatz." rief meine Mutter ins Telefon, das brachte mich dann doch zum Weinen. Klar wäre ich jetzt gerne bei ihr, doch auch Jannis war mir wichtig.
„Danke Mama." sagte ich leise und lächelte dann doch ein bisschen, wischte mir die Tränen weg und freute mich einfach über ihren Anruf.
„Es wäre schön, wenn du jetzt hier wärst." ihre Stimme war traurig und doch war wusste ich das sie es mir gönnte bei meinem besten Freund zu sein.
„Nimmst du deine Tabletten regelmäßig?" fragte mich meine Mutter besorgt gerade als ich aber antworten wollte kam Jannis mit einem Kuchen rein.
„Oh störe ich?" fragte er sofort als er bemerkte, dass ich telefonierte, eigentlich wollte er wohl was anderes sagen. Ich glaub, er wollte was singen.
„Ist nur meine Mutter Jannis, komm rein. Ja Mama mach ich." sagte ich neutral, meine Mutter wusste, dass ich Jannis nichts sagen wollte. Sie fand es nicht gut aber überließ es mir meine Krankheit zu teilen oder es zu lassen.
„Dann lass ich euch beide mal. Ich geh jetzt schlafen. Gute Nacht mein Schatz." verabschiedete sie sich und legte, nachdem ich ihre eine Gute Nacht gewünscht hatte auch auf.
Jannis kam in der Zeit mit dem kleinen Kuchen zu mir und setzte sich aufs Bett.
„Ich hoffe wirklich sie hat nicht meinetwegen aufgelegt." sagte er und in seiner Stimme konnte ich hören, dass es ihm unangenehm war. Lächelnd schüttelte ich den Kopf.
„Denk mal drüber nach, in England ist es eine Stunde weniger als hier. Sie hat sich bestimmt wach gehalten nach der Arbeit." erklärte ich ihm und schielte dann auf den Kuchen denn er da hatte.
„Na dann. Herzlichen Glückwunsch zum 18. Geburtstag Amy." er betonte das 18 und das y in meinen Namen so stark, dass ich einfach nur noch lachen musste. Jeden Tag den ich hier war merkte ich wie sehr ich Jannis vermisst hatte, seine lockere Art und der Umgang mit ihm war richtig toll.
Vielleicht lag es aber auch daran das er eben nichts von meiner Krankheit wusste, diese war in den Tagen hier nicht aufgetreten. Zwar hemmten die Tabletten die Krankheit ein aber manchmal hörte ich trotzdem diese Stimme in meinem Kopf. Hier war es noch nicht passiert. Vielleicht war Jannis meine Medizin die ich einfach brauchte.
„Ich esse das, nur wenn du auch was isst." ich deutete auf den kleinen Kuchen, er war wirklich nicht groß aber ich wollte nicht alleine essen. Da fühlte ich mich noch immer unwohl mit, auch ein Effekt dieser Stimme in meinem Kopf, selbst wenn sie nicht da war.
„Dann machen wir halbe halbe, zufrieden?" fragte er mich grinsend, setzte sich neben mich aufs Bett um dann den Kuchen in der Mitte zu teilen.
„Einverstanden." sagte ich lachend und nahm meine Hälfte in die Hand.
„Auf dein 18." mit den beiden Kuchenhälften stoßen wir an, lachen und essen dann den Kuchen.

„Ich freue mich wirklich hier zu sein." ich lehnte mit dem Kopf an Jannis Schulter, er hatte den Arm um mich gelegt. Eigentlich vollkommen normal bei uns beiden hier fühlte ich mich wohl und sicher.
„Du glaubst gar nicht wie sehr ich mich auf die Tage mit dir gefreut habe. Es war einfach nicht dasselbe nur mit dir zu telefonieren." bei seinen Worten musste ich einfach zustimmen, mit ihm von Angesicht zu Angesicht reden war, um Welten besser als nur seine Stimme am Telefon zu hören.
„Da hast du recht. Ich bin auch
froh das ich herkommen konnte." meinte ich auf seine Aussage und konnte einfach nur lächeln. Ich weiß nicht wie lange wir noch auf meinem Bett saßen und einfach quatschten, doch irgendwann sind wir genau so eingeschlafen.

„Jannis verdammt, wo bist du?" hörte ich eine Stimme rufen. Jannis war bestimmt schon in der Uni. Langsamstand ich auf und schaute nach, wer kam den so einfach in die Wohnung?
Als ich die Tür leise öffnete, sah ich ein großen jungen Mann, er stand mit dem Rücken zu mir doch seine blonden Haare konnte ich erkennen.
„Jannis ist in der Uni." sagte ich zu der Person und diese drehte sich erschrocken um.
Nun konnte ich ihn von vorne sehen und erschrak selber. Verdammt diesen Typ kannte ich irgendwo her.
„Du bist dann sicher Amy, Janniskleine Freundin." sagte der mir unbekannte und ich nickte einfach nur.
„Ja die bin ich. Doch wer bist du?" fragte ich ihn nun irritiert und lehnte mich in den Türrahmen vom Zimmer. Wenn ich ihn mir genauer anschaute, dann war er wirklich ein hübscher. Sicherlich aber einige Jahre älter als ich.
„Er hat dir ja wirklich nichts erzählt. Ich bin Julian, sein ältere Bruder." sagte dieser nun und ich muss gestehen nun machte es klick. Das war der Bruder von dem Jannis mir nie etwas erzählte, wieso tat er das nicht? Jetzt wusste ich aber auch vorher ich diese Person kannte.
„Du bist Fußballer, natürlich. Wieso bin ich da nicht selber drauf gekommen." mit der Hand haute ich mir gegen die Stirn, blöde Angewohnheit. Er war Julian Brandt, er und Kai Havertz spielten in der Nationalmannschaft. Wieso war mir das eigentlich nie aufgefallen?
Wenn ich mir ihn jetzt anschaute konnte man die Ähnlichkeit sogar sehen.
„Er hat dir wirklich nie auch nur irgendwann erzählt, oder?" hörte ich nun die Worte des älteren, sofort schüttelte ich den Kopf.
„Nein. Er hat immer ein Geheimnis aus dir gemacht. Wenn ich ihn gefragt habe dann ist er mir ausgewichen."erklärte ich die Situation und zuckte mit den Schultern.
„Merkwürdig. Eigentlich gibt er eher mit mir an." nun schien auch er ratlos zu sein, er zog sich seine Schuhe und Jacke aus bevor er in die Küche ging. Erst war es merkwürdig dann aber fiel mir wieder ein das es ja seine Wohnung war.
Ich folgte ihm. Das konnte ja was werden, wenn Jannis das alles mitbekommt wird es lustig.

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So nun taucht auch Julian mal auf.
Was denkt ihr wieso Jannis nichts erzählt hat?

Zwischen zwei BrüdernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt