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Natürlich hatte ich mich am nächsten Tag nicht getraut mit Jannis zu reden, nachgefragt hatte er aber auch nicht.
Nun war es aber auch schon so weit das Julian wieder aus den USA da war, gestern waren sie gelandet und heute wollte er herkommen. Jannis war in der Uni und hatte einen langen Tag, also konnten wir ungestört ein paar Stunden alleine verbringen.
Ich lag noch im Bett als die Türe von meinem Zimmer aufging, verdammt wir hatten halb neun. Hatte er nicht mal gesagt, er war Langschläfer?
Ich spürte wie er sich zu mir legte und mich in den Arm nahm, sofort drehte ich mich zu ihm und kuschelte mich an ihn ran.
„Lass uns noch was schlafen." hörte ich ihn leise sagen und ich nickte. Zusammen schliefen wir dann nochmal ein.
Gegen 13 Uhr wurde ich wach, noch immer hatte er mich im arm aber er schlief noch seelenruhig.
Langsam stand ich auf und ging duschen, da ich aber aus Gewohnheit vergessen hatte Sachen mitzunehmen wickelte ich mir ein großes Handtuch um und wollte in mein Zimmergehen als die Haustüre aufgeschlossen wurde.
„Was machst du den hier?" fragte ich Jannis der gerade die Tür hereinkam.
„Ein Dozent ist Krank und deswegen haben wir Schluss. Das Treffen mit der Lerngruppe ist erst in 3 Stunden und solange wollte ich jetzt nicht in der Uni bleiben."erklärte er und zog sich seine Schuhe aus.
„Ist mein Bruder hier?" fragte er verwirrt da dort seine Schuhe standen.
*Jetzt kommt alles raus. Gleich hast du gar keinen mehr, wie ich es dir gesagt habe.*
Bevor ich etwas sagen konnte, kam besagter aber aus meinem Zimmer.
„Amy wo..." er stockte und sah seinen Bruder in der Türe stehen, das ganze ging so schnell, dass ich nicht reagieren konnte.
„Was geht den bitte hier ab."fragte nun der jüngere Bruder und das in einem wütenden Ton wie ich es selten von ihm hörte.
„Jannis bitte..." weiter kam ich gar nicht.
„Moment mal, das geht schon länger so, oder? Deswegen der Schlüssel, darum auch deine Gute Laune." er schrie seinen Bruder schon fast an, dieser aber nickte nur. Ich kann ihn verstehen denn leugnen würde gar nichts mehr bringen.

*Super gemacht. Jetzt geht nicht nur deine Beziehung kaputt, sondern auch die beiden werden sich streiten. Du machst alles kaputt Mädchen.*
Die Stimme in meinem Kopf wurde lauter, mit jedem Wort wurde sie lauter. Meine Tablette hatte ich heute auch noch nicht genommen. Dadurch das Julian zu mir ins Bett gekommen war und ich dann länger geschlafen hatte als gedacht.
„Janni." versuchte ich dazwischenzugehen doch als ich seinen Spitznamen verwendete, schaute er mich wütend an.
„WAS?" ich zuckte zusammen als er mich anschrie, das hatte er noch nie gemacht.
„Lass das Jannis, du machst ihr Angst." nun stellte sich Julian vor mich, wollte mich vor seinem eigenen Bruder beschützen. Der eigentlich mein bester Freund wahr.

Genau wahr, du denkst doch nicht das er dir verzeiht. Der wird eher mit seiner Familie brechen, als dir zu verzeihen. Besser wäre es du gehst.*
„Ich mach ihr Angst! Sag mal, ist dir die Sonne in den USA nicht bekommen. Ihr hintergeht mich alle beide und nun soll ich auf sie Rücksicht nehmen?" immer noch wahr er laut und immer noch machte er mir wirklich Angst. So wütend hatte ich ihn erst einmal erlebt und das war vor Jahren als ich noch in Bremen gewohnt hatte. Ich mochte diese Art an Jannis nicht, er hatte mir versprochen das nie wieder zu tun.
*Und nun bringst ausgerechnet du ihn wieder da hin, ihm ist egal, ob er dir Angst macht. Er will dich loswerden. Für ihn bist du gestorben.*
„Nein." murmelte ich gegen meine Stimme in meinem Kopf und hielt mir die Ohren zu bevor ich in mein Zimmer ging und mich in eine ecke hockte. Ich wollte das nicht mehr hören, wollte nicht diese Stimme hören oder den Streit der Brüder.

*DAS IST DEINE SCHULD*
Diese verdammte Stimme in meinem Kopf wurde immer lauter und ich fing an zu zittern, krallte meine Hände in meine Ohren und wollte das es aufhört.
*Wenn du nicht hier wärst dann würden sich die Brüder lachend in den Armen liegen, sie würden nicht streiten.*
„Bitte. Hör auf." murmelte ich leise gegen diese Stimme. Ich konnte das nicht ertragen, ich wollte doch nicht das sich die Jungs streiten. Wollte niemals zwischen den beiden stehen, wollte doch einfach nur glücklich sein.

„AMY." hörte ich nun jemand rufen. Zitternd öffnete ich die Augen und die beiden Jungs hockten vor mir.

*Jetzt werfen sie dich raus, du bist Abfall und der kommt vor die Türe.*
„Atmen. Ein und Aus. Hör nicht darauf." hörte ich Julian sagen und Jannis sah ihn besorgt an.
„Was hat sie verdammt?" fragte er seinen Bruder und sah zwischen uns beiden hin und her.
„Hast du deine Tabletten genommen?" fragte der ältere mich, sofort schüttelte ich den Kopf.

*Er stellt dich jetzt ruhig damit er dich noch besser herauswerfen kann. Sehr guter Junge.*
„Welche Tabletten?" fragte Jannis, doch sein Bruder ging nicht darauf ein, sondern sprang auf und sucht ein meinem Nachtisch nach den Tabletten. Er fand zwei Dosen und kam damit wieder.
„Welche?" fragte er und ich schaute auf die kleine rote Dose, diese waren für sollte Notfälle wie jetzt gedacht.

*Kapierst du es immer noch nicht. Er will dich nicht. Sie wollen dich beide nicht, es wäre besser du wärst gar nicht hier.*
„Hol mal was zu trinken Jannis. Beeil dich." wies er seinen Bruder an, dieser sprang auch sofort auf und ging. Julian holte in der Zeit eine Tablette raus, als ich denn Kopf schüttelte, holte er eine zweite raus.

*Er wird dich herauswerfen. Jannis wird nie wieder ein Wort mit dir reden. Merkst du den nicht das du hier nur Unruhe reinbringst.*
Danach zog er sein Shirt aus und zog es mir über, da ich noch immer nur im Handtuch hier saß.
Jannis kam mit dem Wasser wieder und Julian half mir die Tabletten zu nehmen. Es dauerte etwas aber die Tabletten machten mich müde, den es war ein Beruhigungsmittel.
Welches ich auch wirklich nur im Notfall nehmen sollte.
Deswegen schlief ich dann in Julians Arm auch ein. Endlich war Ruhe in meinem Kopf.





Zwischen zwei BrüdernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt